Asiatisches Stromnetz für erneuerbare Energien
DESERTEC Foundation unterzeichnet Vertrag
Ein Jahr nach der Nuklearkatastrophe in Fukushima starten die DESERTEC Foundation und die Japan Renewable Energy Foundation (JREF) eine Kooperation für ein asiatisches Super-Stromnetz als Basis für den beschleunigten Ausbau der erneuerbaren Energien in Asien. Ziel ist es, möglichst bald eine sichere und nachhaltige Alternative zur fossilen und nuklearen Stromerzeugung zu schaffen. Bei der Unterzeichnung der Kooperationsvereinbarung in Tokyo kündigten die beiden gemeinnützigen Stiftungen an, Wissen und Know-how auszutauschen und ihre Anstrengungen zur Schaffung geeigneter Rahmenbedingungen und einer transnationalen Zusammenarbeit in Ostasien zu bündeln.
JREF setzt sich für die Asia Super Grid Initiative ein, die eine Vollversorgung Asiens mit erneuerbaren Energien ermöglichen soll. Hierzu ist eine Vernetzung der nationalen Stromnetze von Japan, Korea, China, der Mongolei und Russland durch ein Netz verlustarmer Hochspannungs-Gleichstrom-Übertragungsleitung vorgesehen. Mit dieser Leitungstechnologie können die großen erneuerbaren Energieressourcen entlegener Gebiete zur Stromproduktion für die Ballungszentren der Region erschlossen werden. Gleichzeitig kann ein solches Netz die Schwankungen in der Stromerzeugung erneuerbarer Energien ausgleichen.
Die DESERTEC Foundation sieht ein solches Netz als einen wichtigen Schritt zur Umsetzung ihres DESERTEC-Konzeptes in Ostasien. Sie hat bereits eine Machbarkeitsstudie über mögliche Leitungskorridore durchgeführt, die es ermöglichen sollen, das Potenzial der Wüstensonne in der Region zu erschließen.
Dr. Thiemo Gropp, Vorstand der DESERTEC Foundation, ist überzeugt: „Eine effiziente Nutzung der nahezu unerschöpflichen Energie der Wüstensonne Ostasiens in Kombination mit dem Ausbau der erneuerbaren Energien kann die Lebensbedingungen für heutige und zukünftige Generationen in der Region nachhaltig verbessern. Indem sie die größte Energieressource der Erde nutzen, bietet sich diesen Ländern zudem die Chance, eine Vorreiterrolle im Kampf gegen die globale Erwärmung einzunehmen.“
Tomas Kåberger, Vorstandsvorsitzender von JREF, sagt: „Die Technologien im Bereich der Solar- und Windenergie haben sich in den letzten Jahren drastisch verbessert. Kombiniert mit modernen Hochspannungs-Leitungen können erneuerbare Energien den langfristigen wirtschaftlichen Wohlstand der gesamten Region fördern. Der Bau eines asiatischen Super-Stromnetzes ist eine große Herausforderung und erfordert ein hohes Maß an internationaler Zusammenarbeit, doch letztendlich wird es die Mühe wert sein. Wir freuen uns, dass wir dabei von der Erfahrung von DESERTEC profitieren können."
Das Ziel der DESERTEC Foundation ist die weltweite Umsetzung des DESERTEC-Konzepts, einer Lösung für Klimaschutz, Energiesicherheit und Entwicklung in der die energiereichsten Standorte der Welt genutzt werden, um nachhaltigen Strom aus erneuerbaren Energien zu produzieren.
In Europa, dem Nahen Osten und Nordafrika hat die gemeinnützige Stiftung bereits jahrelange Erfahrung gesammelt in der Verbreitung von Wissen in Gesellschaft und Politik über die ökologischen, sozialen und wirtschaftlichen Vorteile eines Übergangs zu erneuerbaren Energien. Durch Projekte in Marokko, Ägypten und Tunesien sowie durch die Gründung des DESERTEC University Networks unterstützt die DESERTEC Foundation Wissenstransfer und Zusammenarbeit im Bildungsbereich. Die Stiftung fördert den Austausch und die Zusammenarbeit mit der Privatwirtschaft, wie beispielsweise durch die Gründung der Industrieinitiative Dii GmbH. Inzwischen ist die DESERTEC Foundation mit rund 20 Mitarbeitern sowie regionalen Netzwerk-Koordinatoren und einer großen Gemeinschaft von Unterstützern rund um den Globus aktiv.
Die Japan Renewable Energy Foundation (JREF) wurde in Folge der Nuklearkatastrophe in Fukushima gegründet, um zu verhindern, dass sich ein solches Ereignis wiederholt. Das Ziel der JREF ist es, den Ausbau erneuerbarer Energien effizient zu beschleunigen, um Kosten zu reduzieren und Japans wirtschaftliche Entwicklung zu fördern.
Mehr Informationen zur DESERTEC Foundation:
DESERTEC Foundation | |
Ferdinandstraße 28 - 30 | |
20095 Hamburg | |
Tel.: +49 (0)40 - 32 507 795 | |
Fax: +49 (0)3212 - 10 10 860 | |
www.desertec.org/de |
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