Eigenschaften Dunkler Materieteilchen ermittelt
Spektakuläres Forschungsergebnis
Eine deutsch-ungarische Forschergruppe unter Federführung der Bergischen Universität Wuppertal und des Forschungszentrums Jülich hat ein spektakuläres Ergebnis in der international renommierten Zeitschrift Nature publiziert. Mit der Hilfe von Gitter QCD-Rechnungen konnte die Arbeitsgruppe um Prof. Dr. Zoltán Fodor wesentliche Erkenntnisse zum Verständnis des frühen Universums und vor allem zur sogenannten Dunklen Materie beitragen.
Nach derzeitigem Verständnis sind nur etwa 15 Prozent der Materie des Universums sichtbar, der Rest ist dunkel: Das heißt, er hat im Grunde genommen keine Wechselwirkung mit dem Licht oder den bereits bekannten Teilchen des Universums. Weltweit werden seit einigen Jahren große Anstrengungen unternommen, um die Dunkle Materie in Experimenten nachzuweisen.
Einer der attraktivsten Lösungsvorschläge für dieses Rätsel heißt „Axion„. Es handelt sich hierbei um ein hypothetisches Teilchen, welches das gesamte Universum erfüllen könnte. Der Anteil der Dunklen Materie an der Gesamtmasse des Universums ist bereits seit längerem aus astrophysikalischen Beobachtungen bekannt. Um das hypothetische Axion aber experimentell nachweisen zu können, ist es erforderlich, auch seine Masse – zumindest in gewissen Grenzen – zu kennen.
Sie ist nach theoretischen Überlegungen proportional zu der Häufigkeit, mit der sich die topologische Quantenzahl des frühen Universums ändert. Dem Forscherteam gelang es erstmals, die Rolle von Axionen bei der Entwicklung des frühen Universums zu klären. Für die Berechnungen waren groß angelegten Simulationen nötig. Entscheidend dafür war die von dem „John von Neumann Institut für Computing„ bereitgestellte Rechenzeit, insbesondere auf dem Supercomputer JUQUEEN am Forschungszentrum Jülich.
Ein besonders wichtiges Ergebnis ist die erstmalige Bestimmung der Masse des Axions. Diese Information können zukünftige Experimente nutzen, um präzise und fokussiert nach Axionen zu suchen. Entsprechende experimentelle Vorschläge für diesen bislang weitgehend unerforschten Massenbereich wurden ebenfalls ausgearbeitet und in der Publikation skizziert.
„Es ist davon auszugehen, dass die vorgelegten Ergebnisse zu einem Wettlauf um die Entdeckung dieser Teilchen führen werden„, so Prof. Fodor. Ihre Entdeckung würde nicht nur das Problem der Dunklen Materie des Universums lösen, sondern gleichzeitig die Frage beantworten, warum die starke Wechselwirkung so überraschend symmetrisch ist.
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