Seydel: Mundharmonikabau mit Klasse
Die Musik aus der Hosentasche
Mundharmonikas sind bestens geeignet, ohne lange Vorbereitung Musik zu machen. Wer damit umgehen kann, wird schnell zum Mittelpunkt von Freunden, Arbeitskollegen oder gar Fremden, wenn man aus Freude an der Musik an unterschiedlichsten Orten Lust verspürt, einen Ohrwurm zu spielen. Nicht zuletzt Profis spielen damit Country, Blues- oder Jazz-Stücke mit großem Erfolg. Wer genau hinsieht, wird feststellen, dass diese oft Instrumente der deutschen Manufaktur Seydel in der Hand haben. Das ist kein Wunder, baut das Unternehmen doch seit 171 Jahren Mundharmonikas, die mittlerweile Weltklasseniveau erreicht haben.
Die Mundharmonika ist ein Musikinstrument, das erst relativ spät in der Musikwelt auftauchte. Der Grund ist, dass zum Bau dieses außergewöhnlichen Musikinstruments Kenntnisse der Physik sowie besondere handwerkliche Fähigkeiten nötig sind. Daher ist es kein Wunder, dass die allerersten Exemplare erst in den 1820er Jahren auftauchten. Die ersten Instrumente dieses Typs besaßen wohl nicht einen derartigen Wohlklang, wie ihn heutige Instrumente hervorbringen, weshalb der Volksmund damals die Mundharmonika scherzhaft „Ohrenquäler„ nannte.
Dennoch wurde dieses Musikinstrument rasch ein Verkaufshit, da Mundharmonikas klein sind und der niedrige Preis es fast jedermann erlaubt, sich so ein Musikinstrument zuzulegen. Im Gefolge der damals enorm hohen Verkaufszahlen entstanden in dieser Zeit viele Unternehmen, die sich dem Bau dieses Musikinstruments widmeten. Auf diesen Zug sprang 1847 Christian August Seydel auf, der im sächsischen Städtchen Klingenthal eine Mundharmonikafabrik gründete, die zu einer der größten der Welt werden sollte. Heute darf sich das Unternehmen sogar als weltweit ältester Mundharmonikaproduzent bezeichnen. 171 Jahre Erfahrung konnte das Unternehmen aufbauen und in seine Spitzenprodukte einfließen lassen.
Ohren- und Augenschmaus
Dieser Erfahrungsschatz tritt beispielsweise in der 16-Loch chromatischen Mundharmonika mit vier vollen Oktaven Tonumfang und 64 Edelstahl-Stimmzungen zutage. Ein Musikinstrument der Spitzenklasse, das nicht nur dem Ohr sonder auch dem Auge mit einem professionellen Design schmeichelt, Kenner es daher als Gesamtkunstwerk wohlwollend in die Hand nehmen.
Das Besondere am Bau von Mundharmonikas ist, dass Präzision die oberste Richtschnur zu sein hat, sollen wohlklingende Töne erzeugt werden. Obwohl es unfassbar erscheint, ist es doch wahr, dass das Tausendstell Millimeter darüber entscheidet, ob ein derartiges Musikinstrument gelungen ist oder nicht. Mit dieser Präzision müssen beispielsweise die Stimmzungen gefertigt werden, damit deren Schwingung den erwarteten Ton erzeugt.
Damit nicht genug: Die einzelnen Stimmzungen müssen ein ganz bestimmtes Profil aufweisen, damit der Ton harmonisch klingt. Dieses Profil wird mittels einer Flachschleifmaschine in einen Messing- oder Niro-Blechstreifen eingebracht und dieser anschließend mittels einer Stanzmaschine in die einzelnen Stimmzungen zerteilt.
Erstaunlich präzise
Was sich einfach anhört, ist ein äußerst diffiziler Prozess, bei dem nicht nur das Profil exakt einzuhalten, sondern auch darauf zu achten ist, dass die vorgeschriebenen Stimmzungendicken – die oft nur wenige hundertstel Millimeter betragen – sicher erreicht werden.
Ob dies gelungen ist, ermittelt eine unbestechliche Elektronik, die Missklänge sicher erkennt, wenn die eben fertiggestellten Stimmzungen damit getestet werden. Werden die von Seydel festgelegten Qualitätsansprüche nicht erfüllt, wandern nicht ganz sauber klingende Stimmzungen gnadenlos in den Abfalleimer. Diese Präzision zieht sich wie ein roter Faden durch die Produktion von Seydel-Mundharmonikas. Ähnlich wie in der Produktion eines Autogetriebes kommt es auf die perfekte Ausführung jedes einzelnen Bausteins an, damit eine klaglose Funktion gegeben ist.
