Chinas Visapolitik hemmt Handel und Fortschritt
Wirtschaftliche Beziehungen angespannt
Ohne persönliche Beziehungen können in China keine Geschäfte gemacht werden, daher sind Geschäftsreisen und Praktika für den Handel zwischen beiden Ländern enorm wichtig. Doch die aktuelle Visapolitik Chinas verursacht nicht nur zusätzliche Kosten für Lieferanten und Kunden, sie behindert auch die Weiterentwicklung der bilateralen wirtschaftlichen Beziehungen.
„Leider können Praktikanten bei deutschen Unternehmen in China gar nicht mehr beziehungsweise nur noch extrem eingeschränkt eingesetzt werden“, bemängelt Ulrich Ackermann, Leiter VDMA Außenwirtschaft.
„Darüber hinaus berichten uns VDMA-Mitglieder, dass zuvor gewährte Jahresvisa an Vielreisende nicht mehr ausgestellt werden. Zudem gibt es Schwierigkeiten mit dem Einsatz von technischem Personal vor Ort. Die Zeiträume der Visa-Genehmigungen weichen teilweise deutlich von den Einladungen der Kunden ab“, fügt Ackermann hinzu.
Der VDMA setzt sich von jeher für Erleichterungen im Reiseverkehr von und nach Deutschland ein. In diesem Zusammenhang begrüßt der Verband beispielsweise auch die Initiative der deutschen Botschaft in Beijing, vollständig vorliegende Anträge chinesischer Geschäftsreisender innerhalb von 48 Stunden zu bearbeiten - ein großer Fortschritt. „Chinesische Geschäftsreisende können sukzessiv einen Status aufbauen und dann auch längerfristige Schengen-Visa mit bis zu 5 Jahren Laufzeit erhalten. Diese Perspektive bleibt ausländischen Geschäftsreisenden nach China verwehrt“, erklärt Oliver Wack, Area Manager Ostasien in der VDMA Außenwirtschaft.
Deutschland ist für China der zweitwichtigste Lieferant im Maschinenbau. Gleichzeitig ist der chinesische Maschinenbau in den letzten 10 Jahren zum drittwichtigsten Lieferanten für Deutschland aufgestiegen. China ist auch als Investitionsstandort wichtig. Nur in den USA haben die Unternehmen der deutschen Investitionsgüterindustrie mehr Niederlassungen gegründet. Gleichzeitig hat das Engagement chinesischer Maschinenbauer auf den deutschen und europäischen Märkten gerade in den vergangenen Jahren spürbar zugenommen.
Für die Weiterentwicklung der bilateralen Beziehungen ist der Austausch zwischen Menschen ein sehr wichtiger Faktor, insbesondere angesichts der zukünftigen Herausforderungen, die sich in den Leitbildern „Industrie 4.0“ und „Made in China 2025“ manifestieren. „Diesen Austausch einzuschränken ist keineswegs förderlich für die Aufgaben, die vor uns liegen“, betont Ulrich Ackermann. Und weiter: „Solche Themen gehören auch auf die Agenda der Reise von Bundeskanzlerin Merkel im Juni 2016“.
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