Ausstellungen im TECHNOSEUM 2014
Von Haushalt bis Herzblut
Nach dem Erfolg von ›Die Sammlung. 1001 Objekt zum Hören und Sehen‹ vor drei Jahren führt das TECHNOSEUM das Konzept der Sammlungspräsentationen fort – und stellt elektrische Geräte in den Mittelpunkt, die in Privathaushalten eingesetzt wurden.
20. Februar bis 27. Juli 2014
Der elektrische Haushalt
Die weit über 1.000 Objekte spannen den Bogen von der Anfangszeit der Elektrifizierung um 1900 bis in die Gegenwart. Dazu gehören Staubsauger und Heizdecken ebenso wie Lampen und Bügeleisen, aber auch Kuriositäten wie Bierwärmer, Hosenfaltenbügler und so genannte Rauchverzehrer, die angeblich nikotinbelastete Wohnzimmer von Qualm und Geruch befreiten.
Viele Exponate von so bekannten Marken wie Krups, Miele, Singer, Mulinex, Philips, Siemens oder Bosch dürften die Besucherinnen und Besucher noch aus eigenem Erleben kennen. Andere wiederum rufen nostalgische Erinnerungen wach, wie etwa die in knalligen Orangetönen gehaltenen Kaffeemaschinen, Eierkocher und Mixer, die in den 1970er Jahren in keiner stilbewusst eingerichteten Küche fehlen durften.
Gezeigt werden die Objekte so, wie sie auch im Depot des Museums aufbewahrt werden: Aufgereiht in Regalen, nach Objektgruppen geordnet, jedes säuberlich mit einer Inventarnummer versehen. Die Schau gibt damit nicht zuletzt Einblicke hinter die Kulissen der systematischen Sammlungsarbeit und die Bewahrung technischen Kulturguts.
3. Juli bis 3. August 2014
Der 1. Weltkrieg und seine Folgen in der Metropolregion Rhein-Neckar (1914 – 1925)
2014 jährt sich der Ausbruch des 1. Weltkriegs zum 100. Mal. Aus diesem Anlass zeigt das Stadtarchiv Mannheim in Kooperation mit dem Arbeitskreis Archive der Metropolregion und dem TECHNOSEUM eine Ausstellung, die den Krieg und seine Konsequenzen auf lokaler Ebene beleuchtet – angefangen bei der allgemeinen Kriegsbegeisterung über die Umstellung der Wirtschaft auf die Rüstungsproduktion bis hin zu pazifistischen Gegenbewegungen und dem Hamstern von Lebensmitteln in Zeiten der Rationierung.
Auch die Novemberrevolution 1918, die französische Besetzung der Pfalz sowie die Herausbildung einer spezifischen Erinnerungskultur an den Krieg stehen im Fokus. Gezeigt werden diese Entwicklungen anhand von historischen Fotografien, Plakaten und Zeitungsartikeln, aber auch Feldpostbriefen und dem während der Hyperinflation 1923 verwendeten Notgeld. Vertiefende Lektüre bietet der Begleitkatalog.
September bis November 2014
MINT-aktiv
MINTaktiv e.V. ist die Vereinigung der deutschsprachigen Science Center und Technikmuseen. Sie präsentiert eine gemeinsame Wanderausstellung, die von der Klaus Tschira Stiftung gGmbH finanziell unterstützt wird, das TECHNOSEUM ist die erste Station der Schau.
Im Mittelpunkt stehen Phänomene aus Mathematik und Naturwissenschaften, die die Besucherinnen und Besucher an interaktiven Stationen selbst nachvollziehen können: So skizzierte Gottfried Wilhelm Leibniz beispielsweise schon 1679 die Idee zu einer Dualrechenmaschine. Allerdings ließ er diese Maschine nie bauen, erst über 300 Jahre später wurde ein Funktionsmodell gefertigt, das in der Ausstellung zu sehen ist: eine Verknüpfung des mechanistischen Denkens im 17. Jahrhunderts mit der binären, zweiwertigen Logik moderner elektronischer Datenverarbeitung und damit ein Urahn des Computers.
Andere Experimente machen die Folgen des demografischen Wandels erfahrbar: In einem speziellen Anzug fühlt man sich um Jahrzehnte gealtert und kämpft mit den Tücken des Alltags. Wieder andere Experimente führen uns verschiedene Sinnestäuschungen und ihre Ursachen vor.
5. November 2014 bis 7. Juni 2015
Herzblut – Geschichte und Zukunft der Medizintechnik
Ob Impfungen, Vorsorgeuntersuchungen oder Brillen und Hörgeräte: Die Medizin und ihre technischen Hilfsmittel beeinflussen unseren Alltag. Dem Fortschritt in der medizinischen Forschung ist es zu verdanken, dass wir heute nicht nur länger, sondern auch besser leben und dass vormals tödliche Krankheiten ihre Gefährlichkeit verloren haben oder sogar ganz ausgerottet werden konnten. Mit der Entstehung der modernen Medizin ging aber auch ein neues, naturwissenschaftlich begründetes Bild vom Menschen einher.
Die Große Landesausstellung Baden-Württemberg im TECHNOSEUM nimmt sich des Themas an und zeichnet die Entwicklung der Medizintechnik vom 19. Jahrhundert bis heute nach – angefangen bei historischen Stethoskopen und einem Amputationsbesteck aus den 1840er Jahren bis hin zu modernen Handprothesen und den heutigen bildgebenden Verfahren, die einen immer detailreicheren Blick in den Körper eröffnen.
An Vorführ- und Mitmachstationen kann man unter anderem herausfinden, was es mit dem Ultraschall auf sich hat, oder man kann die Drehzahl des Nachbaus eines historischen Zahnarzt-Tretbohrers ermitteln und mit denen moderner Elektrobohrer vergleichen – und sieht dann dem nächsten Zahnarztbesuch vielleicht wieder etwas gefasster entgegen. Hier wird den Besuchern nicht zuletzt deutlich, wie sehr Medizintechnik die Lebensqualität vieler Menschen verbessert hat.
Themen wie der Demographische Wandel oder die Möglichkeiten der genetischen Diagnostik, die in der Ausstellung ebenfalls zur Sprache kommen, werfen indes auch ethische und gesellschaftliche Fragen auf – und laden die Besucher ein, persönlich Stellung zu nehmen. Zur Ausstellung erscheint ein umfangreicher Katalog, ergänzt wird die Schau durch ein Rahmenprogramm mit Vorträgen, Podiums-diskussionen und speziellen Angeboten für Familien und Schulklassen.
Mehr Informationen:
Technoseum | |
Museumsstraße 1 | |
68165 Mannheim | |
Tel.: 0621-4298-9 | |
www.technoseum.de | |
Öffnungszeiten: 9:00 bis 17:00 Uhr | |
Eintrittspreise (Stand 2013): | |
Erwachsene: 6 Euro | |
Ermäßigt: 4 Euro | |
Kinder bis 6 Jahre Eintritt frei |
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