Welt der Fertigung
Sie sind hier: Startseite » Archiv » Jahrgang 2016 » Ausgabe November 2016

Die Pumpe weiß, was Sache ist

Oerlikon Leybold Vacuum setzt auf symmedia

Maschinendaten messen, analysieren und auswerten für planbare, sichere und vorhersehbare Prozesse: Um den Service für seine Kunden zu optimieren, entschied sich Oerlikon Leybold Vacuum für die Industrie-4.0-Lösungen von symmedia. Denn als wichtige Maschinenkomponenten sind die Vakuumpumpen und -systeme des führenden Herstellers mitverantwortlich für eine effiziente Produktion.


Vakuumtechnologien werden bei der Herstellung einer Vielzahl von alltäglichen Anwendungen eingesetzt. Beispielsweise bei Hightechverfahren wie der Beschichtung von Mikrochips, CDs und DVDs sowie bei der Herstellung von Displays, optischem Glas und Analysegeräten. Oerlikon Leybold Vacuum ist führender Vakuumpumpen-Hersteller und arbeitet ständig daran, die Lösungen für seine Kunden noch besser zu machen. Gerade die Themen Service und Instandhaltung finden bei dem Komponentenlieferanten immer größere Beachtung.

„Service muss bereits bei den kleinsten Komponenten in einer Produktionsanlage ansetzen, weil diese oft einen entscheidenden Teil zur Funktionsfähigkeit beitragen“, sagt Thomas Knecht, Senior Manager Global Field & Remote Service bei Oerlikon Leybold. „Weil das so ist, haben wir uns entschieden, unseren Kunden eine umfassende Servicelösung direkt mit der Pumpe mitzuliefern. Aus einer groben Idee heraus entstand nach und nach ein umfangreiches Konzept, das wir nun gemeinsam mit symmedia umsetzen.“

Daten sammeln, auswerten, analysieren

Oerlikon Leybold ist Komponentenlieferant und damit Teil einer langen Prozesskette. Das Unternehmen liefert jährlich eine hohe Stückzahl an Pumpsystemen und Vakuumpumpen aus, die in ihrem Wert zwischen einigen hundert bis zu mehreren Millionen Euro variieren – abhängig vom Umfang und von der Komplexität der Systeme. Entsprechend unterscheiden sich diese Produkte auch in Bezug auf Schnittstellen, Sensorik und bereitgestellte Daten.

Das Nachrüsten teurer Sensorik ist für Maschinenbetreiber in vielen Fällen nicht notwendig. Ein intelligentes Instandhaltungssystem schafft Abhilfe. Grundlage dafür ist die Erhebung möglichst vieler Maschinendaten mit der bestehenden Sensorik, um die Instandhaltungsstrategie optimal umzusetzen. So werden die Prozesse der Kunden planbar und sicher.

Oerlikon Leybold Vacuum versetzt Service in „Schwingung“

Neben dem Remote-Service-Tool von symmedia zur Maschinenfernwartung spielt symmedia SP/1 Monitoring eine entscheidende Rolle innerhalb des Servicekonzepts. Das Tool analysiert sämtliche Maschinendaten, wie den Zustand einzelner Teile oder die letzte Wartung, aber auch Temperatur oder Druck, und wertet sie aus. Zuvor definierte Schwellenwerte zeigen an, wenn kritische Werte erreicht werden, ein möglicher Ausfall bevorsteht und Verschleißteile ausgetauscht werden sollten.

Daraus entstehen Reports für Instandhaltungsvoraussagen. In Verbindung mit dem Remote Service lassen sich auf Basis der Monitoring-Daten darüber hinaus proaktive Troubleshootings durchführen. „Im ersten Schritt nutzen wir die Daten, die unsere Pumpen ohnehin liefern“, erläutert Thomas Knecht. Um seinen Kunden einen entscheidenden Mehrwert zu bieten, hat Oerlikon Leybold Vacuum seine Pumpentechnologie kürzlich um einen Schwingungssensor erweitert. Mit der Schwingungsanalyse hat das Unternehmen eine zusätzliche Datenquelle und aussagekräftige Überwachungslösung. symmedia SP/1 Monitoring wurde daraufhin angepasst und verarbeitet auch diese Daten zuverlässig.

