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Via Volumenmodell zum CNC-Code

Programmieren auf bessere Art

Die Winmax-Steuerung von Hurco ist unter Kennern ein echter Geheimtipp, wenn es um das rasche Programmieren an der Maschine geht. Mit der WinMax-V10 und der Bedienkonsole Max-5 geht dies nun nochmals schneller, da es ab dieser Version möglich ist, 3D-Volumenmodelle aus CAD-Systemen direkt einzulesen, um diese Daten für die Generierung von CNC-Befehlen zu nutzen.


Ob Handy, Auto oder Taschenrechner – es gibt viele technische Produkte, deren Nutzung sich im Vergleich zu Mitbewerberprodukten als unvorteilhaft oder umständlich herausstellt. Vielfach werden die Mängel jedoch aus verschiedensten Gründen hingenommen, was im privaten Umfeld problemlos möglich ist. Ganz anders sieht es im geschäftlichen Umfeld aus, wo Zeit im wahrsten Wortsinn Geld bedeutet. Sind Maschinen oder Steuerungen nicht umfassend durchdacht, hat dies beispielsweise eine Verlängerung der Rüst- und Programmierzeiten zur Folge, was die Wettbewerbsfähigkeit von Unternehmen beeinträchtigt.

Unternehmen, die Werkstücke ab Losgröße 1 regelmäßig direkt an der Maschine programmieren, sind daher gut beraten, sich den Markt gründlich anzusehen, um das für sie leistungsstärkste Gespann aus Maschine und Steuerung zu ermitteln. Wer dies unternimmt, kommt zwangsweise auch mit Hurco – einem Maschinenbauer, der seine Maschinen sowie seine Steuerungen selbst produziert – in Kontakt. Die Maschinen dieses Herstellers werden standardmäßig mit selbst entwickelten Steuerungen der Winmax-Serie ausgerüstet. Diese bilden nicht nur eine harmonische Einheit mit den Maschinen, sondern warten auch mit bemerkenswerten Eigenschaften auf.

So verfügt die Max-5 Bedienkonsole – außer bei den Einsteiger-Drehmaschinen – stets über zwei Touch-Bildschirme, die beide eine Diagonale von 19 Zoll besitzen sowie eine Auflösung von 1.280 x 1.024 Pixel bieten. Während der linke Bildschirm der Verwaltung sowie dem Programmieren dient, werden auf dem rechten Bildschirm die Solid-Modelle angezeigt oder es läuft eine Simulation ab. Damit dies flüssig vonstattengeht, ist die Max 5 mit einem leistungsstarken i5-Prozessor von Intel ausgerüstet.Selbstverständlich muss bei den Modellen mit nur einem Bildschirm nicht auf die Anzeigemöglichkeiten des rechten Bildschirms verzichtet werden, da zwischen den Bildschirminhalten per Knopfdruck hin- und hergesprungen werden kann.

Einfache Programmierung

Die Tastenzahl an den Winmax-Steuerungen, die übrigens auf dem Betriebssystem ›Windows‹ basiert, hält sich bewusst in Grenzen, da das Dialog-Programmierkonzept eine große Zahl an Tasten unnötig macht. So ist beispielsweise die Eingabe komplizierter Befehlsfolgen nach DIN 66025 auf ein Minimum reduziert. Vielmehr können über den Touch-Bildschirm Menüfelder angesprochen werden und werden Eingabefelder mit passenden Zahlenwerten bedacht. Das CNC-Programm ist demnach hauptsächlich eine Aneinanderreihung übersichtlicher, verschachtelbarer Module, die von der Steuerung nacheinander ausgelesen und in Verfahr- beziehungsweise Maschinenbefehle umgesetzt werden. Die Steuerung besitzt komfortable Funktionen zum Ausschneiden, Kopieren und Einfügen, was das Editieren größerer Programme sehr angenehm gestaltet.

In die Steuerung wurden Algorithmen integriert, die den Einsatz von Trochoidalfräsern erlauben. Der Einsatz dieser Funktion führt zu massiv gesteigerten Standzeiten sowie zu deutlich geringeren Stückzeiten. Aus den implementierten Zyklen ist die Funktion ›Seriennummerierung‹ herauszugreifen, die es erlaubt, Serienteile automatisch mit einer fortlaufenden Nummer zu versehen. Eine Funktion, die oft sehr nützlich ist.Programmierexperten wissen, dass Programme dokumentiert werden müssen, soll deren Zweck und ihre Funktionsweise auch noch nach Jahren verstanden werden. Daher können große Textmengen mit einer einblendbaren, virtuellen Tastatur geschrieben werden.

