Welt der Fertigung
Sie sind hier: Startseite » Archiv » Jahrgang 2012 » Ausgabe Juli 2012

Anfasen mit besonders schlauem Köpfchen

Cleveres Bohrwerkzeug outet sich als Zeitsparer

Entgraten und Anfasen sind lästige Begleitarbeiten nach dem Bohrvorgang. Insbesondere duktile Werkstoffe neigen dazu, beim Austritt des Bohrwerkzeugs Grat zu bilden, den es vor der Weiterbearbeitung zu entfernen gilt. Das Unternehmen Bauer aus Kusterdingen hat dazu ein pfiffiges Werkzeug im Portfolio, das auf den Namen ›Impulser‹ hört.

Der automatisch umschaltende Werkzeughalter "Impulser" bohrt mit einem speziell geschliffenen Spiralbohrer und kann dadurch Bohrungen zusätzlich beidseitig anfasen.


In duktile Werkstoffe eingebrachte Bohrungen sind häufig nachfolgend mit einem Entgrat- oder Anfaswerkzeug beidseitig zu entgraten. Der dazu notwendige Werkzeugwechsel und die zusätzlichen Positioniervorgänge sind allerdings zeitaufwendig und machen das Entgraten teuer, obwohl der eigentliche Entgratvorgang nur einige Zehntelsekunden andauert.

Diese zusätzlichen Werkzeugwechsel erhöhen die Stückkosten beträchtlich und sollen daher vermieden werden. Dies wird mit einem speziellen, von Bauer entwickelten automatisch aussteuernden Werkzeughalter und dem zugehörigen Bohrer erreicht. Dieses Werkzeug, ›Impulser‹ genannt, erlaubt das beidseitige Entgraten oder Anfasen in einem Arbeitsgang. Zum Bohren nimmt der ausgetüftelte Halter selbsttätig mittels der Drehbeschleunigung der Hauptspindel seine zentrische Bohrposition ein. Dadurch kann in üblicher Weise gebohrt werden. Die Anfas-Stufe erlaubt es, den Bohrungseingang anzusenken.

Danach wird geringfügig axial zurückgefahren und die Spindel auf Linkslauf gebracht. Dies bewirkt eine exzentrische Auslenkung des Bohrers im Halter, der nun im Rückzug mit einer am Bohrerrücken eingearbeiteten Anfas-Schneide die Bohrung rückseitig anfast oder entgratet. Diese Schneide besitzt einen positiven Spanwinkel und ermöglicht es, den Grat selbst an unebenen Rückseiten zu entfernen. Da der Bohrer nur von einer Seite geschliffen werden muss, bleibt sein Restquerschnitt noch genügend stabil zur Übertragung des Dreh- und Biegemoments.

Hoch legierter Chrom-Nickel-Stahl ist bekannt für seine Eignung, beim Durchbruch des Bohrers Grat auszubilden. Bohrwerkzeuge von Bauer fühlen sich auch bei diesem Material wohl. Sogar rückseitige Schrägen und unebene Schmiedeflächen werden damit gratfrei angesenkt. Anschließend können mittels Gewindeformer problemlos Gewinde erzeugt und die Werkstücke einbaufertig fertiggestellt werden.

Ihre wirtschaftlichen Vorteile erzielen die Werkzeuge von Bauer auf der Grundlage der eingesparten Zeit für teure separate Entgrat- oder Anfasoperationen. Wegen dieses Zeitbedarfs kostet das separate Anfasen einer Bohrungsrückseite ungefähr 60 Prozent dessen, was für das eigentliche Bohren einer kurzen Einzelbohrung kalkuliert wird. Diese Kostenverursachung führt zu der Erkenntnis, dass bei Serienfertigung spezielle Werkzeuge zum kombinierten Bohren und beidseitig Anfasen oder Entgraten wirtschaftlich markant deutlich günstiger fertigen als zwei separate Einzelwerkzeuge. Die nun nicht mehr benötigte Zeit für Werkzeugwechsel und Positionierwege des separaten Anfaswerkzeugs führt, je nach Bohrungsanzahl, zu jährlicher Kostenreduzierung im vierstelligen Eurobereich.

 

Mehr Informationen zu Dr.-Ing. Walter Bauer:

Kontakt  Herstellerinfo 
Dr.-Ing. Walter Bauer - Spezielle Zerspanwerkzeuge -
Blumenstrasse 18
72127 Kusterdingen
Tel.: 07071/369333
Fax: 07071/369387
E-Mail: info@bauer-tools.de
www.bauer-tools.de
 

War dieser Artikel für Sie hilfreich?

Bitte bewerten Sie diese Seite durch Klick auf die Symbole.

Zugriffe heute: 2 - gesamt: 3431.