Da machen auch die Stimmplatten keine Ausnahme. Auf diese werden später die Stimmzungen aufgenietet. Allerdings in einer Präzision, die im Bereich weniger hundertstel Millimeter liegt. Doch damit ist es noch nicht getan: Ist die Stimmzunge nur um ein hundertstel Millimeter zur Mittenachse des jeweiligen Stimmplattendurchbruchs versetzt, muss korrigiert werden, da sonst deren Schwingung und damit der Ton beeinträchtigt werden.
Für diese Justierarbeit wird das Lichtspaltverfahren herangezogen. Nur dieses Verfahren ist in der Lage, die Stimmzungen unter der Hand geschulter Fachkräfte in kurzer Zeit in die exakte Position zu bringen. Lohn dieses Aufwands ist ein perfekter Klang der späteren Mundharmonika, der das Herz eines jeden Spielers öffnet.
Für höchste Qualität
Doch auch für das Auge wird viel geboten. Seydel-Mundharmonikas entstehen in reiner Handarbeit. Dadurch ist eine besonders schonende Produktion der einzelnen Bauteile gewährleistet. Mit Hingabe werden Bleche ausgestanzt sowie umgebogen, jeder Grat entfernt und die Einzelteile akkurat montiert. Dennoch dauert trotz dieser begeisternden Produktionsweise die Herstellung einer Mundharmonika keine Ewigkeit. Je nach Modell müssen gerade einmal 20 Minuten bis maximal zwei Stunden Fertigungszeit eingeplant werden, ehe eine neue Mundharmonika das Licht der Musikwelt erblickt.
Ein ganz besonderes Highlight der Seydel-Instrumente sind die Stimmzungen aus Edelstahl, die im Vergleich zu Messingzungen eine um den Faktor fünf verlängerte Lebensdauer haben. Verschiedene Modelle sind mit diesen Zungen zu haben und kosten nur einen sehr moderaten Aufpreis.
Absolut erwähnenswert ist zudem, dass jeder Interessent einer Seydel-Mundharmonika sich per Online-Tool seine ganz persönliche Mundharmonika zusammenstellen kann. Dies bedeutet, dass durch die Kombination unterschiedlichster Stimmzungen ein Instrument mit absolutem Unikatstatus geschaffen werden kann, dem ganz besondere Töne entlockt werden können.
Möglich macht dies eine streng modulare Bauweise der Seydel-Mundharmonikas, dank der es möglich ist, Stimmzungen untereinander zu kombinieren. Dies ist ein absolutes Alleinstellungsmerkmal von Seydel, das dieser Manufaktur weltweit wohl niemand nachmacht. Kein Wunder, dass Weltklassespieler sich mit Seydel-Mundharmonikas ausstatten, um ihr Publikum zu verzaubern. Darunter befinden sich so bekannte Namen wie etwa die Blues-Legende Lazy Lester, Wolfgang Niedecken, der Frontmann der Kölner Kultband ›BAP‹ oder der Groove-Meister Tomek Kaminski.
Anschaffung fürs Leben
Für diese Künstler ist der perfekte Klang das wichtigste Kriterium, doch werden diese Spieler sicher auch schätzen, dass es Austausch-Sets gibt, mit denen beispielsweise die nach langem Spielen abgebrochenen Stimmzungen ersetzt werden können. Auf diese Weise wird eine Seydel-Mundharmonika zu einer Anschaffung für das ganze Musikerleben.
Besonders hervorzuheben ist, dass selbst Spitzenmundharmonikas von Seydel absolut bezahlbar sind. Schon für 75 Euro gibt es sehr gute Instrumente. Für rund 1.000 Euro haben Profis alles zusammen, was sie für ihre Auftritte brauchen. Es ist also preislich sehr reizvoll, sich einmal so ein preiswertes Musikinstrument der Spitzenklasse zuzulegen. Womöglich steht am Ende ein Auftritt bei Dieter Bohlen, der einen zweiten Michael Hirte bejubeln kann.
Mehr Informationen:
C·A·SEYDEL SÖHNE GmbH | |
Robert-Koch-Strasse 1 | |
08248 Klingenthal | |
Tel.: +49 (0) 37467 - 22548 | |
Fax: +49 (0) 37467 - 22453 | |
E-Mail: info@seydel1847.com | |
www.seydel1847.de |
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