Welt der Fertigung
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Sicherer Dancefloor

Optische Absicherung von Rohrbiegemaschinen

Die impulsiven und blitzschnellen Bewegungen von automatischen Rohrbiegemaschinen erinnern an die sogenannten Popping- Bewegungen beim Breakdance. Doch anders als beim Breakdance, wo sich bestenfalls der akrobatische Tänzer selbst in relative Gefahr bringt, ist die Gefährdung des Maschinenbedieners im Arbeitsraum einer Rohrbiegemaschine sehr viel größer. Aus diesem Grund hat SMA Metalltechnik alle Biegemaschinen mit Sicherheits- Laserscannern von Leuze electronic ausgestattet.


Es sind die schnellen und perfekten Moves, die die Faszination am Breakdance ausmachen. Dabei vermitteln die markanten „Popping“- Bewegungen den Eindruck ferngesteuerter, blitzschneller Roboter. Frappierend ähnlich ist auch der Bewegungsfluss beim Rohrbiegen. Aus einem schnell und perfekt schwenkenden Biegekopf windet sich raffiniert ein scheinbar frei im Raum biegendes Rohr.

Die kurzen und impulsiven Bewegungen, die sogenannten Pops, haben im Arbeitsbereich von teil- oder vollautomatischen Rohrbiegemaschinen jedoch nur geringen Unterhaltungswert. Sie stellen vielmehr eine erhebliche Gefährdung für die Maschinenbediener dar. Bei der SMA Metalltechnik GmbH & Co KG in Backnang zuckt und ruckt gleich eine ganze Halle voll solcher 'Breakdancers'.

Das Unternehmen entwickelt und produziert seit über 20 Jahren Rohrleitungen aus Aluminium. Die passgenau konstruierten, geformten, gebogenen und gelöteten Leitungen führen unterschiedlichste Medien wie Wasser, Öl, Benzin, Kältemittel oder Luft von A nach B. Neben Heizung, Kühlung und Klimatechnik finden die Produkte von SMA vor allem in der Automobilindustrie sowie im Maschinenbau Verwendung.

Wirksames und flexibles Sicherheitskonzept

„Über die vielen Jahre ist ein unterschiedlich strukturierter Maschinenpark mit verschiedensten Sicherheitskonzepten entstanden“, erzählt Kurt Wiesenauer, der Leiter der Instandhaltung bei SMA. Die meisten dieser Anlagen erfordern aus diversen Gründen das manuelle Einlegen der Rohr-Rohlinge in die jeweiligen Spannvorrichtungen. D. h., es muss ein Mitarbeiter in den Arbeitsraum eintreten, gegebenfalls das fertig gebogene Rohr entnehmen, einen neuen Rohling einlegen, aus dem Arbeitsraum heraustreten und dann den Zyklus mittels Zweihandbedienung auslösen.

„Somit wird das Eindringen in den Arbeitsraum zum Zeitfaktor“, erklärt Wiesenauer, der schon aus diesem Grund nach einem einfach zu installierenden und wirksamen, gleichzeitig aber auch flexiblen Sicherheitskonzept gesucht hat: es soll einfach zu installieren sein, um damit auch die bestehenden Anlagen mit ihren jeweiligen Gegebenheiten ohne mechanische Auf- oder Umbauten leicht nachrüsten zu können. Und es soll wirksam sein, so dass sichergestellt ist, dass eine Maschine nicht durch eine zweite Person in Betrieb gesetzt werden kann solange sich innerhalb des Schutzbereichs ein Mitarbeiter aufhält.

Die geforderte Flexibilität bezieht Wiesenauer hauptsächlich auf die geometrische Anpassung der Schutzbereiche, vor allem dann, wenn durch andere beziehungsweise neue Produkte die zu schützende Zutrittsfläche angepasst werden müsste.

Effizientes Schutzfeld-Design

Eine perfekte Lösung zur Absicherung aller automatischen Rohrbiegemaschinen fand Wiesenauer in den Sicherheits-Laserscannern von Leuze electronic. Die ROTOSCAN RS4 Geräte stellen eine besonders flexible Variante der optischen Gefahrbereichssicherung dar. Sie erfüllen zugleich die Aufgabe der so genannten Hintertrittsicherung. Erst durch beidhändiges Freischalten außerhalb des Schutzfelds kann ein Biegezyklus gestartet werden.

Als Flächenscanner sind die ROTOSCAN RS4 Sicherheits-Laserscanner berührungslos wirkende Schutzeinrichtungen vom Typ 3, die zuverlässig Körper, Bein, Arm oder Hand in beliebig konfigurierbaren Schutzfeldkonturen erkennen. Je nach Anforderung lassen sich mit einem einzigen Scanner sowohl komplexe als auch wechselnde Sicherheitsbereiche flexibel und lückenlos überwachen. Es gibt kaum Einschränkungen bezüglich Platz, Energieversorgung und Flexibilität. Wiesenauer schätzt besonders, dass die Montageposition frei wählbar ist.

An den Rohrbiegemaschinen bei SMA sind die Laserscanner jeweils am Boden montiert, wo sie horizontal den Zutrittsbereich wie ein Radar abdecken. Dabei lassen sich die Schutzfeldkonturen beliebig definieren. Befinden sich Gegenstände permanent im Abtastbereich, wie etwa bei SMA die Materialboxen für Fertigteile, werden diese programmtechnisch aus dem Prüfbereich quasi ausgeblendet.

Leicht zu installieren

Alle Geräteparameter und Schutzfeldkonturen lassen sich mit der leicht bedienbaren Konfigurations- und Diagnosesoftware RS4soft einfach an die örtlichen Gegebenheiten sowie an die erforderlichen Sicherheitsabstände graphisch anpassen. Mit dieser Software hat Wiesenauer die Parameter und Leistungsmerkmale für die unterschiedlichen Schutzbereiche der Rohrbiegemaschinen festgelegt.

Sollte die Notwendigkeit entstehen, einen Sicherheits-Laserscanner auszutauschen, profitiert er von nahezu uneingeschränkter Kompatibilität der Geräte – denn alle Einstellungen des jeweiligen Scanners bleiben im intelligenten, universellen Gerätestecker ConfigPlug erhalten. Bei einem Gerätetausch wird die gespeicherte Konfiguration auf das neue Gerät übertragen.

Müssen etwa durch Produktumstellungen andere Schutzfeldgeometrien eingerichtet werden, ist dies mit der Software RS4soft ebenso schnell und einfach realisierbar. Betritt nun ein Mitarbeiter das Schutzfeld einer Rohrbiegemaschine während dem automatischen Betrieb oder dringt ein Gegenstand ein, werden die „Moves“ sofort und zuverlässig gestoppt.

 

Mehr Informationen zu Leuze:

Kontakt  Herstellerinfo 
Leuze electronic GmbH + Co. KG
In der Braike 1
73277 Owen
Tel.: +49 7021 573-0
Fax: +49 7021 573-199
E-Mail: info@leuze.de
www.leuze.com
 

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