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Kampf um die Meinungsfreiheit

Erich von Däniken spricht Klartext

Religionsgemeinschaften und politische Ideologien bedrohen zunehmend die Meinungsfreiheit. Bestsellerautor Erich von Däniken appelliert, dieser Tendenz massiv entgegenzutreten.

Erich von Däniken, Bestsellerautor


Wenn ich den Medien glauben würde, so leben wir alle in einer total bescheuerten Welt. Flüchtlingsströme , Bürgerkriege, Angst vor der Kernkraft, Weltweite Schulden, Umweltprobleme, CO2-Abgaben für die Katze, ein fast kaputter EURO, mittendrin meine kleine Schweiz, die ständig mehr von ihren Werten verrät und noch mehr Kriminelle im Lande behält.

Jeder sagt, wir lebten in einer besonderen Welt. Nie sei der Weltschmerz so gross gewesen wie heute. Früher machte die Familie, die Kirche, die Politik irgend-welche Vorgaben und wir versuchten uns damit einzurichten. Heute haben wir viel Freiheit aber keine Erfahrung damit. Selbst die Freizeit wird langweilig. Also geht der moderne Mensch zu irgendeinem Fachmann oder Guru und glaubt dem für kurze Zeit – bis zur nächsten gähnenden Leere. Was wollen wir eigentlich? Was wollen wir mit der Welt? Mit Europa? Mit uns selbst?

Offenbar wollen wir von Allem zuviel. Die Welt und wir selbst sollen lustvoll und schmerzfrei sein. Doch diese Welt gibt es nicht. Es gab sie auch in der Vergangenheit nie. Jede Generation, egal in welchem Jahrhundert, lebte in einen Aufbruch. Jede Generation musste Kriege und Katastrophen verdauen. Jeder Einzelne ist nie ein Leben lang glücklich – es geht immer auf und ab.

Und auch die Länder, wir inbegriffen, existieren nicht in einer Dauer-Stabilität. Die Welt ist keine Insel der Wunder. Zwar sollten wir immer das Beste bewahren und uns für das Bewährte einsetzen – und dennoch offen für das Neue sein. Das Neue prüfen, dem Neuen eine Chance geben.

Und hier berühre ich einen Punkt aus meinem Berufsleben – der uns alle etwas angeht. Ich bin Mitglied des Internationalen PEN-Clubs – und der setzt sich weltweit für die Freiheit des Wortes ein. Jedes PEN-Mitglied verpflichtet sich:

„…jede Art der Unterdrückung der freien Meinungsäusserung weltweit entgegenzutreten. Der PEN erklärt sich für die Freiheit der Presse und widersetzt sich jeglicher willkürlicher Zensur…“

Wie sieht es damit etwa in der Schweiz aus?

Artikel 16 Absatz 2 unserer Bundesverfassung lautet:„Jede Person hat das Recht, ihre Meinung frei zu bilden und sie ungehindert zu äussern und zu verbreiten.“

Im deutschen Grundgesetz steht in Artikel 5 Absatz 1:

„Jeder hat das Recht, seine Meinung in Wort, Schrift und Bild frei zu äussern und zu verbreiten….eine Zensur findet nicht statt.“

Das sollte doch eigentlich klar formuliert sein.

Doch was passiert heute? Über unsere magischen Kanäle wird versucht, der Gesellschaft einen Einheitsbrei einzutrichtern. Die Menschen werden zu dumpfen Moralisten erzogen die sich einreden, sie seien ›Gut-Menschen‹. Ihr Weltbild, sei es für den EURO, gegen die Kernkraft, gegen eine Religion oder für die Umwelt wird in den Massenmedien vor-fabriziert. Die Chefs und Redakteure vieler Medien sind nur noch die Handlanger überflüssiger politischer Kommissionen, die sich auch dann noch bei jeder unpassenden Gelegenheit einmischen, wenn sie von der Sache gar nichts verstehen. Soweit haben wir es gebracht!

