Welt der Fertigung
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Dem 911er auf der Fertigungsspur

Technoseum läßt tief blicken

Vor 50 Jahren wurde die Internationalen Automobil-Ausstellung in Frankfurt eröffnet, auf der der neue Porsche Typ 901 vorgestellt wurde. Nach seiner Umbenennung in 911 entwickelte er sich bald zum Prototyp des Sportwagens schlechthin und gilt bis heute als Designikone. Noch immer wird der 911er gebaut, sieben Generationen gibt es derzeit – einschließlich dem aktuellen Jubiläums-Turbo-Modell. Wie die ersten Modelle einst gefertigt wurden, ist im Technoseum zu sehen: Dort wird ein Teil der Rohkarosseriefertigung des Porsche 911 im Original regelmäßig vorgeführt.


Der im Technoseum ausgestellte Abschnitt war die vorletzte von ursprünglich zwölf Stationen auf einer 60 Meter langen Fertigungsanlage. Sie war in Zuffenhausen ab 1963 im Einsatz, hier wurden einst die Kotflügel eingesetzt.

„Das Schweißen geschah noch bis in die 1980er Jahre von Hand im Gruppenakkord, durch Punktschweißer, die pro Karosserie bis zu 5.000 Schweißpunkte setzen mussten – und zwar mit einem Schweißgerät, das gut und gern 20 Kilo wog“ erläutert Dr. Thomas Kosche, Sammlungsleiter am Technoseum. „Anders als im Großserienbau wurde bei Porsche noch lange auf nahezu handwerkliche Weise gearbeitet.“

1989 hingegen wurde die Anlage abgebaut – und eine neue automatische Fertigungsstraße übernahm die bisherige schweißtreibende Arbeit. Die Herstellung des Wagens hat sich gewandelt, doch der „Elfer“ ist bis heute der Inbegriff der Marke Porsche und gilt als Statussymbol der Erfolgreichen, in erster Linie aber auch als schnittiger und dabei alltagstauglicher Rennwagen.

Das Besondere: Der luftgekühlte sechszylinder-Boxermotor im Heck des Wagens, der erst ab 1997 durch einen wassergekühlten Antrieb ersetzt wurde. Entworfen wurde der Wagen vom jungen Ferdinand Alexander Porsche, dem Sohn des Firmengründers Ferry Porsche.

Der junge Mann hatte die am Bauhaus-Stil orientierte Hochschule für Gestaltung in Ulm besucht und war seit 1962 Designdirektor bei der väterlichen Firma. Die ursprünglich verwendete Typenbezeichnung „901“ musste Porsche übrigens kurz nach der Weltpremiere des Wagens zurücknehmen, da Konkurrent Peugeot versichern konnte, sich schon in den 1920er Jahren die Rechte an allen dreiziffrigen Typenbezeichnungen mit einer Null in der Mitte für Automobile hatte schützen lassen. Porsche wollte es auf einen Rechtstreit nicht ankommen lassen, aus dem 901er wurde der 911er – der Beginn einer rasanten Erfolgsgeschichte.

Über das TECHNOSEUM

Das Technoseum in Mannheim gehört neben dem Deutschen Museum in München und dem Deutschen Technikmuseum in Berlin zu den größten Technikmuseen in Deutschland. Die Entwicklungen in Naturwissenschaften und Technik vom 18. Jahrhundert bis heute sowie der soziale und wirtschaftliche Wandel, den die Industrialisierung in Deutschland ausgelöst hat, sind die Themen der Dauerausstellung.

Maschinen werden nicht einfach gezeigt, sondern in Ensembles inszeniert, Vorführtechniker erklären Arbeitsabläufe und beantworten Fragen der Besucher. Selbst aktiv werden darf man in der Experimentier-Ausstellung ›Elementa‹, die an mehreren Orten auf dem Rundgang durch das Museum zum Tüfteln einlädt: Technische Erfindungen lassen sich hier durch eigenes Ausprobieren nacherleben.

Das Museum wurde 1990 eröffnet und lockte bisher weit über fünf Millionen Besucher an.

 

Mehr Informationen:

Kontakt  Herstellerinfo 
Technoseum
Museumsstraße 1
68165 Mannheim
Tel.: 0621-4298-9
www.technoseum.de
Öffnungszeiten: 9:00 bis 17:00 Uhr
Eintrittspreise (Stand 2013):
Erwachsene: 6 Euro
Ermäßigt: 4 Euro
Kinder bis 6 Jahre Eintritt frei
 

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