Welt der Fertigung
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Prozesssicher Entgraten in der Serienfertigung

HSD-System für hohe Vorschübe und Drehzahlen

Prozesssichere und gründliche Bearbeitung sind wichtige Anforderungen an industriell eingesetzte Entgratwerkzeuge. Damit das auch wirtschaftlich ist, soll das Entgraten möglichst schnell und unkompliziert verlaufen. HSD von Kempf zeigt an dieser Stelle seine Stärken: Das Werkzeugsystem ermöglicht das Entgraten sich kreuzender Bohrungen und Kanten sowie elliptischer Bohrungsüberschneidungen in einem einzigen Schritt – ab einem Durchmesser von 2,5 mm. Das HSD-System mit flexibel ansteuerbaren Schneiden erlaubt zudem höhere Drehzahlen und schnellere Vorschübe als bisherige Lösungen – und das bei noch besseren Entgratergebnissen.


Um Querbohrungen gründlich zu entgraten, ist oft ein aufwendiger Prozess mit mehreren Schritten nötig. Dabei sinkt mit steigendem Zeitaufwand auch die Produktivität. Beste Entgratergebnisse – gründlich und schnell – verspricht die Hochgeschwindigkeitsentgrattechnologie HSD (High Speed Deburring) von Kempf – entwickelt und patentiert von der Dr. Beier Entgrattechnik. Die HSD-Werkzeuge entgraten in nur einem Arbeitsgang mehrere Querbohrungen mit verschiedenen Durchmessern – ohne Schneidenwechsel. Dabei kann der Anwender gegenüber herkömmlichen Entgratlösungen höhere Vorschübe und Drehzahlen fahren und sogar eine bessere Qualität erzielen.

Das System ist einfach und genial zugleich. Die beweglich gelagerten Schneiden der HSD-Entgratwerkzeuge können in einen Schneidenhalter im Grundkörper einklappen. Ein Medium, zum Beispiel Luft oder Kühlmittel, das unter Druck dem Grundkörper zugeführt wird, steuert die Schneiden aus. Das ermöglicht das gründliche und schnelle Entgraten sich kreuzender Bohrungen und Kanten. Dafür durchfährt das Werkzeug die Hauptbohrung, wobei alle innen liegenden Querbohrungen ab Durchmessern von 1,2 mm und auch durch Längsnuten entstandene Kanten unmittelbar nacheinander entgratet werden.

Zum Entgraten wird das Werkzeug im Spindelrechtslauf mit Arbeitsvorschub in die Hauptbohrung eingeführt. Darin besteht ein eindeutiger Vorteil gegenüber anderen Entgratwerkzeugen, da mit HSD die Bearbeitung nicht, wie sonst üblich, durch die einzelnen Querbohrungen erfolgen muss. Die ausgesteuerten Schneiden entgraten dabei bis zum Ende der Hauptbohrung alle Querbohrungen. Ist das Bohrungsende erreicht, wird der Vorschub gestoppt und die Spindelrichtung in Linkslauf geändert. Das Werkzeug fährt im Rückzug mit Arbeitsvorschub heraus. Die Vor- und Rückwärtsbewegung im Rechts- und Linkslauf sorgt für eine gleichmäßige Entgratung an den Verschneidungen und verhindert die Bildung eines Sekundärgrates.

Die flexibel aussteuerbaren Schneiden ermöglichen eine punktuelle Entgratbearbeitung. Dabei kann durch den Kühlmitteldruck die Entgratintensität reguliert werden. Die zur Entgratung erforderlichen Drücke liegen je nach Anwendung zwischen 4 und 12 bar.

Verschiedene Praxisanwendungen machen deutlich, dass die HSD-Entgratwerkzeuge in vielen Werkstoffen, wie zum Beispiel in Stählen (C15 und 9S20K) oder Chrom-Nickel-Stahl (X5CrNi18-10), erfolgreich arbeiten. Und auch beim Entgraten von Aluminiumlegierungen zeigt das System, was es kann: Mit einer Drehzahl von n=1.000 bis 2.000 U/min, einem Vorschub von f=0,244-0,608 mm/U und einem Druck von p=4 bar wurde ein Werkstück aus AW-AICu4PbMgMn vollständig sauber entgratet.

 

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