Welt der Fertigung
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Straßenbau per Maut ist Mega-Out

Autofahren muss bezahlbar bleiben

Der fließende Verkehr ist Garant und Voraussetzung für den Wohlstand von Industrienationen. Unqualifizierte Staatenlenker haben es hingegen fertiggebracht, die ehemals leistungsfähige deutsche Verkehrs-Infrastruktur zu ruinieren. Während Pflanzen in der Wuchsphase ihr Wurzelwachstum forcieren, um genügend Nähstoffe aufzunehmen, verordnen unverantwortliche Polit-Protagonisten einer wachsenden Wirtschaft eine strenge Diät in Form von Maut, irren Kraftstoffpreisen und unterlassenen Straßenbaumaßnahmen. Verärgerte Unternehmen, die Großanlagen bauen, haben sich bereits wütend geäußert, da deren gewichtige Erzeugnisse mittlerweile nur mehr über Schlängelpfade exportiert werden können, da Brücken aus Sicherheitsgründen für hohe Gewichte gesperrt wurden. Wer meint, dass alles besser wird, wenn nun private Unternehmen das Zepter in Sachen Verkehrsplanung und Straßenbau in die Hände nehmen wird, wie beim Thema ›Wasser‹, sein blaues Wunder erleben.

Wichtig für Industrienationen: intakte Handelswege


Was haben steigende Mieten in Ballungsräumen und die verfallende Infrastruktur in Deutschland gemeinsam? Sie sind zwei Seiten der gleichen Medaille. Diese Entwicklung wurde von weitsichtigen Experten bereits vorhergesagt, schließlich sind seit Jahren Ideologen drauf und dran, die Motorisierung der Massen wieder zurückzudrängen. Bereits in den 1980er Jahren forderten die Grünen einen Benzinpreis von fünf Mark. Dieser liegt heute umgerechnet bei 3,20 Mark. Wenn man die Inflationsrate hinzunimmt, sollten die damals geforderten fünf Mark bereits erreicht sein.

Die Folge dieser unverantwortlichen Politik ist, dass Fernpendler zunehmend gezwungen werden, an die Nähe ihres Arbeitsortes zu ziehen. Dies ist sowohl für die verlassene, wie auch für die aufgesuchte Gemeinde ein Problem, wenn dem Beispiel zahlreiche Menschen folgen. Während auf der einen Seite die Mieten in den Himmel schießen, müssen auf der anderen Seite Gemeinden Schwimmbäder oder Büchereien schließen, da weggezogene Menschen weniger Einnahmen bedeuten.

Die öffentliche Hand freut sich ob des hohen Kraftstoffpreises. Schließlich erreichen im Preissog die Steuereinnahmen immer neue Rekordmarken. Doch obwohl über die LKW-Maut, Kraftstoffsteuer, Mehrwertsteuer und Kraftfahrzeugsteuer weit mehr Geld in die Kassen gespült wird, als für den Unterhalt der Verkehrs-Infrastruktur nötig wäre, reichen die wirklich zugewiesen Mittel nicht einmal aus, um die Instandhaltung sicherzustellen. Deutschland lebt von der Substanz. Wer diesen Vermögensverzehr nicht aufhält, obwohl er es als Abgeordneter, Minister oder Kanzler könnte, legt Hand an den Wohlstand und insbesondere den sozialen Frieden in unserem Land.

Als mahnendes Beispiel unverantwortlicher Politik soll die USA betrachtet werden. Während sich diese Nation in kriegerischen, Milliardenteuren Auslandseinsätzen total verzettelt, gehen in den Bundesstaaten reihenweise die Städte Pleite. Bekannteste Beispiele sind Detroit und Rochester. Während Detroit einmal das Herz der US-Automobilindustrie war und Rochester mit dem Weltunternehmen Kodak wuchs, sind beide Städte heute ein Hort der Hoffnungslosigkeit, wo es „Arbeitsplätze“ nur mehr für Kriminelle gibt.