Die symmedia-Lösung ist mit dem neuen Schwingungsüberwachungssystem vernetzt, was beispielsweise an trockenverdichtenden Pumpen in Wärmebehandlungsanlagen oder der Display- oder Solarpanel-Produktion eingesetzt wird. Zunehmender Verschleiß an der Pumpe wird ebenso frühzeitig festgestellt wie Prozesseinflüsse etwa durch Belagsbildung oder Partikeleintrag.

Zustandsorientierte Instandhaltung

„Unsere Kunden wollen heute zunehmend zustandsorientiert handeln. Das heißt: Sie wünschen sich, dass wir die komplette Überwachung der Pumpen übernehmen und entsprechend Maßnahmen zur Sicherung der Produktionsbereitschaft einleiten, bevor überhaupt ein Problem auftritt“, sagt Thomas Knecht. symmedia SP/1 überwacht die gesammelten und zuvor definierten Daten. Bei einer kritischen Zustandsänderung oder Alarmmeldung löst das Modul einen entsprechenden Service Request aus, der direkt an Oerlikon Leybold geht.

Nach der Datenanalyse entscheidet der Oerlikon-Servicetechniker, ob Maßnahmen eingeleitet werden müssen oder ob der Fehler an einer Pumpe beispielsweise auch per Fernwartung über symmedia SP/1 Remote Service behoben werden kann. Thomas Knecht weiß: „Durch die Sammlung der Daten sind wir in der Lage, unsere Serviceprozesse kontinuierlich zu verbessern und unseren Kunden kürzere Reaktionszeiten zu bieten. Die symmedia-Tools helfen uns dabei, Pumpenausfälle zu vermeiden, Instandhaltungskosten der Kunden zu senken und Folgeschäden an Pumpen und sämtlichem Equipment zu verhindern.“

Alles in allem ergibt sich durch diese Kosteneinsparungen in vielen Fällen ein Return on Investment von weniger als einem Jahr.

Zukunftsfähige Servicemodelle entwickeln

Für symmedia bestand die Herausforderung darin, das Thema Remote Service bei Oerlikon Leybold von Grund auf zu entwickeln und im Konzern als zukunftsfähiges Thema zu implementieren. „Bei den meisten Maschinenbauern wird das Thema Remote Service noch sehr stiefmütterlich behandelt“, weiß Bernd Bertram, Senior Consultant bei symmedia. „Umso schwerer ist es für einen Lieferanten von Maschinenkomponenten wie Oerlikon Leybold, diese Dienstleistung als festen Bestandteil der Maschine zu integrieren.“

Die zusätzliche Herausforderung besteht demnach darin, den Endkunden – sprich den Maschinenbetreibern – zu vermitteln, dass sie eine Oerlikon-Pumpe in ihren Maschinen im Einsatz haben. Nur so können sie im Servicefall auf schnelle Hilfe zählen. Und nur so erzielen sie optimale Ergebnisse mit den symmedia-Servicetools, ohne dass Geld in neue Systeme investiert werden muss. Aufbauend auf einem Basiskonzept wurden die Servicemodule im Laufe der Zeit an die stetig steigenden Anforderungen von Oerlikon Leybold angepasst und weiterentwickelt.

„Zukünftig möchten wir unsere ‚First time Fixrate‘ messen und mithilfe von symmedia SP/1 Remote Service steigern. Ziel für unser Unternehmen ist außerdem, symmedia weltweit als Standardlösung anzubieten“, resümiert Thomas Knecht.

 

Mehr Informationen zur symmedia GmbH:

Kontakt  Herstellerinfo 
symmedia GmbH
Turnerstraße 27
33602 Bielefeld
Tel. +49 521 966 55 50
Fax +49 521 966 55 55
E-Mail:eService@symmedia.de
www.symmedia.de
 

War dieser Artikel für Sie hilfreich?

Bitte bewerten Sie diese Seite durch Klick auf die Symbole.

Zugriffe heute: 1 - gesamt: 1884.