Welt der Fertigung
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Vecco: Zurück in die Steinzeit

Ab September 2017 gehen wir wieder zu Fuß!

Klingt unwahrscheinlich? Ist aber möglich! Warum? Was ist mit Autos, Bus, Zug, Flugzeugen usw.? Haben Sie schon mal von Chromtrioxid gehört? Chromtrioxid wird für die Verchromung verwendet. Sicherlich kennen Sie all diese schicken, silbern glänzenden Dinge und Chrom ist Ihnen ein Begriff. Aber Chromtrioxid kann noch viel mehr. In jedem Fahrzeug oder Flugzeug befinden sich hunderte oder tausende Teile, die auf eine Verchromung angewiesen sind. Denn ohne Chrom haben diese keinen Korrosionsschutz. Die Teile würden so schnell kaputt gehen, dass Sie nie wieder ein Auto kaufen würden. Chromtrioxid wurde allerdings vor kurzem durch die Europäische Kommission autorisierungspflichtig und darf ohne Autorisierung ab September 2017 nicht mehr verwendet werden.

Hört sich nicht so schlimm an – muss man eben eine Genehmigung beantragen. In der Praxis sieht das dann aber so aus, dass ein Galvanik-Betrieb mit beispielsweise 20 Mitarbeitern für zwei seiner Produkte Chromtrioxid benötigt. Kosten für die (zeitlich begrenzte) Autorisierung ab 50.000 €. Der Betrieb kann sich die Autorisierung und auch den damit verbundenen administrativen Aufwand nicht leisten? Dann muss der Betrieb 2017 eben schließen.

Natürlich ist dies eine sehr vereinfachte Darstellung der Sachlage – aber trotzdem nicht ganz unrealistisch. Mit der Autorisierungspflicht von Chromtrioxid ist ein ganzer Wirtschaftszweig in Deutschland bedroht – und nicht nur in Deutschland, sondern europaweit. Millionen Menschen könnten ihren Arbeitsplatz verlieren. Die Autorisierungspflicht für Chromtrioxid betrifft zwangsläufig nicht nur die Beschichter als solches, sondern natürlich auch die Importeure sowie alle Industriebereiche in denen verchromte Teile verwendet werden, wie z. B. die Automobilindustrie, den Flugzeugbau sowie die Herstellung medizinischer Geräte und Zubehör.

Genauso trifft es alle Unternehmen die noch zu veredelnde Rohlinge fertigen. Diese müssen dann zwangsläufig ihre Fertigung in die Länder verlegen, in denen auch verchromt werden kann, da die Rohlinge ansonsten zerstört sind, bis die Beschichtung angebracht ist. Wir sprechen hier von potenziellem Massensterben der deutschen (europäischen) Wirtschaft.

Natürlich würden trotzdem weiterhin mit Chromtrioxid verchromte Teile produziert – da wir sonst tatsächlich bald zu Fuß gehen würden – aber eben nicht mehr in der EU. Die Fertigung könnte nach Asien, in die Türkei oder nach Indien verlagert werden. Der Arbeits- und Umweltschutz – der Grund für die Autorisierungspflicht – wird dort zwar bei weitem nicht so groß geschrieben wie in Deutschland. Aber was soll´s. Die Europäische Kommission kümmert sich schließlich um die Europäer und nicht um die Inder….

Sollte auch Ihre Firma betroffen sein, wenden Sie sich an VECCO, Verein zur Wahrung von Einsatz und Nutzung von Chromtrioxid und anderen Chemikalien in der Oberflächentechnik e. V.. VECCO e. V. wurde als europäisches Autorisierungskonsortium im Jahre 2012 gegründet und vertritt gegenwärtig mehr als 180 Unternehmen als Stimme in Brüssel. Der VECCO hilft seinen Mitgliedern die Zulassungen zur Verwendungen gemäß der REACh-Verordnung derart zu erarbeiten und zu erwirken, dass eine langfristige Existenzsicherung der fertigenden Betriebe gegeben sein wird. Seine Aufgabe umfasst aber nicht nur die Zulassungen sondern auch die Unterstützung von Politikern, die die berechtigten Interessen der KMU's in Europa in ihren Entscheidungsprozessen berücksichtigen.

 

Mehr Informationen zur VECCO e. V.:

Kontakt
VECCO e. V.
Thankgrimweg 6
59759 Arnsberg
Tel.+49(0)721 56589-16
Fax:+49(0)721 56589-98
www.vecco.info
Herstellerinfo
 

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