Dank einer absolut verfehlten Politik sind auch in Deutschland erste Anzeichen einer ähnlichen Entwicklung sichtbar. Wer als verantwortlicher Politiker diese Tatsachen von sich weist, flüchtet sich in eine Scheinwelt und hat aufgehört, ein ernstzunehmender Staatenlenker zu sein. Eine unverantwortliche Politik hat mittlerweile dafür gesorgt, dass eine wachsende Zahl von Unternehmen überlegt, den Standort zu verlegen beziehungsweise gar nicht erst hierherzukommen, um sowohl der Transportproblematik, als auch den Folgen und Kosten der Energiewende Rechnung zu tragen. Wer sich einmal die Anmeldezahlen deutscher Unternehmen in China ansieht, der bekommt feuchte Augen und kann sich ausmalen, was für eine negative Entwicklung Traumtänzer und Blindgänger an den Schalthebeln der Macht auf den Weg gebracht haben.

Um die Folgen dieser desaströsen Politik finanziell abzufedern, werden weitere Belastungen monetärer Art vorbereitet. Während mit leichter Hand unsere Steuergelder in aller Welt, insbesondere in Europa, umverteilt werden und die Schulden immer neue Höchstmarken erreichen, was aktuell Zinszahlungen von 36,5 Milliarden Euro pro Jahr zur Folge hat, müssen die Bürger mit noch mehr Steuern rechnen, um die Infrastruktur zu retten. Wer meint, dass die angedachte PKW-Maut nur die Ausländer treffen wird, kann auch auf die Ehrlichkeit eines Dackels spekulieren, dem ein Wurstvorrat anvertraut wird. Spätestens das EU-Recht wird dafür sorgen, dass die Wurst weg ist.

Dabei wären aus den Einnahmen, die Kraftfahrzeugbesitzer bereits heute leisten, genug Mittel vorhanden, um unsere Straßen und Brücken in Schuss zu halten. Diese werden jedoch zweckentfremdet und landen etwa in unseren Kriegsgebieten, wo nicht nur unsere Jungs für nichts und wieder nichts verheizt werden.

Selten geworden: frisch geteerte Straßen

Mit der fadenscheinigen Begründung, dass die Kassen leer seien, wurden nun verschiedentlich private Investoren beauftragt, neue Straßen zu bauen. Wer glaubt, dass Unternehmen alles billiger machen und sie für beste Qualität auf den Straßen sorgen werden, wird, wie bei der Trinkwasserversorgung, sein blaues Wunder erleben, denn Unternehmen sind keine Samariter und nur am eigenen monetären Wohl interessiert.

Während unsere Heimat von der öffentlichen Hand monetär vernachlässigt wird, was nicht nur an den Straßen, sondern auch in Klassenzimmern, Stadtteilgesichtern oder Bahnhöfen sichtbar wird, mutiert das Wort ›Investition‹ in Deutschlands Amtsstuben mittlerweile fast zu einem Fremdwort. Während in Großbritannien, Frankreich und sogar in Spanien sowie Italien das staatliche Anlagevermögen im mindestens zweistelligen Milliardenbereich wuchs, ist es in Deutschland in den vergangenen zehn Jahren um 30 Milliarden gesunken! Eine verantwortungsbewusste Politik für einen Hightech-Standort sieht anders aus.

Während vor nur vier Jahren die SMS Siemens AG problemlos an nur einem Tag ihre schweren Erzeugnisse per Sattelschlepper zum Hamburger Hafen transportieren konnte, sind es heute sage und schreibe drei Tage, da dank der gesperrten Autobahnbrücken Umwege über das Land nötig werden. In der Zwischenzeit explodieren die Kosten für Großprojekte und Prestigebauten, in die dann irre Summen fließen, die wiederum für die Sanierung der Brücken fehlen. Es wird wirklich Zeit, dass eine Haftung für das Verschleudern von Steuergeldern eingeführt wird, damit dem Prassen Einhalt geboten wird.

Der neuen Regierung sei ins Stammbuch geschrieben, dass es nicht reicht, nur Steuern zu erhöhen, Abgaswerte zu verschärfen oder Höchstgeschwindigkeiten einzuführen, um den Verkehr- Umwelt- und Einnahmenkollaps zu verhindern. Wer Parteiideologie für wichtiger erachtet, als den Rat der Experten etwa in den Unternehmen, dessen Halbwertzeit als Minister wird eine sehr geringe sein, da mittlerweile weder Wirtschaft noch Bürger einem weiteren unverantwortlichen Treiben tatenlos zusehen werden.

Schlechte Straßen, mehr Unfälle

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