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Safechems Lösung für ölverschmutzte Teile

Umweltgerecht reinigen mit Perchlorethylen

Gleiches löst Gleiches – entsprechend diesem Grundsatz für die Auswahl von Reinigungsmedien ist Perchlorethylen bei der Abreinigung von Bearbeitungsölen und -fetten die bevorzugte Wahl. Kombiniert mit einem richtigen Riskmanagement sorgt das Lösemittel nicht nur für optimale Ergebnisse, sondern auch für wirtschaftliche, umweltgerechte und sichere Reinigungsprozesse.


Perchlorethylen oder kurz Per, das zur Gruppe der Chlorkohlenwasserstoffe zählt, verdankt seine effiziente Reinigungswirkung speziellen physikalischen und chemischen Eigenschaften. Dazu zählen ein sehr gutes Fettlösevermögen, geringe Oberflächenspannung, eine hohe chemische Stabilität und Materialverträglichkeit. Per ermöglicht dadurch die effektive Entfernung unpolarer Bearbeitungsrückstände wie Öle und Fette von Bauteilen aus allen Metallen ohne Korrosion, Oxidation, Verfärbung, Verätzung, Mattierung oder sonstiger Beeinträchtigung der Oberfläche.

Partikel und Späne verlieren durch die Abreinigung des Öls die Bindung zur Oberfläche und werden dadurch ebenfalls entfernt. Geht es um die Trocknung, weist Per aufgrund niedriger Verdunstungszahlen Vorteile gegenüber anderen Lösemitteln wie nicht halogenierten Kohlenwasserstoffen und modifizierten Alkoholen auf. Im Allgemeinen trocknet Per schneller und vollständiger. Es wird daher bei trocknungskritischen Bauteilen etwa mit sehr komplexen Geometrien und Kapillaren bevorzugt eingesetzt.

Per für definierte Sauberkeit
Stärken kann Per auch ausspielen, wenn mit den zu reinigenden Bauteilen kritische Öle, beispielsweise chlorierte oder stark schwefelhaltige, in das Reinigungsmedium eingeschleppt werden. Dies ist auch bei der Gebrüder Kunze GmbH der Fall. Das zur Ibex-Gruppe gehörende Unternehmen produziert im sächsischen Gelenau auf 16 Mehrstufenpressen im Sekundentakt 140.000.000 Net-Shape-Teile aus Stahl, Edelstahl und Aluminium. Die komplexen Form- und Hohlteile wiegen bis 600 Gramm und sind bis 300 mm lang. Zu den Kunden zählen die Automobilindustrie und deren Zulieferer.

„Entsprechend den Kundenanforderungen werden die Teile gehärtet, beschichtet oder erhalten einen temporären Korrosionsschutz. Dafür müssen die Oberflächen fettfrei sein und eine definierte Oberflächenspannung aufweisen, die wir mit Testtinten prüfen“, berichtet Geschäftsführer Thomas Kunze. Um dieses Ergebnis prozesssicher zu gewährleisten, investierte Gebrüder Kunze in ein neues Lösemittelreinigungssystem von Höckh, das mit DOWPER MC der SAFECHEM Europe GmbH, einem Tochterunternehmen von The Dow Chemical Company, betrieben wird.

Es handelt sich dabei um ein speziell stabilisiertes Perchlorethylen, das für schwierige Reinigungsaufgaben und für die Entfettung von Metallteilen mit einem hohen Verschmutzungsgrad entwickelt wurde. Das Lösemittel, das von der Brenntag GmbH geliefert wird, kommt in einer geschlossenen Reinigungsanlage mit einem Gesamtfüllvolumen von rund 7.000 Litern zum Einsatz.

„Die Anlage ist mit zwei Tanks ausgestattet, einen davon nutzen wir für die Konservierung der Teile. Dafür ist das Per mit einem Korrosionsschutzmittel gemischt“, erklärt Thomas Kunze.

Geringer Lösemittelverbrauch bei sehr hohem Öleintrag
Ausschlaggebend bei der Entscheidung für DOWPER MC war neben dem prozesssicher zu erreichenden Reinigungsergebnis, der mit 30.000 bis 40.000 Litern enorm hohe Öleintrag. Dabei handelt es sich teilweise um chlorierte Öle, durch die im Destillationsprozess im Laufe der Zeit Säuren entstehen können. Bei nicht halogenierten Kohlenwasserstoffen und modifizierten Alkoholen können diese so genannten Crack-Produkte zu einer verminderten Standzeit der Lösemittel führen. Außerdem können sie Korrosion an der Reinigungsanlage verursachen.

Chlorkohlwasserstoffe bieten hier eine sehr gute Möglichkeit der Nachstabilisierung. SAFECHEM führte dazu mit verschiedenen Stabilisatoren Ölverträglichkeitstests durch, so dass die eingesetzten Stabilisatoren optimal auf das eingetragene Öl abgestimmt sind. DOWPER MC erreicht dadurch eine Standzeit von fünf Jahren. Bei der Destillation ermöglicht der im Vergleich zu anderen Lösemitteln mit 121 Grad Celsius niedrige Siedepunkt von DOWPER MC, dass auch niedrigsiedende Öle zuverlässig ausdestilliert werden und der im Altöl enthaltene Lösemittelanteil weniger als drei Prozent beträgt. Dadurch ergibt sich ein Verbrauch von durchschnittlich nur 1.000 Litern Lösemittel pro Jahr.

Umweltgerechter Lösemitteleinsatz
Die Ver- und Entsorgung mit DOWPER MC erfolgt durch das von SAFECHEM entwickelte SAFE-TAINER System, das den Stand der Technik definiert. Es sorgt in Kombination mit der geschlossenen Anlage für einen praktisch emissionsfreien Betrieb und die vollständige Kreislaufführung. Das System besteht aus zwei unterschiedlich ausgestatteten Sicherheitsbehältern für die Lieferung von Frischware und die Rücknahme des verbrauchten Lösemittels.

Einen wesentlichen Beitrag zum umweltgerechten Einsatz des Lösemittels leistet SAFECHEM auch durch Schulungen der Mitarbeiter bei der Gebrüder Kunze GmbH. Darüber hinaus steht den Mitarbeitern mit MAXICHECK ein Laborservice zur Verfügung, mit dem sie die Lösemittelqualität schnell und einfach vor Ort kontrollieren und bei Bedarf nachstabilisieren können.

„Wir erzielen mit DOWPER MC ein ausgezeichnetes Reinigungsergebnis und haben in der Ibex-Gruppe inzwischen zwei Anlagen mit diesem Lösemittel in Betrieb. Es gibt uns die Sicherheit, dass wir die Qualitätsanforderungen unserer Kunden zuverlässig erfüllen“, führt der Geschäftsführer abschließend aus.

 

Mehr Informationen zur SAFECHEM Europe GmbH:

Kontakt  Herstellerinfo 
SAFECHEM Europe GmbH
Georg-Glock-Straße 3
40474 Düsseldorf
Tel.: +49 211 4389 300
Fax: +49 211 4389 389
E-Mail: service@safechem-europe.com
www.safechem-europe.com
 

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