Bleischweißen - eine Alternative zum Löten
Vielfältige Möglichkeiten in der Praxis
Handwerker greifen bei der Anbringung von An- und Abschlüssen vorwiegend auf die Löttechnik zurück. Viele Fachkräfte sind mit dem Einsatz von Lötkolben und -zinn bestens vertraut. Jedoch bietet sich mit dem Bleischweißen für viele Praxisanwendungen eine lohnende Alternative.
Bei der Löttechnik entsteht durch das Zinn am gelöteten Blech eine helle Naht. Dies kann sich insbesondere im Denkmalschutz als eine optisch unschöne Lösung erweisen. Aus diesem Grund wird auf alten und historischen Dächern von jeher gerne das Bleischweißen angewendet. Hierbei werden Verbindungen für Saturnblei mit Bleistreifen als Lot ausgeführt. Die geschweißte Bleinaht erhält die gleiche Patina wie das Blech, wodurch eine optisch homogene Lösung erzielt wird.
Zudem hat die geschweißte Verbindung dieselbe Längendehnung und Festigkeit wie das Bleiblech. Ein Flussmittel ist nicht erforderlich. Aufgrund dieser Eigenschaften kann das Bleischweißen auch bei Neubauten eine interessante Variante zum Löten darstellen. Die Technik des Bleischweißens erfordert etwas mehr Übung, doch die Ausführung hat sich in vielfältigen Anwendungen bewährt. Beim Bleischweißen ist keine Überlappung der einzelnen Verbindungsteile erforderlich.
Die Bleibleche werden durch eine gestoßene Naht sicher miteinander verbunden. Zur Vorbereitung werden die Bleibleche und der Schweißdraht durch Schaben von allen Schmutz-, Fett- und Oxidschichten befreit. Danach werden die zu verbindenden Bleche ähnlich dem Löten punktgeheftet. Anschließend erfolgt das Durchschweißen der Naht. Für höchste Arbeitsqualität empfiehlt sich zum Schweißen von Saturnblei ein Brenner mit fein zu regulierenden Gasströmen.
Es werden Schweißspitzen in den Größen von 0,1 bis 0,5 mm benötigt. Als Gasgemisch wird bevorzugt eine Wasserstoff-Sauerstoff-Kombination verwendet, da ihre Flamme die geringsten Verunreinigungen verursacht. Alternativ kommen auch Azetylen-Sauerstoff oder Propan-Sauerstoff in Betracht. Alle Materialien sind über den Fachhandel erhältlich. Bei fachgerechter Ausführung sind mit dem Bleischweißen keine gesundheitlichen Gefahren verbunden.
Aufgrund des niedrigen Schmelzpunktes von Blei (327 Grad Celsius) erfolgt das Schweißen bei kleiner Flamme. Obendrein kommen im Handwerk nur sehr dünne Lote zum Einsatz. Die entstehenden Dämpfe sind minimal und verflüchtigen sich schnell. Das Tragen eine Maske oder Schutzbrille ist nicht erforderlich. Lediglich das Tragen von Handschuhen wird empfohlen. Beim großflächigen Einsatz in der Industrie sollte sicherheitshalber eine Frischluftmaske getragen werden.
Mehr Informationen zur Gütegem. Saturnblei:
Gütegemeinschaft Saturnblei e.V. | |
Bruchfeld 52 | |
47809 Krefeld | |
Tel.: +49 (0) 2151.58 92 95 | |
Fax: +49 (0) 2151.58 92 96 | |
E-Mail: info@saturnblei.de | |
www.saturnblei.de |
War dieser Artikel für Sie hilfreich?
Bitte bewerten Sie diese Seite durch Klick auf die Symbole.
Zugriffe heute: 1 - gesamt: 5836.