Rothers neue Schmiertechnologie
Aerosol-Trockenschmierung ATS
Nass- und Minimalmengenschmierung, Trockenbearbeitung – in der Zerspanungsindustrie gibt es viele Wege, die Wärme an der Schneide zu reduzieren. Dass es auch ganz anders geht, zeigt Rother Technologie aus Bad Urach mit der neuen Aerosol-Trockenschmierung ATS. Im Vordergrund steht Temperaturvermeidung statt deren Reduzierung.
ATS setzt an, wo heutige MMS-Systeme aufhören. Bekannte Einschränkungen der MMS wie Endmischung, Dosierung, Regelung, Leitungslänge, kleine Werkzeuge mit Kühlkanaldurchmesser < 0,5 mm sind laut Rother Vergangenheit. Durchschnittsverbräuche von zirka 3 bis 25 ml Öl/Stunde gewährleisten nun einen trockenen Prozess. So kann der Anwender die volle Performance von Werkzeug und Maschine auch bei schwierigen Applikationen wirtschaftlich, umweltschonend und prozesssicher ausreizen.
Durch die neue Mikromolekularstruktur des Aerosols wird eine enorme Reibwertreduktion zwischen Werkzeug, Schneide und Werkstoff erzielt, so dass Wärme bei ATS und damit Werkzeugverschleiß etc. in prozesskritischen Ausmaßen erst gar nicht entstehen. Werden dann die Prozessparameter gesteigert, kann mit einer bedarfsorientierten Aerosolkühlung das am meisten thermisch belastete Werkzeug individuell gekühlt werden. Dadurch können Leistungsparameter der Werkzeuge weiter nach oben gedrückt werden – die Voraussetzung für höhere Produktivität.
Neue Perspektiven bei der Zerspanung von Hightech-Materialien
Mit der Aerosol-Trockenschmierung ATS schickt sich Rother Technologie an, Zerspanern der unterschiedlichsten Branchen neue Wege zu mehr Produktivität, Umweltschutz und Kosteneffizienz ihrer Zerspanprozesse zu erschließen. Schlüssel dazu sind Schmierpartikel auf dem Weg zur Nanotechnologie, die im Bereich von 0,1 Mikrometer liegen. Sie werden optimal dosiert und bei Bedarf auch als Kalt-Aerosol mit bis zu -40° C auf den jeweiligen Bearbeitungsprozess angepasst.
Hinter dieser Technologie stehen jahrelange Entwicklungsarbeit und enge Kooperationen zwischen Rother Spezialisten, Maschinenherstellern und Anwendern. Reiner Rother, Geschäftsführer von Rother Technologie: „Insbesondere neue Hightech-Materialien wie Titan, Chrom-Kobalt, verschiedene Legierungen und Verbundwerkstoffe GJV, CFK, und GFK, die verstärkt in der Automobilindustrie, dem Maschinenbau, der Medizinaltechnik sowie der Luft- und Raumfahrt zum Einsatz kommen, erfordern von allen Beteiligten im Gesamt-Zerspanungssystem neue Lösungen. Während zum Beispiel Werkzeughersteller und Maschinenbauer ihre Hausaufgaben bisher gemacht haben, stecken herkömmliche Schmier- und Kühltechnologien, wie etwa MMS, in der Sackgasse, wenn es um die wirtschaftliche und ökologische Zerspanung dieser schwer bearbeitbaren Werkstoffe geht.“
ATS verschiebt nun, laut Rother, die Grenzen des Machbaren, beispielsweise beim Bohren, Fräsen, Tieflochbohren, Reiben, Drehen und Gewindeherstellen, weiter nach vorne.
Richtig dosiert – optimal geschmiert
Grundlage für dieses Mehr an Produktivität durch ATS ist der AEROSOL MASTER 4000. Das Aeorosol-Steuergerät erzeugt äußerst feines Aerosol mit Schmierpartikeln im Mikrobereich und führt es unter konstanter Regelung dem Bearbeitungsprozess intern per Kühlkanal oder extern über eine Sprühdüse zu. Dies geschieht in ständiger Kommunikation mit der Maschinensteuerung. Für Versuchszwecke kann die Ansteuerung auch über ein Handbediengerät erfolgen. Feste Parametersätze decken die meisten Bearbeitungsprozesse ab. Zusätzlich kann der Maschinenbediener die Aerosol-Parameter manuell für Sonderanwendungen, wie etwa sehr kleine Innenkühlkanäle, einstellen.
