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Der Weg zu guten Lötergebnissen

Nicht an der Ausstattung sparen

In der Elektronikfertigung werden Handlötarbeitsplätze häufig durch automatische Verfahren ersetzt. Es gibt aber nach wie vor vielen Anwendungen bei denen Lötstellen manuell hergestellt werden müssen. Speziell in der Nacharbeit sind die Anforderungen an qualifizierte Lötkräfte sogar gestiegen. Welche Faktoren bestimmen ein gutes Lötergebnis in einem optimalen Arbeitsumfeld?


In Zeiten von hochintegrierter Elektronik und kleinsten Bauteilen sind eine hohe Konzentration und das Wohlbefinden der Mitarbeiter wichtige Einflussfaktoren für gute Ergebnisse beim Handlöten. Dies gilt für Kollegen in der Produktion ebenso wie für technisches Personal im Prüffeld oder Hardware Entwickler im Elektroniklabor. Neben den Basics wie den richtigen Werkzeugen und Hilfsstoffen gibt es andere Faktoren die Einfluss auf den Mitarbeiter und auf seine Leistung haben.

Auf Ergonomie achten

Zu Beginn steht die richtige Ausstattung eines Lötarbeitsplatzes. Ein höhenverstellbarer Arbeitstisch und ein zeitgemäßer Arbeitsstuhl sind essenziell für ergonomisches Handlöten. Einige Hersteller bieten inzwischen auch Ersa-Lötstationen als Module für Ihre Laborarbeitstische an. Die Ergonomie ist hier ein wichtiger Aspekt: Ist bereits die Sitzposition des Mitarbeiters ungünstig, können Verspannungen und eine schlechte Körperhaltung Einfluss auf das Lötergebnis haben.

Zwar gilt diese Regel für alle Arbeitsplätze, da aber beim Löten besondere Konzentration und Präzision gefordert sind, ist der Effekt des falschen Sitzens umso deutlicher. Neue Tische und Stühle allein sind allerdings noch nicht die Lösung, es kommt auch darauf an, diese fachgerecht an die einzelne Person und deren Bedürfnisse anzupassen. Um seinen Arbeitsplatz optimal einzurichten, hilft die Unterstützung durch geschulte Berater, denn man selbst sieht nicht, wie man sitzt.

Eine gleichmäßige, reflexionsarme und ausreichend helle Ausleuchtung der Tischfläche ist eine weitere, wichtige Grundlage. Unzureichende Beleuchtung führt unter Umständen zu einer Fehlhaltung und das Arbeitsergebnis sowie die Gesundheit leiden. Einschlägige Richtlinien, etwa der Berufsgenossenschaften, liefern hier sehr gute Anhaltspunkte. Aber auch bei der Beleuchtung kann die individuelle Empfindlichkeit der Mitarbeiter variieren, sodass entsprechende Anpassungen nötig sein können.

Besondere Aufmerksamkeit gilt hierbei dem Ablesen von Instrumenten, etwa an Lötstationen. Reflexe in Displays sollten vermieden, kontrastarme Anzeigen angepasst werden, damit der Mitarbeiter alle für die Arbeit wichtigen Informationen problemlos ablesen kann.

Die Lötspitze im Blick

Naturgemäß sind die richtigen Lötwerkzeuge und Hilfsstoffe entscheidend für die erfolgreiche Bewältigung einer Lötaufgabe. Die Verarbeitung der erforderlichen Lotlegierung mit einem geeigneten Lötkolben und der Einsatz des richtigen Flussmittels sind hier die bestimmenden Größen. Feine Lötspitzen sind bei den heute üblichen, kleinen Lötstellen ebenso wichtig wie eine ausreichende Vergrößerung durch ein geeignetes Mikroskop.

