Welt der Fertigung
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Zahnräder und Wellen effizient kugelstrahlen

Shotpeening-System von Rösler

Für einen Hersteller von Ersatzteilen für Getriebe und Differentiale, die weltweit in Nutzfahrzeugen eingesetzt werden, konzipierte Rösler ein kundenspezifisches Kugelstrahlsystem. Es ermöglicht, unterschiedlichste Zahnräder und Wellen mit hoher Prozesssicherheit vollautomatisch zu bearbeiten.


Getriebe und Differentiale von Nutzfahrzeugen sind extrem hohen Belastungen ausgesetzt. Um eine möglichst lange Einsatzdauer zu erzielen, werden Komponenten wie Zahnräder und Wellen kugelgestrahlt. Dies erfolgte bei einem Hersteller von Ersatzteilen für diese Aggregate bis vor kurzem extern. Höhere Anforderungen seiner Kunden sowie steigende Stückzahlen veranlassten das Unternehmen, den Shotpeening-Prozess in die eigene Fertigung zu integrieren.

Die entsprechend den kundenspezifischen Anforderungen von Rösler konzipierte Shotpeening-Anlage RWT 13-2-S ermöglicht das automatische Strahlen von Zahnrädern und Wellen mit einem Durchmesser bis 500 mm, einer Höhe von maximal 550 mm und einem Gewicht bis 60 kg. Ausgeführt ist die Maschine als Wendetisch-Anlage mit zwei Strahlkammern. Dieses Konzept ermöglicht kurze Handlingzeiten, da in einer Kammer gestrahlt werden kann, während die andere be- und entladen wird. Mit 30 Teilen pro Stunde ist der Durchsatz entsprechend hoch.

An Bauteile anpassbare Düseneinheit

Um bei einem so unterschiedlichen Teilespektrum ein optimales und reproduzierbares Strahlergebnis bei allen Zahnrädern und Wellen zu gewährleisten, verfügt die Anlage über eine horizontal und vertikal verfahrbare Strahleinheit mit 6 Düsen. Darüber hinaus können die Düsen über ein Winkelgetriebe im Bereich von 0 bis 90 Grad geschwenkt werden. Dadurch passt sich der Strahlmittelstrahl auch an die Konturen schräg verzahnter Teile exakt an.

Das Strahlmittel wird je nach Bauteil mit einem Druck zwischen einem und 6 bar auf das rotierende Zahnrad beziehungsweise die sich drehende Welle aufgebracht. Die Einstellung von Düseneinheit und Druck erfolgen automatisch entsprechend dem zu strahlenden Teil. Dafür können in der Anlagensteuerung 30 Programme hinterlegt werden. Die Programmierung wird durch ein mobiles Bedienpanel sowie die begehbare Strahlkammer vereinfacht. Letztere leistet auch einen Beitrag zur hohen Wartungsfreundlichkeit der Anlage.

Hohe Prozesssicherheit durch multiple Kontrolle

Für einen gleichmäßigen und unterbrechungsfreien Strahlbetrieb sorgt der Doppeldruckkessel der Anlage. Eine Sonde im unteren Kessel überwacht den Füllstand und meldet das Unterschreiten einer Mindestfüllstandshöhe, wodurch Strahlmittel aus dem oberen Druckkessel automatisch nachfließt, der wiederum aus dem Speicherbehälter der Strahlmittelaufbereitung automatisch nachgefüllt wird.

Zum prozesssicheren und reproduzierbaren Ergebnis trägt auch das Dosiersystem zur permanenten Kontrolle der Strahlmittelmenge bei. Außerdem wird der Druckluftvolumenstrom zu den einzelnen Düsen kontinuierlich überwacht. Dafür sind in die Zuführung der Strahlschläuche Messeinheiten integriert. Zusätzlich wird der anliegende Betriebsdruck der Anlage kontinuierlich überwacht. Sollte ein definierter Wert unterschritten werden, geht die Anlage automatisch auf Störung.

Um sicherzustellen, dass sich das Bauteil während der Bearbeitung dreht, erfolgt die Rotationsabfrage nicht wie üblich an der Welle des Drehtellerantriebs, sondern direkt an der Klemmeinheit der Werkstückaufnahme in der Strahlkammer.

Zur einfachen Bedienung werden sämtliche prozessrelevanten Anlagenkomponenten und Parameter durch eine übersichtliche Visualisierung am mobilen Bedienpanel dargestellt.

Verschleißschutz für hohe Verfügbarkeit

Überzeugt hat die Anlage auch durch ihre verschleißarme Ausführung. So sind die aus Manganstahl gefertigte Strahlkammern im direkten Strahlbereich zusätzlich mit 25 mm dicken, auswechselbaren Hartgussplatten ausgekleidet. Der Antrieb der Drehteller befindet sich verschleißgeschützt außerhalb der Strahlkammer. In deren Tür befindet sich ebenso wie in der Wartungstür eine spezielle Dichtung, die sich nach dem Schließen „aufbläst“. Dies verhindert, dass Strahlmittel in die Umgebung gelangt.

 

Mehr Informationen zu Rösler:

Kontakt  Herstellerinfo 
Rösler Oberflächentechnik GmbH
Hausen 1
96231 Bad Staffelstein
Tel.: +49 / 9533 / 924-0
Fax: +49 / 9533 / 924-300
E-Mail: info@rosler.com
www.rosler.com
 

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