Selbst in der Ur-demokratischen Schweiz kann man Artikel oder Bücher gerichtlich verbieten lassen. Eine Einzelperson oder Religionsgemeinschaft – noch entsetzlicher eine politische Ideologie! – fühlt sich verletzt, ist entrüstet und prompt wird eine Meinung verboten, oft bevor sie überhaupt erschien. Wir sind wieder soweit, dass gewisse Dinge nicht mehr öffentlich gesagt werden dürfen. Verhindert durch die sogenannte ›political correctness‹ oder scheinheilige Gesetze die – es ist nicht zu fassen! –nach einer Aussage-Bespitzelung schreien.

Wer hat was gesagt? Das gesteuerte Wort, der Orwell-Staat, wird durch politische Clowns, die sich unsagbar wichtig nehmen, Stück für Stück realisiert. Und die armen Richter, welche diesen Unsinn durchsetzen müssen, reden sich auch noch ein, ihre Urteile dienten dem Seelenfrieden der Gesellschaft und der stünde höher als die Verfassung.

Als Mitglied des internationalen PEN-Clubs, der Freiheit der Rede und der Schrift verpflichtet, schäme ich mich für diese himmeltraurigen Gesetze, welche die Meinungsfreiheit erdrosseln. Gesetze übrigens, die Verfassungswidrig sind. Selbstverständlich hält sich jeder gebildete Mensch an die Normen des Anstandes und der Höflichkeit.

Aber es darf doch nicht sein dass mich der Angehörige irgendeiner Ethnie wegen angeblichem Rassismus vor Gericht schleppt, weil ich sagte, er sei ein Trottel, während umgekehrt die anderen uns ohne Folgen nach Strich und Faden beleidigen könnten.Zuallererst kommt die Verfassung – viel später irgendwelche Gesetze, auch wenn ihre Urheber Schlaumeier sind und Professoren-Titel tragen mögen.

Haben wir aus den sturen sozialistisch-kommunistischen Staaten eigentlich nichts gelernt, in denen die Meinungsfreiheit niedergeknüppelt, kaputt gefoltert wurde? Und trotz diesen Erfahrungen gibt es selbst in unserem Lande wieder Kräfte, die dem Menschen nur eine Denkrichtung gestatten wollen – ihre eigene. Ideologie gleich welcher Couleur gleicht der Rechthaberei irgendeiner Religion.

Jeder darf sich politisch und religiös engagieren – und trotzdem den anders Denkenden respektieren. Ich bin komplett dagegen, wenn irgendein Dummkopf eine gefährliche Ideologie propagiert – aber er soll das Recht haben, seine Dummheit auszusprechen. Die Gesellschaft ist gesund genug, den Dummkopf zu widerlegen und im Regen stehen zu lassen.

In der Schweizer Nationalhymne wird gesungen:“...wenn der Alpenfirn sich rötet, betet freie Schweizer, betet“. Einen unfreien Schweizer besingen wir nicht. Und dies ist meine Sehnsucht für eine Schweiz, für die ich kämpfe: Lasst Euch nicht von fremden Gesetzen vereinnahmen. Wehret den Anfängen. Fremde Gesetze – auch wenn sie aus der EU kommen – sind der Anfang unserer Unfreiheit.

Selbstverständlich halten wir uns dabei an die internationalen Normen. Selbstverständlich sind wir keine isolierte Insel. Selbstverständlich brauchen wir die Freundschaft anderer Nationen. Dennoch dürfen fremde Gesetze nur dann in unser Rechtssystem einfliessen, wenn die Mehrheit des Schweizervolkes dies will.

Die Meinungsfreiheit zählt zu den höchsten Gütern der Gesellschaft! Mögen die Anderen ihre Meinungsfreiheit meinetwegen nach dem Vorbild der Schweiz ausrichten. Aber wir lassen sie uns nicht wegnehmen.

Für diese Freiheit müssen wir einstehen!

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