Design Tech: Erfolgsfaktor Industriedesign
Design als Verkaufshelfer
Seit 2006 arbeitet Design Tech eng mit dem Werkzeugmaschinenhersteller KADIA aus Nürtingen zusammen. Eine Erfolgsgeschichte, die beide Unternehmen Anfang Juni zahlreichen Studenten des MBA Studiengangs Internationales Management der Nürtinger Hochschule für Wirtschaft und Umwelt vorstellten. Ihr Fazit: Industriedesign rechnet sich auch für Mittelständler.
„Ein herausragendes Produkt, das seine Wertigkeit für den Kunden nicht auf den ersten Blick vermittelt, lässt sich schwerer verkaufen„, betonte Henning Klein, Geschäftsführer der KADIA Produktion GmbH + Co., im Gespräch mit 25 internationalen Studierenden. Seine Einschätzung begründete der Wirtschaftsingenieur, der seit drei Jahren die Geschäfte bei dem mittelständischen Unternehmen aus Nürtingen führt, unter anderem mit einer Studie, nach denen auch professionelle Einkäufer sich bei ihrer Entscheidung nicht nur auf Fakten verlassen.
„Sie vertrauen ganz stark auch ihrem Bauchgefühl.„ Maschinen mit einem Design, das Werte wie Qualität, Zuverlässigkeit und Technologieführerschaft kommuniziert, spielt für den Markenaufbau daher laut Klein eine wichtige Rolle. Aber, und das hob Klein ebenfalls hervor, wesentlich teurer dürfen die Maschinen trotzdem nicht werden. Diese Gratwanderung zwischen Investitionen für ein Design, das zur Technik passt, und den am Markt zu realisierenden Preisen beherrscht KADIA. Das zeigten die präsentierten Ergebnisse der Zusammenarbeit zwischen Techniker und Designer.
Jürgen R. Schmid, Inhaber des Design Unternehmens Design Tech mit Sitz in Ammerbuch, arbeitet mit seinem Team seit 2006 für den Nürtinger Mittelständler, der rund 200 Mitarbeiter beschäftigt. Aus Schmids „Feder„ stammen mehrere mit Design Awards gekrönte Maschinen sowie ein Werkzeug von KADIA. Der Experte für Industrie-Design stellte den Studierenden anhand eines Projektes beim Nürtinger Werkzeugmaschinenhersteller praxisnah vor, wie Design Tech als Industriedesigner Ideen generierte und diese gemeinsam mit dem Werkzeugmaschinenhersteller umsetzte.
Auch Schmid hob hervor, dass das Design die Vermarktung wesentlich beeinflussen kann und verdeutlichte dies mit einem Beispiel: „Wenn Unternehmen heute eine technologisch herausragende Maschine im 80er-Jahre-Design mit dem typischen Werkzeugmaschinengrün auf den Markt bringen würden, müssten sich die Verkäufer den Mund fusselig reden, um ihre Kunden von den technologischen Vorteilen zu überzeugen.„
Laut Prof. Dr. Erskin Blunck von der Hochschule für Wirtschaft und Umwelt Nürtingen-Geislingen, der „seine„ Studenten zu der Veranstaltung begleitete, gab sie den Studierenden „einen tiefen Einblick in die Strategie von KADIA und zeigte anschaulich, welche große Rolle das Industriedesign für den wirtschaftlichen Erfolg eines Industrieunternehmens spielt„. Der Studiendekan International Management erhofft sich daher für seine Studierenden, „die aus der ganzen Welt kommen„ eine Wiederholung solcher praxisnahen Veranstaltungen.
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