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Via Grundöl zum Edelschmierstoff

Lückenlose Qualität aus Saarlouis

Qualitativ hochwertige Schmierstoffe sind Voraussetzung, sollen Werkzeugmaschinen ihre volle Leistungs­fähigkeit ausspielen und Kraftfahrzeugmotoren mit höchster Sparsamkeit bezüglich Kraftstoffverbrauch glänzen. Mit den Marken ›Méguin‹ und ›Liqui Moly‹ sind zwei Marken unter einem gemeinsamen Dach aktiv, die diesbezüglich mit Spitzenleistungen aufwarten.


Im Bereich der Mechanik hat sich in den letzten Jahrzehnten unglaublich viel getan. Toleranzen wurden immer enger, damit Werkzeugmaschinen die an sie gestellten Genauigkeitsanforderungen erfüllen können und Windkraftwerke immer leistungsfähiger, um sowohl bei ­extremer Hitze, als auch bei grimmiger Kälter zuverlässig den Wind in Strom umwandeln. Und natürlich müssen Kraftfahrzeuge immer geiziger mit dem Kraftstoff umgehen, damit strenge Abgasvorschriften eingehalten werden können.

Dies sind alles Anforderungen, für deren Zielerreichung passende Schmierstoffe nötig sind. Die Hersteller tribologischer Produkte sind daher ständig gefordert, ihre Waren den gestiegenen Anforderungen anzupassen oder ganz neue Formulierungen zu finden, um Antworten auf künftige Herausforderungen in Sachen ›Schmieren‹ geben zu können.

Augen auf beim Öl-Kauf!


Passende Antworten geben vermeintlich viele wohlklingende Namen auf dem Schmierstoffsektor. Wer jedoch beispielsweise die Schadensmeldungen zerstörter Automotoren aufmerksam in der Fachpresse liest und Bilder von abgebrannten Windkraftwerken sich vor ­Augen führt, der bekommt einen Eindruck davon, dass sich auf diesem Sektor auch Schaumschläger und Blender tummeln. Viel zu viele Akteure verdienen sich im Tribologiebereich eine goldene Nase und lassen im Schadensfall ihre Kunden im Regen stehen. Nur Hersteller mit bestens ausgestatteten Prüflaboren und umfangreich ausgebildeten Fachleuten sind in der Lage, passende Schmierstoffe für unterschiedlichste Anforderungen zu entwickeln und im Schadensfall dafür auch geradezustehen.

Hochgezüchtete moderne Automotoren beispielsweise benötigen für die fehlerfreie Funktion speziell formulierte Motorenöle, die mit den im Vergleich zu früher wesentlich kleineren Toleranzen zwischen Kolben und Zylinderwand ebenso zurechtkommen, wie mit den extremen Drücken, die ein Turbolader erzeugt. Waren in den 1970er Jahren 90 PS für ­einen Sportwagen, der diese Leistung aus 1800 cm3 Hubraum gewann, eine augenbrauenhebende Leistung, werden heute, wie im Golf TSI, aus lediglich 1400 cm3 Hubraum satte 122 PS erzeugt. Es ist sehr augenfällig, dass dies mit Motorölen aus den 1970er Jahren nicht zu machen ist.

Ähnliches gilt für Werkzeugmaschinen. Auch diese sind agiler geworden. Was vor 30 Jahren noch als „Eilgang“ im Prospekt stand, ist heute ein Teilbereich der Vorschubgeschwindigkeit mit der zerspant wird. Hochleistungsfähige Kugelumlaufspindeln und Hightech-Linearantriebe machen heute Eilgänge möglich, die nur mehr durch moderne Programmiersystem beherrschbar sind, da alleine diese garantieren, dass ein Crash ausgeschlossen ist.

