Welt der Fertigung
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Innovative Werkzeugtemperierung

Heizen und Kühlen mit Kohlendioxid

Linde stellt eine vollkommen neue Art der Werkzeugtemperierung für Spritzgießprozesse vor. Bei der so genannten variothermen Temperierung wird die Werkzeugoberfläche zyklisch mit Kohlendioxid gekühlt und geheizt. Die Kombination des Spritzgießprozesses mit dem neuartigen Verfahren ermöglicht die Herstellung von Formteilen mit höchster Oberflächenqualität bei kurzen Zykluszeiten. Auch unter dem Umweltaspekt überzeugt die innovative Temperierung, die zusammen mit der GWK GmbH und der ISK GmbH entwickelt wurde: Das eingesetzte Gas wird aus den Nebenprodukten chemischer Prozesse gewonnen.


Bei der Kühlung von Spritzgießwerkzeugen hat sich CO2 bereits bewährt und wird besonders bei langen und dünnen Kernen sowie schmalen Stegen erfolgreich eingesetzt. Neu ist die Möglichkeit, mit gasförmigem CO2 auch zu heizen. Auf einen entsprechenden Druck komprimiert und auf bis zu 300 Grad Celsius aufgeheizt, entwickelt das Gas so gute Wärmeübertragungseigenschaften, dass es für die Heizphase einer variothermen Werkzeugtemperierung besonders gut geeignet ist.

Bei richtiger Ausschöpfung seiner Potenziale stellt CO2 damit eine interessante Alternative zur konventionellen Temperierung dar. Die CO2-Technologie eignet sich insbesondere für komplexe Geometrien und Werkzeuge mit schmalen und dünnen Einsätzen, die keine großen Temperierkanäle zulassen. Ein großer Vorteil gegenüber Wasser oder Wärmeträgeröl liegt darin, dass es selbst bei sehr hohen Werkzeugtemperaturen nicht zu Verschmutzungen oder gar Verstopfungen der Temperierkanäle kommen kann. Das schnelle und homogene Aufheizen und Kühlen der Werkzeugeinsätze mit CO2 als Wärmeträgermedium ermöglicht zudem sehr kurze Zykluszeiten.

Optimale Oberflächenqualität garantiert

Doch nicht nur die Quantität, sondern auch die hohe Oberflächengüte der Formteile spricht für den Einsatz des innovativen Verfahrens: Durch die erhöhte Werkzeugwandtemperatur bleibt die Fließfähigkeit der Schmelze länger erhalten als bei der konventionellen Temperierung. Dies ermöglicht zum einen die „Selbstheilung“ von Oberflächenfehlern wie Fließlinien oder Bindenähten. Zum anderen erlaubt es die exakte Abformung selbst feinster Oberflächeneffekte wie zum Beispiel Mikro- oder Nanostrukturen.

Damit eignet sich die variotherme Temperierung für die Herstellung von technischen Teilen und Dünnwandartikeln ebenso wie für die Produktion von Formteilen für den medizinischen und optischen Bereich. Im Sinne einer ressourcenschonenden Produktion nutzt das umweltschonende Verfahren CO2, das aus den Nebenprodukten chemischer Prozesse gewonnen wird. Mit dem Einsatz für die Werkzeugtemperierung wird das Gas nicht direkt an die Umgebung abgegeben, sondern sinnvoll weiterverwendet.

 

Mehr Informationen zur Linde AG:

Kontakt  Herstellerinfo 
Linde AG
Seitnerstrasse 70
82049 Pullach
Tel.: +49 (0)89 7446-0
Fax: +49 (0)89 7446-1216
www.linde-gas.de
 

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