Wem das nicht genügt oder zu umständlich ist, greift zur Hardware-QWERTY-Tastatur mit vollständigem Zeichensatz, die sich aus der Steuerung herausziehen lässt. Dort ist sogar ein Trackball eingebaut, sodass der Wunsch nach einer separat angeschlossenen Maus wohl nur in seltenen Fällen auftaucht. Und wenn doch, so ist diese problemlos und rasch per USB-Schnittstelle anzuschließen. Eine externe Maus bietet sich zudem an, wenn überraschend die Touch-Funktion eines der Bildschirme ausfällt und ein Auftrag keinen Aufschub duldet.

Interessantes Tool

Zur Dokumentation eines CNC-Programms ist es sogar möglich, einen Screenshot des Bildschirms anzufertigen und das Bild anschließend in das Programm beziehungsweise die angehängte Programmdokumentation einzubinden. Auf diese Weise ist eine weitere Sicherheit gegeben, das CNC-Programm irrtumsfrei zu kennzeichnen, was sich nach Jahren als Glücksfall herausstellen kann, wenn das Winmax-CNC-Programm wieder benötigt wird.

Die beiden Bildschirme haben streng umrissene Aufgaben, weshalb es keine Irritationen hinsichtlich zu tätigender Eingaben gibt, da Eingabefenster immer nur dort erscheinen, wo es die Hurco-Entwickler vorgesehen haben. Es gibt kein „mal hier, mal dort“, wie es in der Windows-Welt eigentlich möglich wäre. So erscheint beispielsweise die virtuelle Tastatur immer auf dem linken Bildschirm, auf dem zudem stets die entsprechenden Eingaben vorgenommen werden können. Der linke Bildschirm ist demnach der Mittelpunkt aller Aktivitäten rund um das Programmieren und Bedienen der Steuerung beziehungsweise der Maschine.

Sehr praktisch ist, dass dem Programmierer auf Knopfdruck stets das Bedienungshandbuch im PDF-Format zur Verfügung steht. Doch mit dem bloßen Aufruf waren die Hurco-Entwickler noch nicht zufrieden, sie haben die Hilfe gleich so gestaltet, dass die zum aktuellen Tun passende Seite aufgerufen wird, sodass sich Hindernisse auf dem Weg zum perfekt lauffähigen CNC-Programm zügig aus dem Weg räumen lassen.

Mit der Winmax 5 ist es nun noch leichter geworden, zum CNC-Programm zu kommen, da diese Steuerungsgeneration in der Lage ist, 3D-Dateien von CAD-Systemen im STEP-Format einzulesen. Die Steuerung ist sogar in der Lage, selbst STL-Dateien zu erzeugen, die wiederum von CAD-Systemen zur Weiterbearbeitung eingelesen werden können.

Der Umgang mit eingelesenen STEP-Dateien in die Winmax V10 ist absolut genial. Dank des Touch-Bildschirms genügt beispielsweise ein Klick auf eine Bohrung, um an deren Daten zu kommen. Dies ist deshalb möglich, weil in der STEP-Datei die Daten der Bohrung natürlich vorhanden sind und von der Winmax-Steuerung ausgelesen werden. Diese Daten können anschließend genutzt werden, beispielsweise einen Bohr-, einen Gewindeschneid- oder einen Taschenzyklus zu generieren.

Der Nutzer bekommt davon wenig zu sehen. Er sieht einen Farbwechsel innerhalb der Bohrung, ansonsten nichts, was ihn verwirren könnte. Die Daten werden im Hintergrund ermittelt und an passender Stelle eingefügt, sobald der Programmierer seinen Wunsch hinsichtlich des benötigten Zyklus über den Touch-Bildschirm getätigt hat. Dieser Art zu Programmieren gehört ganz sicher die Zukunft, da damit die Eingabe von Zahlendrehern oder fehlerträchtiger Parameterreihen vermieden werden.