Und auch hier gilt, dass die Maschinenöle dieser gewaltig gesteigerten Leistung angepasst sein müssen. Wer dies nicht beachtet und ein „schon lange bewährtes“ Öl statt das vom Hersteller vorgeschriebene Produkt in die Maschine einfüllt, riskiert ebenso einen Schaden, wie der „Autokenner“, der sich sicher ist, dass sein Neuerwerb mit dem „seit Jahrzehnten zur Zufriedenheit“ genutzten Qualitätsöl bestens bedient ist.Im Fall moderner Automotoren ist es nicht mehr damit getan, nach der Stand­ardformel »mit SAE 10W-40 bin ich immer gut gefahren« einzukaufen. Es gilt, das ausschließlich für den Motor freigegebene Öl zu verwenden. SAE 10W-40 sagt schließlich lediglich etwas über den Temperaturbereich aus, in dem das Öl zuverlässig funktioniert.

Die Kennung sagt jedoch nichts darüber aus, welche Additive im Öl vorhanden sind und in welchem Verhältnis diese gemischt wurden. Die Formulierungen können sich daher ganz gewaltig unterscheiden, und unterschiedliche Schwerpunkte abdecken, obwohl das zunächst wegen der einheitlichen Beschriftung ›SAE 10W-40‹ nicht erkenntlich ist. Das einzig richtige Kriterium für moderne Motoren sind daher die Freigabenkennzeichnungen der Motorenhersteller, die auf jedem Ölkanister aufgedruckt sind. Wer dies nicht beachtet, der bleibt auf seinem Motorschaden sitzen, wenn ein falsches Öl eingefüllt wurde.

Kennzeichnung beachten!


Hüten muss man sich auch vor irreführende Formulierungen wie etwa „…unser Öl ist ähnlich wie…“ oder „… das Öl entspricht…“. Diese Formulierungen sind nichtssagend und verhindern eine erfolgreiche Schadensklage gegen einen Automobilhersteller im Schadensfall. Einzig der nüchterne Hinweis auf die Freigabenummer des Fahrzeugherstellers wie beispielsweise ›BMW Longlife-01‹ oder ›VW 50200/50500‹ garantieren, dass dieses Öl vom Fahrzeughersteller geprüft wurde und für einen bestimmten Motorentyp freigegeben ist.

Falsches Öl kann beispielsweise dazu führen, dass teure Partikelfilter verstopfen, da Bestandteile dieses Öls dorthin gelangen. Wer Biodiesel tankt, muss ganz besonders auf das passende Öl achten, da sich im Zylinderraum Kondensat bildet, das schleichend die Qualität des Motoröls verschlechtert. Auf der sicheren Seite ist, wer zum Markenöl greift, wie es von Méguin beziehungsweise Liqui Moly angeboten wird. Bei diesen Produkten, die komplett in Deutschland hergestellt werden, ist garantiert, dass nur beste Qualität an die Werkzeugspindel beziehungsweise die Motorenzylinder kommt.

Zur Erreichung höchster Produktqualität hat das Unternehmen am Produktionsstandort Saarlouis ein lückenlose Qualitätsmanagement installiert, das bereits bei der Anlieferung des Grundöls, das per Schiff von Rotterdam oder Antwerpen angeliefert wird, greift. Noch ehe die Schiffsladung nach etwa viertägiger Fahrt im Hafen Saarlouis gelöscht wird, erfolgt eine erste Beprobung der Ware an Deck, um sicherzugehen, dass der Schiffsinhalt der bestellten Qualität entspricht. Da diese Analyse sorgfältig durchgeführt wird, dauert dieser Vorgang schon einmal eine halbe Stunde.

Nach Freigabe wird das Öl computergesteuert aus dem Schiff in einen der zehn, jeweils 1 800 m3 fassende Tanks am ­Hafen umgepumpt, wobei der Kapitän Verantwortung dafür trägt, dass sein Schiff gleichmäßig entleert wird, um keine Schlagseite zu bekommen. Jeder an Land befüllte Tank ist für eine ganz bestimmte Ölsorte reserviert, weshalb ein Computer darüber wacht, dass keine Ölsorte in ­einen falschen Tank gefüllt wird. Auch für den Fall eines Berstens des Tanks wurde vorgesorgt.

