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Dual-Shotpeening von Getriebeteilen

RC5S-4x2B - Die Lösung für höhere Beanspruchung

Zukünftige Getriebegenerationen sind härteren Belastungen ausgesetzt. PSA Peugeot Citroën bereitet die Komponenten darauf durch gleichzeitiges Shotpeening mit unterschiedlichem Strahlmittel vor.


CO2-Emission und Verbrauch reduzieren sowie Sicherheit und Komfort ständig weiter erhöhen, sind geforderte Prämissen der Kunden an PSA Peugeot Citroën. Der französische Autobauer entwickelt dafür innovative Aggregate, die bei hoher Leistung kraftstoffeffizient arbeiten. Dies macht Komponenten erforderlich, die extremen Belastungen Stand halten und sich durch enge Toleranzen auszeichnen.

So auch die Bauteile der neuen Getriebe-Generationen. Um Eigenschaften wie Festigkeit, Verschleißbeständigkeit und Lebensdauer hochbeanspruchter Komponenten, beispielsweise Wellen und Zahnräder, zu verbessern, arbeitet PSA Peugeot Citroën mit einem innovativen Shotpeening-System von Rösler. Es ermöglicht, dass die Teile mit zwei unterschiedlichen Strahlmitteln in einem System oberflächenverdichtet werden.

Maßgeschneiderter Strahlprozess
Die für den Autobauer konzipierte, automatische Drehtisch-Anlage verfügt über fünf Arbeitsstationen, die durch Wände aus Manganstahl voneinander getrennt sind. Jede Station ist mit zwei Satelliten ausgestattet. Dadurch können gleichzeitig zehn – auch unterschiedliche – Getriebeteile oberflächenverdichtet werden. Die Almenwerte für die verschiedenen Teile liegen zwischen 0,45 und 0,6 mmA.

Pro Satellit strahlen jeweils vier Düsen zunächst gröberes und anschließend feines Stahlkorn (G2, 700 Hv) auf die Teile. Die durchschnittliche Strahlzeit für zwei Teile beträgt 30 Sekunden. Nach dem letzten Strahlprozess werden die Werkstücke durch ein Inkjetdrucker markiert. Dies schließt die Gefahr aus, dass nicht oder unvollständig oberflächenverdichtete Getriebeteile verbaut werden.

Um den Dual-Shot zu realisieren, wurde die Anlage mit zwei unabhängig voneinander arbeitenden Strahleinheiten ausgestattet. Das Strahlmittel wird jeweils über Doppeldruckkessel zugeführt. Die kontinuierliche Überwachung von Strahlmittelmenge, Strahldruck und Luftdurchsatz sorgt für hohe Prozesssicherheit und reproduzierbare Ergebnisse. Bei verschiedenen Teilen wird in einem Speziallabor kontrolliert, ob eine Druckeigenspannung von mindestens 1.000 Mpa induziert wurde.

Spezifische Teileaufnahme sichert schnellen Wechsel
Für die unterschiedlichen Getriebeteile mit Abmessungen von 200 mm Durchmesser und 32 mm Dicke beziehungsweise bis zu 380 mm Länge und 60 mm Durchmesser konzipierte Rösler gemeinsam mit PSA Peugeot Citroën teilespezifische Werkzeugaufnahmen. Diese gewährleisten nicht nur eine absolut präzise Positionierung der Teile, sondern auch den Wechsel innerhalb von nur 10 Minuten.

Herausforderung Strahlmittelaufbereitung
Der Einsatz unterschiedlicher Strahlmittel in einer Anlage machte eine sehr effektive Aufbereitung erforderlich. Dafür wird das Stahlkorn nach der Windsichtung durch eine Siebeinrichtung transportiert, die es zuverlässig nach Größe trennt. Das speziell für die Automobilindustrie ausgelegte Filtersystem mit automatischer Feuermelde- und Löscheinrichtung erfüllt die Klasse St1 der ATEX Richtlinie.

Darüber hinaus ist am Auslass der Gebläseeinheit ein Sensor integriert, der die Staubkonzentration misst. Ausschlaggebend bei der Entscheidung für die Shotpeening-Anlage von Rösler waren einerseits das maßgeschneiderte, technische Konzept und die Kompetenz bei der Auslegung von Dual-Shotpeening-Prozessen. Andererseits die guten Erfahrungen mit den sieben Anlagen, die bei PSA Peugeot Citroën bereits im Einsatz sind.

 

Mehr Informationen zu Rösler:

Kontakt  Herstellerinfo 
Rösler Oberflächentechnik GmbH
Hausen 1
96231 Bad Staffelstein
Tel.: +49 / 9533 / 924-0
Fax: +49 / 9533 / 924-300
E-Mail: info@rosler.com
www.rosler.com
 

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