Welt der Fertigung
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Schnutz: Lochbleche präzise richten

Richtmaschinen mit spezieller Zuführung

Lochbleche und -tafeln zählen zu den schwierigsten Materialtypen in der Verarbeitung. Insbesondere können aufgrund der geringen Eigensteifigkeit und der internen Spannung schnell Planheitsfehler entstehen, die an den Lochrändern deutlich sichtbar werden und das weitere Handling erschweren. Um diese zu beseitigen, ist das präzise Richten der Bleche unerlässlich, aber auch hier stellt das Material ganz eigene Herausforderungen an die Technik. Der Richtmaschinenexperte Schnutz, technologischer Weltmarktführer in diesem Bereich, entwickelt daher schon seit Jahren speziell an das Aufgabenfeld Lochblech angepasste Anlagen.


Grundlage jeder Konzeption einer Lochblech-Richtmaschine bei Schnutz ist die enge Abstimmung mit dem Kunden hinsichtlich der Ausgangsbedingungen, Materialkennwerte und Anforderungen an das Ergebnis. „Aus diesen Werten ermitteln wir auf Basis unseres über die Jahrzehnte entwickelten Know-hows das am besten geeignete Verhältnis von Richtwalzendurchmesser zu -anzahl“, so Dr. Lutz Henrich, Geschäftsführer von Schnutz. Simulationen wie auch praktische Erfahrung haben dabei gezeigt, dass insbesondere die problematischen Eigenspannungen, die in Folge der Perforation verstärkt auftreten, durch eine größere Zahl an Richtwalzen besser abgebaut werden können. „Bei hohen Forderungen an das Richtergebnis wird der Kunde mit einem Kompromiss an dieser Stelle nicht glücklich.“

Präzise, sensorüberwachte und reproduzierbare Einstellung

Bei der RM 18/36/23-1600, einem Modell der neusten Entwicklungsstufe für Nennbreiten bis 1600 mm und einen Richtbereich von 0,4 bis 2,5 mm, werden beispielsweise 23 Richtwalzen mit je 36 mm Durchmesser verwendet, was zu einer deutlichen Reduzierung der im Metall wirkenden Spannungen führt. Gleichzeitig erfolgt das Richten aber so schonend, dass das empfindliche Lochbild nicht beschädigt wird. Zudem ist auch die Richtwalzenkassette – wie die Maschine selbst – in ihrer Bauweise speziell auf Lochbleche ausgelegt und zeichnet sich durch sehr präzise geometrische Verhältnisse aus.

Diese ergeben sich unter anderem durch voneinander unabhängige Mechanismen zur Verstellung von Höhe und Kippe, so befindet sich etwa der Drehpunkt der Kippbewegung immer genau in der Mitte der Kassette. Außerdem minimiert die besondere Konstruktion die sonst häufig auftretenden Einlaufmarkierungen. Die Schnutz Lochblechrichtmaschinen verfügen über mehrere obere und untere Abstützungsreihen, im Fall der RM 18/36/23-1600 jeweils neun, wobei die unteren über einen eigens konzipierten Verstellmechanismus vertikal angestellt werden können, zum Beispiel um ungelochte Abschnitte gezielter zu bearbeiten.

Alle Verstellachsen werden von Schnutz mit hochwertigen, magnetorestriktiven Wegmesssystemen ausgestattet, die jederzeit die genaue Positionierung überwachen und sicherstellen. In Verbindung mit der insgesamt auf eine hohe Steifigkeit ausgerichteten Bauweise, die Verformungen und damit Abweichungen von der gewünschten Umformgeometrie verhindert, lassen sich dadurch die gewünschten Einstellungen sehr exakt vornehmen und – dank des internen Speichers – bei Bedarf auch zuverlässig reproduzieren. Die Steuerung erfolgt bequem über eine SPS mit übersichtlichem Bedienpanel und grafischem Display. Das bei älteren Anlagen meist sehr langwierige und anstrengende Herantasten an die richtige Konfiguration wird auf diese Weise überflüssig.

Zuverlässige Zu- und Einführung durch angepasste Technik

Auch die Beschickung der Richtmaschine wird durch spezielle technische Anpassungen vereinfacht. Um beispielsweise auch sehr kurze Tafeln noch richten zu können, wurde der Einführtreiber sehr nah an die Richtwalzen gesetzt, so dass ein sicherer, störungsfreier Transport gewährleistet ist. Darüber hinaus wird ein auf einem Gurtförderer basierendes Zuführsystem optional angeboten, mit welchem selbst stark gewölbte Bleche ohne manuelles Eingreifen in die Maschine geleitet werden können. Dadurch wird nicht nur der Personalaufwand und die Belastung für den Bediener reduziert, auch das Verletzungsrisiko an den mitunter scharfen Kanten verringert sich. Ergänzt werden die Betriebserleichterungen durch eine optionale Walzenputzvorrichtung, wodurch sich auch die Reinigung und Instandhaltung sehr effizient gestaltet.

Die Richtmaschinen lassen sich entweder als Stand-alone-Lösung betreiben oder in eine größere Produktionslinie integrieren. Schnutz konzipiert und fertigt hierfür auf Wunsch auch die notwendigen Anschlusssegmente beziehungsweise die technische Peripherie. Auf der diesjährigen Euroblech wird die Hochleistungs-Lochblechrichttechnik am Beispiel der RM 18/36/23-1600 auf dem Gemeinschaftsstand der Burghardt + Schmidt-Gruppe, zu der auch Schnutz gehört, anschaulich vorgestellt.

Schnittgratmessgerät und Besäumschere mit Mittenschnitt

Burghardt + Schmidt präsentiert daneben ein innovatives Messgerät zur Kontrolle der Schnittqualität sowie einen Besäumständer einer Besäumschere. Derartige Scheren werden in Walzwerken oder Querteilanlagen eingebaut oder als reine Besäumanlage betrieben. Die Ständer sind antriebs- und bedienseitig auf präzisen, spielfrei wälzgelagerten Linearführungen aufgebaut und lassen sich zudem mittels Drehstrommotor zentrisch zur Anlagenmitte verfahren, wobei die korrekte Breiteneinstellung über angebaute Absolutwertgeber abgefragt wird.

Die Besäumschere selbst eignet sich für den Besäum- wie auch den Mittenschnitt für Bänder aus Aluminium, Kupfer und Edelstahl mit Materialdicken von 0,25 bis 1,2 mm. Elektromotorisch verfahrbare Messerwellen oben und unten gewährleisten dabei eine konstante Passlinie. Auch der Überschnitt sowie die Schnittspalteinstellung wird für eine hohe Schnittqualität elektromotorisch eingestellt. Ein Schrottschneider mit ebenfalls elektromotorischer Schnittlufteinstellung ist in der Anlage inbegriffen.

 

Mehr Informationen zur SCHNUTZ GmbH:

Kontakt  Herstellerinfo 
SCHNUTZ GmbH
Siegstrasse 75-77
57076 Siegen
Tel: 0271 250 62-100
Fax: 0271 250 62-109
E-Mail: info@schnutz.com
www.schnutz.com
 

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