Natürlich ist das STEP-Format nicht die einzige Möglichkeit, um an Geometriedaten von Teilen zu kommen. Eingelesen werden können auch 2D- und 3D-DXF-Dateien. Das ganze Potenzial der Winmax-Steuerung öffnet sich jedoch erst mit STEP-Dateien.Der Werkzeugspeicher kann die Daten von 9.999 Werkzeugen aufnehmen, was für die überwiegende Zahl an Fällen wohl mehr als genug ist. Eine Materialdatenbank erlaubt es, die Schnittdaten der Werkzeuge rasch an wechselndes Material anzupassen, ohne die Schnittdaten der Werkzeuge direkt zu ändern.

Umfassende Kompatibilität

Trotz dieser Leistungskraft sind alle modernen Winmax-Steuerungen in der Lage, CNC-Programme einzulesen, die von 20 Jahre alten Vorläufer-Steuerungen stammen. Hier zeigt sich die Weitsicht der Winmax-Entwickler, die bereits vor zwei Jahrzehnten viel Power in die Hurco-Steuerung steckten und diese seither nicht radikal veränderten. Auch Fanuc-Kunden werden zufrieden feststellen, dass Fanuc0-Programme problemlos eingelesen werden können. Überhaupt haben die Hurco-Entwickler sehr genau hingehört, wenn Maschinenbediener Wünsche äußerten. So gibt es beispielsweise am rechten Bildschirm eine magnetische Dokumentenhalterung sowie an der linken Seite der Steuerungskonsole eine ausklappbare Halterung, an der etwa eine Luftpistole oder andere Werkzeuge eingehängt werden können.

Das elektronische Handrad gibt es in drei Ausführungen mit und ohne Kabel. Eine Variante ist sogar mit einem kleinen Touch-Bildschirm ausgerüstet, was den Bedienkomfort auf die Spitze treibt. In der Kabellos-Ausstattung sind Einstell- und Rüstarbeiten selbst an ungünstigen Stellen problemlos durchführbar. Sogar für dunkle Stellen an großen Werkstücken hat Hurco eine Lösung: Eine in das Handrad eingebaute Lampe, die sich vorzüglich eignet, Licht ins Dunkel zu bringen, um etwa einen Nullpunkt an ungünstiger Stelle zu setzen.

Doch das ist noch lange nicht alles, was es zum Thema ›Handrad‹ zu sagen gibt. Sogar das Verhalten der drei zentral angebrachten Potenziometer lässt sich getrennt voneinander festlegen. So kann zum Beispiel bestimmt werden, dass bei einem einmaligen Drücken eines bestimmten Potenziometerknopfes der Vorschub sofort auf null Prozent heruntergeregelt wird. Dies ist beim Einrichten der Maschine eine hilfreiche Funktion, die Schäden verhindert, da bei kritischer Annäherung an ein Bauteil der Antrieb sofort stillgesetzt werden kann. Natürlich muss man sich im Fall eines Funk-Handrads auch keine Gedanken hinsichtlich der Spannung einer Batterie machen. Was ein Handy kann, ist für Hurco schon lange selbstverständlich: das Laden über eine Ladeschale. Der Akku eines Funk-Handrads wird automatisch geladen, sobald der Bediener das Handrad in die dafür vorgesehene Mulde auf dem Steuerungspult legt.

Selbstverständlich ist die Steuerung an unterschiedlich große Personen anpassbar, sodass in nahezu jedem Fall ein ergonomisches Arbeiten möglich ist. Die Tastatur sowie der Monitor lassen sich in mehreren Schritten abklappen, die komplette Steuerung ist zudem per Gasdruckfeder in der Höhe verstellbar.Natürlich ist eine Winmax-Steuerung bereits ab Werk für eine Netzwerkanbindung gerüstet. Auf diese Weise ist eine Fernwartung problemlos möglich.

Noch steigern lässt sich der Komfort, wenn die WebCam sowie die Lautsprecher aktiviert werden, was aus Datenschutzgründen in Deutschland nur gegen Unterschrift erfolgt. Dadurch wird es möglich, dem Hurco-Service direkten Einblick in das vorherrschende Problem zu verschaffen, sodass sich die Zeit für die Fehlersuche nochmals reduzieren lässt. Doch dies wird wohl nur selten nötig sein, da die Hurcos den Ruf sehr zuverlässiger Arbeitspferde innehaben.

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Diesen Artikel finden Sie auch in Heft 3/2019 auf Seite 14. Zum besagten Heft führt ein Klick auf den nachfolgenden Button!

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Fax 089 905094-90
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