Während der Zerspanung wird der Aerosolnebel abhängig vom Bearbeitungsprozess eingestellt. Dabei entkoppelt der AEROSOL MASTER weitestgehend die Aerosolerzeugung von der Transportluft und regelt den Differenzdruck, so dass kontinuierlich und gleichmäßig Aerosol in der genau definierten Zusammensetzung erzeugt wird. Reiner Rother: „Damit gehören Probleme wie systembedingte, unerwünschte Druckschwankungen am Werkzeug und nachlassende Aerosol-Qualitäten der Vergangenheit an.“
Die neue Schmiertechnologie lässt sich auf allen Bearbeitungs- sowie Dreh- und Fräszentren problemlos einsetzen. Auch für Mehrspindelköpfe und für schwierige Bereiche wie Tieflochbohren und Bearbeitungen mit IKK unter 0,5 mm ist ATS bestens geeignet. Im Gegensatz etwa zur MMS mit zirka bis zu 150 ml Schmierstoffverbrauch pro Stunde reichen ATS je nach Applikation nur zirka 3 bis 25 ml.
Produktivität mit Umweltschutz
In der Praxis überzeugt das superfeine, gleichmäßig aufgebrachte Aerosol mit hoher Schmierleistung. Trotz der geringen Dosierung sind laut Rother sehr schnelle Vorschübe mit hohen Schnittgeschwindigkeiten über lange Werkzeugstandzeiten hinweg möglich. Andererseits lässt sich mit ATS das Drehmoment an der Spindel verringern, was sich positiv auf die Oberflächengüte auswirkt. Übrig bleiben trockene Späne, die ohne aufwändige Reinigung sofort dem Recyclingprozess zugeführt werden können, so Rother.
Der Maschinenraum bleibt sauber und die Werkstücke gelangen meist ebenfalls ohne Reinigung zur Weiterverarbeitung. Entsorgungs- und auch Bereithaltungskosten von Kühlschmiermitteln entfallen, wo prozesstechnologisch möglich, so fast vollends. ATS ist bis zu 60 Prozent energieeffizienter als zentrale KSS-Anlagen. Dank des minimalen Ölverbrauchs werden Natur und Mensch geschützt: Schon bei herkömmlicher Absaugung gelangen keinerlei Rückstände wie etwa Aerosolnebel in die Umwelt.
Vielseitig, kompakt und wartungsarm
Verschiedene Geräte-Typen des AEROSOL MASTER ermöglichen es, je nach Kundenwunsch und Bedarf, von der Bohrmaschine bis hin zu komplexen Zerspanungszentren, jeden Bearbeitungsprozess inklusive Individuallösungen auszustatten. So beispielsweise mit zusätzlicher Kühlung des Aerosols sowie Auflagenkontrolle oder Durchflussmessung für die Prozessdatenerfassung der Maschinensteuerung.
Der wartungsarme AEROSOL MASTER ist mit Abmaßen von 600 x 600 x 210 mm äußerst platzsparend. Denn alle Komponenten sind in einem Gehäuse integriert. Maschinenbauer können ihre Anlagen daher mit deutlich schlankeren Dimensionen planen und anbieten als mit üblichen Kühlschmiersystemen. Auch in vorhandene Maschinen lässt sich ATS einfach integrieren.
Reiner Rother: „ATS zeigt, dass das Entwicklungspotenzial in der Schmierungstechnologie noch längst nicht ausgereizt ist. ATS senkt unterm Strich die Fertigungskosten um bis zu 60 Prozent. Dabei schließt gewinnorientierte Produktion Umweltschutz nicht aus.“
Mehr Informationen zu Rother:
Rother Technologie GmbH & Co KG | |
Rübteile 20 | |
72574 Bad Urach | |
Tel.: +49 7125 407 905 | |
Fax: +49 7125 407 990 | |
E-Mail: kontakt@rother-technologie.de | |
www.rother-technologie.de |
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