Mittelständler brauchen offenen Markt in Russland
Mehr Unterstützung gewünscht
Die Maschinenbauer in Deutschland haben ein ungebrochen hohes Interesse daran, in Russland zu investieren. Jedoch benötigen gerade Mittelständler dafür einen besseren Zugang zum dortigen Markt und mehr Unterstützung seitens der russischen Politik.
Ungeachtet der Sanktionen muss Russland seine Investitionspolitik an die Bedürfnisse kleinerer und mittlerer Unternehmen anpassen, um wertvolles Know-how aus Europa zu erhalten und die eigene Industrie modernisieren zu können, betonte VDMA-Präsident Dr. Reinhold Festge während eines Treffens mit dem russischen Industrieminister Denis Manturov in Ekaterinburg.
Dazu zählt nach Ansicht des VDMA:
- einfache und transparente Ursprungsegeln für lokal produzierte Produkte
- eine zollfreie Einfuhr von Komponenten für die Produktion, die anschließend wieder in den Export geht (um eine doppelte Belastung durch Steuern und Zölle zu vermeiden)
- eine Zollfreiheit für Produkte, die für die russische Produktion benötigt werden, dort aber nicht hergestellt werden.
„Alle brauchen offenen Märkte - auch Russland“, betonte Festge gegenüber Manturov auf der Messe Innoprom für innovative Industrien in Ekaterinburg. Der VDMA-Präsident nahm dort an Diskussionen zwischen Politik und Unternehmen teil, in deren Mittelpunkt zwei Themen standen: die Verbindung von Industrie und Internet sowie Investitionen in die russische Industrie.
Festge erläuterte, dass mittelständische Maschinenbauer ihre Investitionen auch davon abhängig machen, ob auf ihre spezifischen Bedürfnisse eingegangen wird. Auch kleinere Investitionen könnten einem Land wie Russland viel Know-how bringen, sagte er. Dies werde von der russischen Politik derzeit aber momentan noch zu wenig berücksichtigt. Der russische Industrieminister sicherte Festge zu, mit dem VDMA in Kontakt zu bleiben, um konkrete Investitionshemmnisse zu diskutieren und die Vorschläge des Verbands zu prüfen.
Zu einer Podiumsdiskussion zum Thema "Lokalisierung im Maschinenbau - eine Erfolgsstory?" des VDMA mit deutschen Unternehmen und Vertretern des Industrieministeriums kamen mehr als 100 Teilnehmer. Auch hier warb der VDMA-Präsident dafür, dass kleinere Investitionsprojekte von Russland politisch mehr gefördert werden und der russische Markt für sie besser geöffnet wird.
In den ersten drei Monaten dieses Jahres sind die Ausfuhren der deutschen Maschinen- und Anlagenbauer nach Russland nochmals um 3,4 Prozent im Vergleich zum Vorjahr auf 1,04 Milliarden Euro gesunken. Damit hat sich der Abschwung allerdings deutlich verlangsamt, 2015 gingen die Exporte nach Russland insgesamt um fast 27 Prozent auf gut 4,7 Milliarden Euro zurück.
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E-Mail: Kommunikation@vdma.org | |
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