In diesem Szenario fängt eine Betonwanne das Öl auf, sodass ein defekter Großtank keine Gefahr für die Umwelt darstellt. Die Pipeline, die vom Hafen zum Tankgelände führt, muss selbstverständlich nach jedem Tankvorgang geleert beziehungsweise gereinigt werden, um zu verhindern dass sich das dort verbliebene Öl in einen falschen Tank ergießen kann. Dies geschieht mit einem sogenannten ›Molch‹, der, ähnlich einer Rohrpostpatrone, per Druckluft durch das Rohr getrieben wird und so das Restöl in den passenden Tank entleert.

Der Weg zum Spitzenprodukt


Von den Tanks wird das zur Verarbeitung benötigte Öl chargenweise via Tank-LKW ins nahegelegene Veredelungswerk transportiert. Hier wird es in große Lagerbehälter umgepumpt, die einer jeweils bestimmten Ölsorte vorbehalten sind. Dieses Öl wird wiederum in großen Kesseln, den sogenannten ›Mischern‹, mit ungezählten Additiven vermengt, bis diese einen Anteil von etwa 30 Prozent ausmachen. So entstehen Spitzenöle und ebensolche Fette, die auf eine ganz spezifische Aufgabe zugeschnitten sind. Was sich so einfach anhört, ist höchst verantwortungsvolle Arbeit: Es gilt, das Gemisch auf 70 Grad Celsius für eine gute chemische Reaktion zu erwärmen und aus ungezählten Hebeln die passenden Ventile der benötigten Additive zu öffnen.

Im Werk werden täglich etwa 20 bis 30 dieser ›Ansätze‹ verarbeitet, wobei die Kunst darin besteht, dass Charge für Charge den vorgegebenen Spezifikationen entsprechen muss. Prüfen, Prüfen und nochmals Prüfen lautet das Geheimnis der Qualitätsöle von Méguin beziehungsweise Liqui Moly. Nur so kann sich der Kunde darauf verlassen, dass „sein“ Öl stets die gleichen Eigenschaften aufweist. Ehe die fertige Mischung in unterschiedlich große Handelsbehälter abgefüllt wird, steht abermals eine Beprobung auf dem Programm, um die korrekte Zusammensetzung und Qualität des angemischten Endprodukts zu überprüfen.

Zum Einsatz kommen beispielsweise Infrarot-Spektrometer, mit dem sich ein „Fingerabdruck“ des fertigen Öls erstellen lässt oder Viscometer, die unbestechlich die Viskosität des Produkts feststellen. Diese Geräte arbeiten äußerst interessant. So wird zum Beispiel die Dichte des Öls mit einem schwingenden Rohr festgestellt, dessen Frequenz sich durch die hindurchfließenden, unterschiedlich dichten Flüssigkeiten ändert.

Erst nachdem die Freigabe verifiziert ist, wird der Inhalt der großen Mischkessel in kleine Behälter ab einem Liter Inhalt umgefüllt. Dies geschieht derart sauber, dass man sich in einer ganz anderen Produktion denn einer Ölabfüllung wähnt. Jeder Behälter erhält eine individuelle Nummer, die es erlaubt, auch noch nach vielen Jahren festzustellen, aus welcher Charge das dort eingefüllt Öl entstammt. Auch dies ein Hinweis auf eine durchdachte Fertigung, denn bei einer pro Tag verarbeiteten Menge von etwa 350 Tonnen Öl ist es schon eine Kunst, hier die berühmte Daten-Nadel im EDV-Heuhaufen zu finden.

Spitzenleistung in der Produktion zahlt sich am Markt aus. Nicht ohne Grund werden die aus Saarlouis kommenden Öle vom Endkunden regelmäßig mit Bestnoten bewertet. Kein Wunder, dass die Produktionskapazität seit Jahren regelmäßig angepasst werden muss. In wenigen Monaten will man in der Lage sein, bis zu 90 000 Tonnen Rohstoffe pro Jahr zu verarbeiten. Eine Nachricht, die auch die Tankschiffseigner mit Freude vernehmen.

 

Mehr Informationen zur LIQUI MOLY GmbH:

Kontakt  Herstellerinfo 
LIQUI MOLY GmbH
Jerg-Wieland-Str. 4
89081 Ulm-Lehr
Tel.: +49 731/1420-0
Fax: +49 731/1420-71
E-Mail: info@liqui-moly.de
www.liqui-moly.de
 

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