Welt der Fertigung
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VISION: 3D-Bildverarbeitung als Tausendsassa

Von der Bildverarbeitung zur Fertigungsoptimierung

Basler, ODOS, LMI und Matrix Vision zeigen in Stuttgart den Wandel von der klassischen Bildverarbeitung zur Produktionsoptimierung.


Anwender sehen die 3D-Systeme zunehmend als technische Tausendsassa, denen sie sehr viel zutrauen. Jana Bartels, Produktmanagerin für 3D/ Time-of-Flight (ToF) bei der Basler AG aus Ahrensburg: „Es gibt ein steigendes Interesse an 3D-Kameras, um beispielsweise Prozesse zu automatisieren und zu überwachen, Robotersteuerungen einfacher umzusetzen und Mensch-Maschinen-Interface zu optimieren und sicherer zu gestalten.“ Zu den Highlights zählt für die Produktmanagerin ein gemeinsames Forschungsprojekt der Jungheinrich AG und des Instituts für Integrierte Produktion Hannover (IPH) mit der Basler AG, der Götting KG und dem Institut für technische Informatik der Universität zu Lübeck (ITI). Hier entstand ein fahrerloser Schubmaststapler, der die menschliche Sprache versteht und dank 3D-Bildverarbeitung Gesten deutet. Dieses Projekt zeigt, wie Mensch und Maschine in Zukunft miteinander kommunizieren können.

Eine Vielzahl an aktuellen Trends beobachtet die Expertin: Im Kommen sind wenig komplexe 3D-Systeme mit schnellen, höher auflösenden Sensoren, die sich leichter bedienen lassen. Die Anwender schauen nicht mehr nur auf den reinen Einkaufspreis, sondern orientieren sich an den tatsächlichen Lebenszykluskosten (Stichwort: „Total Cost of Ownership“). Basler präsentiert dazu auf der VISION unter anderem Kameras mit LVDS basierter BCON-Schnittstelle für Embedded-Vision-Systeme und die neue Time-of-Flight-Kamera. Bartels: „Es ist die erste industrielle VGA-Kamera im Mainstream-Preissegment, die nach dem ToF-Prinzip arbeitet.“

Trends diskutieren, bevor sie sich etablieren

Ritchie Logan, Vice President Business Development bei odos imaging limited aus Edinburgh, sieht Industrie 4.0 als einen wichtigen treibenden Faktor für Innovationen in der Vision-Branche an: „Industrie 4.0 und die neue Technologie 3D-Time-of-Flight sorgen für eine große Brandbreite bei den Anfragen der Anwender. Das hilft uns neue Lösungen für die Herausforderungen in Verbindung mit Industrie 4.0 und Logistik 4.0 zu entwickeln.“

Die VISION ist für odos imaging als weltweit größte Messe der Bildverarbeitung unglaublich wertvoll, weil „wir hier die Gelegenheit erhalten, erstmals von neuen Trends zu hören und darüber mit Kunden und potenziellen Anwendern zu diskutieren, bevor sie sich etabliert haben“. Außerdem biete die VISION eine gute Chance zum Networking mit anderen Firmen der Branche. „Mit diesen Eindrücken und Informationen im Gepäck kehren wir dann heim, um als Hardwarefirma das zu tun, was wir am besten können: innovative, neuen Lösungen für die aktuellen Herausforderungen entwickeln.“ Mit Blick auf den VISION Award 2014, den die Firma für „Machine Vision with Depth“ erhielt (hoch auflösendes, auf dem gepulsten 3D-Time-of-Flight-Bildgebungsverfahren basierendes System), präsentieren die Schotten Weiterentwicklungen wie die hochauflösende 3D-ToF-Kamera StarForm und die Event-Recording-Kamera StarStop mit Freeze-Motion-Funktion.

Auf drei wichtige Faktoren legen die Kunden der LMI Technologies GmbH aus Berlin besonderen Wert: Zuverlässigkeit, schnelle, präzise Messungen und einfache Bedienbarkeit. „Unsere Produkte kommen zur 100 Prozent Inline-Kontrolle zum Einsatz“, erklärt LMI-Geschäftsführer Terry Arden. „Die Kunden verwenden unsere Technik oft in rauer Umgebung.“ Daher müssen die Geräte entsprechend robust ausfallen, damit sie trotz Schwingungen oder Staub sehr gute Performance bieten. Gefragt seien außerdem präzise Messungen auch bei hohen Produktionsgeschwindigkeiten. Arden: „Unsere Sensoren liefern eine hohe Auflösung, dank der sich wichtige Qualitätsmerkmale eines Bauteils sicher und präzise mit hoher Wiederholgenauigkeit erkennen und prüfen lassen.“ Ebenso wichtig sei die benutzerfreundliche Bedienung. Die Kunden erwarten unter anderem ein einfaches Setup, effektive 3D-Visualisierung eines gescannten Teils und „Drag-and-Drop“-Messwerkzeuge.

Um diese Herausforderungen zu stemmen, setzt LMI in den Kameras CMOS-Chips und Embedded-Technologie ein. Auf der VISION präsentiert LMI ihre neueste CMOS-Technologie (Gocator 2410 smart 3D laser line profiler, Gocator 3506 smart 3D snapshot sensor), die nach Firmenangaben mit einer Auflösung von zwei beziehungsweise fünf Megapixeln die höchste Auflösung der Branche bietet.

Schnelle Erfassung bewegter Objekte

Schnelle Gewinnung von 3D-Daten auch bei bewegten Objekten spielt für die Kunden der Matrix Vision GmbH aus Oppenweiler eine wichtige Rolle. „Unsere Lösung mit 3D-Punktewolkengenerierung in Echtzeit und ausreichender Auflösung deckt diese Anforderungen ab“, sagt der technische Geschäftsführer Dipl.-Ing. (FH) Uwe Furtner. Für die schnelle Erfassung von 3D-Daten spreche außerdem, dass sie im Industrie 4.0-Umfeld eine wertvolle Ergänzung sei, weil sie sich in vernetzte Umgebungen hervorragend integrieren lasse. Der Anwender könne für eine Qualitätsprüfung die CAD-Daten direkt mit den Ergebnissen der ermittelten Punktewolken online abgleichen.

Das Unternehmen zeigt auf der VISION 2016 mit mvBlueSIRIUS keine reine 3D-Lösung, sondern eine 6D-Kamera, die neben den 3D-Punktewolken auch Bewegungsvektoren und RGB-Farbinformationen liefert. „Neben einer reinen Berechnung der Daten ist unsere Kamera auch in der Lage, Objekte zu erkennen, die sich mit Informationen zu Form, Farbe, Größe und Geschwindigkeit beschreiben lassen“, erklärt der Geschäftsführer. Das Besondere an dieser 6D-Erkennung: Sie erleichtere auch Personen die Anwendung, die keine Erfahrung mit algorithmischer Auswertung besitzen.

 

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