Es werde Licht!
Die Kunst der Kerzenherstellung
Kerzen sind in weiten Teilen der Welt immer noch ein wichtiges Leuchtmittel. Doch das ist noch lange nicht alles. In nahezu allen Religionen spielen sie eine wichtige Rolle für Gottesdienste und Messen. Nicht zuletzt beim gemütlichen Beisammensein werden sie zur Erzeugung einer besonderen Stimmung gerne verwendet. Entscheidend ist, dass man in Sachen Kerzen auf Qualität achtet, um so rußenden Exemplaren aus dem Weg zu gehen. Das Unternehmen Wiedemann im Bayerischen Deggendorf fertigt besonders edle Exemplare.
Obwohl das Feuer schon lange bekannt war, vergingen große Zeitabschnitte, ehe der Mensch Schritt für Schritt Erfindungen tätigte, die es ihm erlaubten, ein angenehmes Licht in seine dunkle Behausung zu bringen. Waren es anfangs in Fett- oder Harz getränkte Stroh-, Hanf- oder Schilfrohre, die man anzündete, folgten bald Öllampen und Wachskerzen.
Die älteste noch erhaltene Wachskerze stammt aus dem 1. Jahrhundert nach Christus. Wachskerzen waren damals richtig teuer, weshalb sie sich nur wohlhabende Bürger leisten konnten. Das änderte sich erst, als Paraffin aus Erdöl erzeugt werden konnte. Kurz danach wurden im Jahre 1839 die ersten Kerzen aus diesem Material hergestellt. Heute werden Kerzen in der Regel in großen Serien hergestellt. Dadurch sind sie für jedermann erschwinglich geworden.
Es gibt drei Arten der Kerzenherstellung: Kerzen können gepresst, gezogen oder gegossen werden. Große Kerzen, wie sie beispielsweise in Kirchen verwendet werden, sind in der Regel gepresste Kerzen. Dazu wird Paraffingranulat in die Maschine eingetrichtert, das anschließend zusammengepresst und durch ein Rohr ausgestoßen wird. Der Prozess erinnert an eine Mischung aus Spritzgießen und Strangpressen.
Natürlich ist die Maschine so raffiniert konstruiert, dass mittig zum sich verdichtenden Granulat ein Baumwollfaden eingezogen wird, der später den Docht der Kerze bildet. Die Stirnseiten der gepressten Rohlinge werden anschließend auf einer Maschine auf Länge gearbeitet, wobei eine Seite eine plane und die andere Seite eine kegelige Form erhält. Die abgenommenen Späne sind sortenrein und können für die Kerzenproduktion erneut verwendet werden.
Die Chemie im Griff
Je nach Kerzengröße können durch das Pressen zwischen 800 und 1500 Kerzen pro Stunde hergestellt werden. Für die Produktion dieser Menge werden in Deggendorf hochautomatisierte Maschinen eingesetzt. Die produzierten Kerzen werden vollautomatisch einer Qualitätsprüfung unterzogen und mit Roboterhilfe in die Verkaufsverpackung einsortiert. Nun gilt es, chemische Prozesse im Auge zu behalten, da diese Wärme erzeugen und die Kerzen noch Stunden nach ihrer Informbringung bedrohen. Nur das besondere Wissen der Kerzenmacher verhindert, dass sich die Kerzen durch die Erwärmung verformen und so zu einem unverkaufbaren Produkt mutieren.
Das wiederholte Übergießen eines Dochtes mit flüssigem Kerzenwachs war früher eine gängige Methode, Kerzen herzustellen. Sie war jedoch starker Qualitätsschwankung unterworfen, teuer und mühselig. Heute erledigen diesen Prozess Maschinen, auf die ein Baumwollfaden gespannt ist, der ohne Unterlass durch ein circa 70 Grad warmes Paraffinbad gezogen wird.
Auf diese Weise entsteht eine Endloskerze, die pro Stunde um etwa einen Zentimeter dicker wird. Wenn die gewünschte Dicke erreicht ist, wird die Kerze vorsichtig abgewickelt und in etwa sieben bis acht Meter lange Stangen zerteilt, die dann wiederum vollautomatisch auf die gewünschte Kerzenlänge zugeschnitten werden. Am Ende des Prozesses werden die Kerzen in ein farbiges Wachs-Bad getaucht, das mit einer etwas widerstandsfähigeren Paraffinart gefüllt ist. Die Kerze erhält so einen gefälligen Farbüberzug und ist zugleich gegen mechanische Beanspruchung besser geschützt.
