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Tiefgründiges Zaubern mit Zahlen

Tabellenkalkulation Excel ausgereizt

Mit dem Excel-Zauberbuch haben die Autoren J.Fleckenstein, W.Fricke und B.Georgie einen Knüller auf den Fachbuchmarkt gebracht, der zeigt, dass Excel-User auch ohne Einsatz von VBA ans Ziel kommen können.


Excel ist eine extrem leistungsstarke Tabellenkalkulation, deren Funktionsumfang wohl die wenigsten Anwender voll überblicken geschweige denn ausnutzen. Die drei Autoren des überragenden Werks ›Excel – Das Zauberbuch‹ aus dem Verlag Markt+Technik haben diesen Überblick und zeigen, wie man mit den eingebauten Befehlen von Excel Zaubern kann, um damit selbst vertrackte Probleme ohne Einsatz der eingebauten Programmiersprache VBA zu lösen.

Ob Rechnen mit Bedingungen, Regressionsrechnung, Wertpapierfunktionen oder Rechnen mit komplexen Zahlen, es gibt nichts, womit sich die Autoren nicht beschäftigen. Auch die Matrix wird ausführlich behandelt und deren Wesen und Handhabung dem Leser nähergebracht. So wird zum Beispiel der Unterschied zwischen einem Bereich und einer Matrix ebenso erläutert, wie der Nachweis der Berechnungsreihenfolge von Zellen und Arrays. Natürlich wird der Zugriff auf die Elemente eines Arrays anhand von Beispielen erläutert, damit der Umgang mit einer Matrix künftig keine Probleme mehr bereitet.

Besonders interessant wird es, wenn eine Matrix mit booleschen Funktionen einer Wahrheitsprüfung unterzogen wird. Als Ergebnis wird hier nicht nur ein Rückgabewert, sondern gleich drei gebildet. Excel hat dadurch Probleme, diese Mehrfachprüfung auszuführen. Im Buch wird sehr anschaulich erläutert, wie man dieses Problem umschifft und welche Tastenkombination nötig ist, um zur Lösung zu gelangen.

Besonderes Augenmerk legen die Autoren auf die Verwendung von selbsterklärenden Namen für Zellen, um die Übersichtlichkeit in Mappen und speziell in Formeln zu gewährleisten. E32*G122 ist eben schwerer zu verstehen, als der Ausdruck Umsatz*Mwst. Kein Wunder, dass die Vergabe von Namen sowie die Unterscheidung zwischen statischen und dynamischen Namen im Buch explizit behandelt wird.

Mit der Funktion SVERWEIS bietet Excel zwar eine starke, doch nicht einfach handzuhabende Suchfunktion an, die Tabellenblätter nach einem gewünschten Ausdruck absucht. Die Verwendung dieser Funktion hat Tücken. Die Autoren empfehlen die Verwendung einer Kombination von INDEX und VERGLEICH, da diese, anders als SVERWEIS nach links, rechts, oben oder unten verwendet werden kann.

Wer immer schon eine Formel suchte, die es ermöglicht, Text und Ziffern zu trennen, wird im Buch gleich mit mehreren Seiten zu diesem Problem verwöhnt. Ohne eine einzige Zeile VBA-Code wird gezeigt, wie wildeste Artikelbezeichnung und Namensnennungen sauber aufgetrennt werden. Die Formeln sind dann zwar ein wenig lang, werden jedoch ausführlich in ihrer Funktion erklärt.

Ebenso ausführlich wird erläutert, was es mit der Datumsfunktion auf sich hat und wo deren Wurzel zu suchen ist. Mit diesem Wissen macht man sich dann auf, einen multilingualen Kalender zu erstellen, der in der Lage ist, jede Art von Feiertag zu berücksichtigen. Natürlich machen die Autoren hier noch lange nicht Halt und erläutern, wie der Kalender im weitere Funktionen erweitert werden kann. Zum Beispiel, wie ein bestimmter Arbeitstag ermittelt wird oder wie das Problem zu lösen ist, damit an jedem dritten Samstag im Monat automatisch ein Termin fürs Kegeln berücksichtigt wird.

Freunde großer Zahlen werden wohlwollend feststellen, dass im Buch auch Lösungsansätze für die Suche nach großen Primzahlen angeboten werden, wobei hier die bereits kennengelernten Kenntnisse im Umgang mit einer Matrix Verwendung finden. Nicht unerhebliches Gewicht findet auch die Ermittlung des größten Teilers und des kleinsten Vielfachen. Natürlich wird auch auf Quersummen eingegangen, die eine wertvolle Hilfe im Bereich der Teilbarkeitsregel ist. In diesem Kontext gehen die Autoren auch auf die größte mögliche Excel-Zahl ein und erläutern eine Möglichkeit, diese Grenze zu überwinden. Diesbezüglich findet sich Erhellendes auch auf deren Homepage.

Tabellenkalkulationsprogramme eignen sich bestens, um Texte zu verschlüsseln. Auch dieses Thema ist Gegenstand des Excel-Zauberbuches. Ausführlich wird erläutert, welche Wege beschritten werden können, um neugierige Leser von einem Text fernzuhalten. In Zeiten der Untaten von NSA & Co. ein wichtiges Kapitel, um sein geistiges Eigentum zu schützen.

Mit der Lösung von Gleichungen werden interessante Ansätze präsentiert, auf einfache Weise eine kubische Gleichung nach x aufzulösen. Sicher kein Kapitel für Jedermann, aber extrem wertvoll für diejenigen, die hiernach suchen.

Zinsberechnungen wiederum sind ein Thema, das jeden interessieren sollte, damit man nicht von geschäftstüchtigen Bank-Mitarbeitern über den Tisch gezogen wird. Hier wird die Funktion ›IKV‹ und deren Handhabung auf über zehn Seiten ausführlich erläutert. Ein Muss für jeden, der sich in Sachen ›Zinsberechnung‹ fit machen möchte. Gleiches gilt für die Funktion ZEILE, die ein Multitalent als Finanzjongleur ist. Mit ihr sind Rentenberechnungen ebenso möglich, wie die Erstellung von Tilgungsplänen. Die im Buch erläuterten finanzmathematischen Schmankerl lohnen, durchgearbeitet zu werden.

Auch wer es nicht glaubt, Excel ist auch gut darin, die dritte Dimension handzuhaben. Sogar einen drehbaren Würfel haben die Autoren ersonnen, der sich real auf dem Tabellenblatt bewegen lässt! Ein mathematisches Highlight für alle, die wissen möchten, wie CAD-Systeme grundsätzlich funktionieren.

Ein zellulärer Automat, Mandelbrots Apfelmännchen, ein Sternengenerator sowie die Simulation eines Würfels sind weitere Beispiele die zeigen, dass mit Excel Dinge möglich sind, die man nie vermuten würde. Die Grenzen setzt wohl nur die menschliche Fantasie. Das Buch ›Excel – Das Zauberbuch‹ ist daher allen zu empfehlen, die Excel bis zum letzten Bit ausreizen möchten. Zu schade, dass es dieses Werk nur mehr im Antiquariat gibt.

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Titel: Excel Das Zauberbuch
Autor: J. Fleckenstein, W. Fricke, B.Georgi
Verlag: Markt+Technik
ISBN: 978-3-827-24695-0
Jahr: 2010
Preis: Antiquariat (24,95 Euro)
www.mut.de
 

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