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VDI: Maschinenbau bietet wenig Weiterbildung

Demographischer Wandel erfordert Investitionen

Technische Fach- und Führungskräfte erhalten nicht genügend Weiterbildung. Dieser Meinung ist mehr als ein Drittel (35,3 Prozent) der Geschäftsführer und Personalverantwortlichen von Unternehmen aus dem Maschinen- und Anlagenbau, die das VDI Wissensforum im Rahmen der Umfrage „VDI-educating II“ befragt hat. 31,8 Prozent geben sogar an, dass es in ihrem eigenen Unternehmen nicht ausreichend Weiterbildungsangebote gibt. Damit bietet der Maschinen- und Anlagenbau nach eigener Einschätzung am wenigsten Weiterbildung im Vergleich zu allen anderen befragten Branchen – dazu zählen die Automobil-, Kunststoff-, Chemie-, Energie-, Bau- und Landtechnikindustrie.


Zwar sind fast alle befragten Geschäftsführer und Personaler im Maschinen- und Anlagenbau überzeugt, dass die Qualifikation der Mitarbeiter für ihr Unternehmen ein wichtiger Wettbewerbsvorteil ist (96,5 Prozent) und Weiterbildung maßgeblich zum Unternehmenserfolg beiträgt (91,8 Prozent). Allerdings geben nur zwei von drei (67,1 Prozent) der Befragten an, ihren Mitarbeitern ausreichend Weiterbildung zu bieten. Damit sind sie Schlusslicht im Branchenvergleich.

„Dieses Ergebnis ist nicht nachvollziehbar“, sagt Timo Taubitz, Geschäftsführer des VDI Wissensforums. „Erstaunlicherweise erkennen so gut wie alle Geschäftsführer und Personaler den hohen Stellenwert der Weiterbildung an – jedoch handeln nicht alle auch entsprechend konsequent. Nur wer den Worten auch Taten folgen lässt, bleibt am Puls der Zeit und damit wettbewerbsfähig.“

2010 hatte das VDI Wissensforum bereits technische Fach- und Führungskräfte in verschiedenen Branchen nach ihrer Weiterbildungssituation befragt. Im Maschinen- und Anlagenbau hatte mehr als die Hälfte (53,8 Prozent) die Fortbildungsmöglichkeiten für nicht ausreichend gehalten. Befragt nach den möglichen Gründen für diese Aussage, geben nun mehr als ein Drittel (35,3 Prozent) der Geschäftsführer und Personaler zu, dass diese Einschätzung verständlich ist, da tatsächlich weniger Weiterbildung angeboten wird als nötig ist. Zwei Drittel (69,4 Prozent) sind dagegen der Meinung, das Weiterbildungsangebot werde von den Mitarbeitern geringer wahrgenommen wird als es tatsächlich ist. 32,9 Prozent sagen, dass andere Unternehmen offenbar weniger in Weiterbildung investieren als sie selbst.

Fachkompetenz ist und bleibt am wichtigsten
Einig sind sich die Geschäftsführer und Personalverantwortlichen darüber, welche Art von Schulung am wichtigsten ist: 93 Prozent der Befragten sehen die Fachkompetenz als wichtigste Kompetenz an (Platz eins oder zwei der angestrebten Weiterbildungsmaßnahmen). Danach folgen mit Abstand Unternehmerische Kompetenz und Personale Kompetenz (jeweils 35,3 Prozent) sowie Soziale Kompetenz (28,2 Prozent). „Die Bewertung zeigt, dass Fachkompetenz die wichtigste Voraussetzung ist und bleibt, um mit den aktuellen technischen Entwicklungen mitzuhalten“, kommentiert Taubitz das Ergebnis.

Mit Blick auf die Zukunft bewerten die Befragten Weiterbildung als wichtigsten Faktor, um qualifizierte Mitarbeiter zu halten: 94,2 Prozent geben an, dass dies das Mittel der Wahl sei. 83 Prozent nutzen zudem flexible Arbeitszeitmodelle, um Mitarbeiter an sich zu binden, 81 Prozent Prämien. 67,4 Prozent legen Wert auf die Unterstützung zur Vereinbarkeit von Beruf und Familie, 67 Prozent gewähren Zuschüsse zur Mitarbeiterversorgung.

Mit Weiterbildung dem demographischer Wandel begegnen
Bereits jetzt für die Qualifizierung von morgen zu sorgen, spielt auch unter dem Gesichtspunkt des demographischen Wandels eine entscheidende Rolle. Denn dieser wird sich nach Meinung der Geschäftsführer und Personalverantwortlichen in den kommenden zehn Jahren eindeutig negativ auswirken: 78,8 Prozent sehen zukünftig Probleme beim Recruiting von Nachwuchsingenieuren – dicht gefolgt vom Verlust des Know-hows von Ingenieuren, die in Rente gehen (74,1 Prozent). Mehr als die Hälfte der Befragten (55,3 Prozent) sehen Probleme darin, Senior-Ingenieure halten zu können. Nur 23,5 Prozent erachten es als schwierig, die bereits eingestellten Ingenieure zu qualifizieren.

 

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