Übrigens sind weiße Kerzen die am wenigsten rußende Art. Ein farbiger Überzug verschlechtert diese Eigenschaft nur unwesentlich. Hingegen rußen durchgefärbte Kerzen am stärksten. Insbesondere dann, je dunkler die Farbe der Kerze ist. Dies liegt daran, dass der Docht beim Brennvorgang Farbpartikel ansaugt, die schlechter verbrennen und zudem die Flammentemperatur negativ beeinflussen. Auch ein nicht zur Kerzengröße passender Docht führt zu einer rußenden Flamme.
In Kirchen wird das Rußen jedoch in Kauf genommen. In Kirchenkerzen werden extradicke Dochte verwendet, die eine besonders helle Flamme erzeugen. Dadurch kann auch von den hinteren Kirchenreihen das Licht der Kerze erblickt werden. Kerzen müssen übrigens gepflegt werden, sollen sie lange Freude bereiten und wenig rußen. Daher sollte nach dem Ausblasen der Flamme der Docht in das noch flüssige Wachs getaucht werden, um das Nachglimmen zu verhindern, denn dadurch wird der Docht unnötig verkürzt. Bei dicken Kerzen bleibt immer ein Rand übrig, während der Docht nach unten brennt. Irgendwann ist der Rand so hoch, dass zu wenig Sauerstoff an die Flamme kommt. Die Folge ist eine rußende Kerze. Aus diesem Grund sollte der Kerzenrand von Zeit zu Zeit auf die Höhe des Dochts zurückgeschnitten werden.
Wächserner Augenschmaus
Großer Beliebtheit erfreuen sich gegossene Kerzen. Ist es durch Gießformen doch problemlos möglich, jedes Motiv in Kerzenform zu bringen. Ob Rathausturm, Nashorn oder Krokodil, es gibt keinen Gegenstand, kein Gebäude und kein Tier, das man vom Unternehmen Wiedemann nicht als Kerze erstehen kann. Wer besonders ausgefallen Wünsche hat, ist hier ebenfalls willkommen. Hauseigene Künstlerinnen sind in der Lage jedes Motiv in Wachs zu gießen.
Nicht zuletzt für kirchliche Anlässe gibt es von Wiedemann besondere Kreationen. Per Handarbeit werden Kerzen verziert, bemalt und geformt. Insbesondere Kommunionskerzen gibt es in großer Zahl zur Auswahl. Auch hier können besondere Wünsche erfüllt werden. Künstlerhände veredeln Kerzen, dass es eine Freude ist. Talent alleine ist jedoch zu wenig, um aus Wachs Kunstwerke oder einfache Kerzen herzustellen.
Deshalb müssen für den Beruf des Wachsbildners drei Jahre Lehrzeit investiert werden.
Am Ende der Lehrzeit wird im Rahmen einer Abschlussprüfung das erlernte Wissen vor der Handwerkskammer unter den kritischen Augen von Kerzenmachermeistern demonstriert. Die anzufertigenden Prüfungsstücke geben Aufschluss über den hohen Anspruch, den Kerzenmacher an ihre Zunft stellen.
Dass hochwertige Kerzen nicht zum Geiz-ist-Geil-Preis zu haben sind, sollte jedem einleuchten. Wie bei jedem Produkt sagt der Preis einer Kerze etwas über die Produktqualität aus. Wer sichergehen will, dass er für sein Geld Kerzen bekommt, die höchsten Ansprüchen an umweltgerechter Produktion, bestem Abbrennverhalten und Qualität entsprechen, ist mit Kerzen von Wiedemann bestens bedient. Lohn der Entscheidung sind gemütliche Stunden in einer Umgebung, die garantiert nicht von übelriechenden oder gar giftigen Schwaden durchzogen wird.
Mehr Informationen:
Wiedemann GmbH | |
Maria-Ward-Platz 6 | |
94469 Deggendorf | |
Tel.: +49 (0) 991 37070-0 | |
Fax: +49 (0 ) 991 30213 | |
www.wiedemann-kerzen.de |
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