TRUMPF steigert Gewinn deutlich
Umfassende Strategie zahlt sich aus
Der Laser- und Werkzeugmaschinenhersteller TRUMPF hat im Ende Juni abgeschlossenen Geschäftsjahr 2014/15 erneut einen deutlichen Gewinnsprung erzielen können. Das Konzernergebnis stieg um 43,9 Prozent auf 357 Millionen Euro, die Umsatzrendite lag bei 13,1 Prozent.
Der Zuwachs beruht unter anderem auf einem Einmaleffekt aus dem Verkauf des Geschäftsbereichs Medizintechnik zum 1. August 2014, der das Ergebnis um 72 Millionen Euro positiv beeinflusst hat. Bereinigt um diesen Effekt verbesserte sich die Umsatzrendite von 9,6 auf 10,5 Prozent.
Auch beim Umsatz konnte TRUMPF deutlich zulegen: Trotz des Wegfalls der Medizintechnik-Sparte stieg der Gruppenumsatz im Vergleich zum Vorjahr um 5,0 Prozent auf 2,72 Mrd. Euro – TRUMPF konnte den Umsatzbeitrag der Medizintechnik-Gesellschaften von 184 Millionen Euro im Geschäftsjahr 2013/14 also überkompensieren. In einem jeweils um die Medizintechnik bereinigten Jahresvergleich betrug der Umsatzanstieg 12,6 Prozent.
Die regionale Umsatzverteilung hat sich weiter verschoben: Zwar blieb Deutschland größter Einzelmarkt – allerdings mit rückläufiger Tendenz. Dahinter haben die USA und China Plätze getauscht, China war erstmals größter Auslandsmarkt für TRUMPF. Gute Zuwächse erzielte das Unternehmen in Westeuropa, insbesondere in Frankreich und Italien.
„Unter dem Strich lässt sich feststellen, dass unsere Strategie des Wachstums durch Innovation, regionale Diversifizierung und gezielte Akquisition im Kerngeschäft erfolgreich war“, so Dr. Nicola Leibinger-Kammüller, Vorsitzende der Geschäftsleitung. Die Mitarbeiterzahl zum Stichtag 30. Juni 2015 bewegte sich mit 10.873 Beschäftigten auf Vorjahresniveau. Die Ausgaben für Forschung und Entwicklung in Relation zum Umsatz lagen bei 9,8 Prozent.
Für das laufende Geschäftsjahr äußerte sich Leibinger-Kammüller verhalten optimistisch. Die Vielzahl der geopolitischen Unsicherheiten sowie die Abkühlung des Wachstums in China ließen nur vage Prognosen zu. Insgesamt hoffe man, das Niveau des abgelaufenen Geschäftsjahrs halten zu können. Gruppenweit sei ein Wachstum im einstelligen Prozentbereich möglich.
TRUMPF präsentierte erstmals weitreichende Pläne zu Industrie 4.0. „Für uns steht fest, dass wir die Smart Factory nicht Dritten überlassen werden, sondern die digitale Vernetzung selbst in die Hand nehmen“, so Leibinger-Kammüller.
Im Mittelpunkt steht dabei ein neues Unternehmen, die AXOOM GmbH, die TRUMPF in Karlsruhe gegründet hat. Sie entwickelt ein Betriebssystem mit vorinstallierten Apps für die Fertigungswelt. Die offene, herstellerunabhängige Plattform ermöglicht den sicheren Datentransport sowie die Speicherung und Analyse von Daten. Gleichzeitig bietet sie Lösungsmodule für die durchgängige Auftragsbearbeitung in einem Produktionsbetrieb.
„Mit AXOOM begründen wir ein ganz neues Geschäftsmodell. Wir bieten allen Kunden mit industriellen Fertigungsprozessen die Möglichkeit, ihre Prozesse in einem einzigen System selbst zu organisieren“, so Leibinger-Kammüller.
TRUMPF werde so erstmals zum Provider eines Betriebssystems. „Unser entscheidender Vorteil ist, dass wir die installierte Maschinenbasis haben. Wir sind ein Softwareanbieter, der den Markt wirklich kennt.“
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