Nur wenn die Lötspitze in Größe und Form zur Lötaufgabe passt, ist es möglich, zügig und zuverlässig zu löten. Beim Einrichten des Mikroskops ist es wichtig, die Sitzhaltung zu berücksichtigen. Für feinste Lötarbeiten darf die Körperhaltung nicht verkrampft sein. Ein handlicher, nur 30 g leichter Lötkolben, wie der ›i-TOOL‹ von Ersa, erleichtert die Arbeit erheblich. Weitere Werkzeuge sind eine Entlötpinzette, ein Entlötkolben und ein Heißluft-Kolben.

Vorteilhaft ist es, wenn das Lötwerkzeug bequem im Dreipunktgriff gehalten werden kann. Diese Handhaltung wird früh erlernt und erlaubt eine präzise Führung des Instruments.
Im Idealfall können alle diese vier Lötwerkzeuge parallel betrieben werden, wie an der ›i-Con Vario 4‹. So ausgestattet entfällt ein umständlicher Werkzeugwechsel und es lassen sich alle manuellen Lötarbeiten professionell ausführen.

Gegen giftige Dämpfe

Zur Ausstattung eines modernen Lötarbeitsplatzes gehört natürlich auch eine Lötrauchabsaugung, um die schädlichen, lungengängigen Partikel zu filtern, die beim Löten entstehen. Ein gesundes Raumklima sollte in jedem Unternehmen selbstverständlich sein: Die besonders leisen Ersa-Lötrauchabsaugungen ›Easy Arm 1‹ und ›Easy Arm 2‹ können mit den Lötstationen der i-Con-Familie verbunden werden und sind nur dann aktiv, wenn auch gelötet wird. Sie sorgen für gereinigte Atemluft bei geringen Betriebs- und Filterkosten.

Die zentrale Rolle am Lötarbeitsplatz spielt nach wie vor das Wohlbefinden der Mitarbeiter. Eine solide Ausbildung zur Lötfachkraft, wie Sie vom Ausbildungsverbund Löttechnik Elektronik, kurz ›AVLE‹, angeboten wird, ist eine wichtige Grundlage. Nur geschultes Personal kann die zum Teil herausfordernden Tätigkeiten in ausreichender Qualität erledigen. Es erschließt sich ebenfalls unmittelbar, dass die persönliche Ausstattung der Mitarbeiter an die Aufgabe angepasst sein muss. Handschuhe und Schutzbrille sind ebenso bedeutsam wie die richtige ESD-Ausrüstung und eine angenehme Arbeitskleidung.

Selbst bei optimalen Voraussetzungen ist es notwendig, regelmäßig kurze Arbeitspausen einzulegen, um die Konzentration zurückzugewinnen und Verspannungen vorzubeugen. In den Pausen gilt das erste Augenmerk der Reinigung und Pflege der wichtigsten „Instrumente“: den Händen. Lote und Flussmittel hinterlassen, Rückstände auf der Haut. Selbst wenn Handschuhe getragen werden, müssen diese unbedingt abgewaschen werden. Die Haut trocknet während der Arbeit aus und braucht pflegende Feuchtigkeit.

Anschließend empfehlen sich einfache, kurze Entspannungsübungen am Arbeitsplatz: Bereits nach fünf Minuten sind die Augen wieder ausgeruht, Nacken- und Schulterpartie gelockert sowie Arme, Rumpf und Beine wieder fit. Hinweise zur Ergonomie am Arbeitsplatz und geeigneten Entspannungsübungen bieten viele Krankenkassen und private Organisationen wie ›Die Gesundheitstrainer‹. Übrigens: Ein anerkennendes Lächeln und ernst gemeinte, lobende Worte für die geleistete Arbeit kommen bei vielen Mitarbeitern nach wie vor sehr gut an!Gute Lötergebnisse und gesunde, motivierte Mitarbeiter sind also ein Selbstläufer, wenn man einige einfachen Regeln beachtet und bei der Ausstattung sowie Qualifizierung der ausführenden Personen die richtigen Dinge tut.

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Diesen Artikel finden Sie auch in Heft 4/2019 auf Seite 56. Zum besagten Heft führt ein Klick auf den nachfolgenden Button!

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