Monforts schließt Kooperationsvertrag mit IPT
Lasern auf der Drehmaschine
Die Hybridmaschine ›RNC 400 Laserturn‹ der Monforts Werkzeugmaschinen GmbH kombiniert das klassische Drehen mit der Laserbearbeitung. Dadurch lassen sich zum Beispiel Werkstücke in einer Einspannung weichdrehen, härten und hartdrehen. Das spart Kosten und verbessert die Qualität. Für die kommerzielle Verwertung dieser zu Patent angemeldeten Technologie hat das Mönchengladbacher Unternehmen nun einen Kooperationsvertrag mit dem Fraunhofer IPT geschlossen.
Verschleißgeschützte Bauteile werden meist in mehreren Schritten und auf verschiedenen Maschinen gefertigt: Weichbearbeitung, Härten/Beschichten und Hartbearbeitung. Der Wechsel zwischen den Maschinen verursacht lange Durchlaufzeiten und logistischen Aufwand. Im Markt gefordert sind jedoch immer kürzere Lieferzeiten - trotz der immer komplexerer Bauteile mit Variantenvielfalt und sinkender Losgrößen.
Mit der ‚RNC 400 Laserturn‘ bietet das traditionsreiche Mönchengladbacher Maschinenbauunternehmen nun eine Serien-Drehmaschine, die zusätzlich über einen Laser verfügt, der Teile beispielsweise in der Maschine härten, legieren oder auftragschweißen kann, bevor sie fertiggedreht werden.
So kann bei einer Getriebewelle der Laser die Lagersitze lokal härten, anschließend erfolgt die Endbearbeitung durch Hartdrehen in einer Aufspannung. Durch den Einsatz der Laserturn-Technologie reduzieren sich Rüst-, Transport- und Liegezeiten. Zugute kommt dem Prozess dabei auch die überdurchschnittliche Stabilität und Dämpfung der Monforts-Maschinen, die mit einer hydrostatisch gelagerten Z-Achse ausgestattet sind - ein unschlagbarer Vorteil in der Hart- und Präzisionsbearbeitung.
Der Laser kann aber noch mehr - er erschließt dem Drehen völlig neue Aufgaben: Laserunterstützte Zerspanung gesinterter keramischer Werkstoffe wie Siliziumnitrid. Bislang muss hier aufwändig geschliffen werden - besonders bei der Bearbeitung von Konturen entstehen hier Vorteile.
Im Prozess entfestigt der Laser den Werkstoff, dass er sich mit sehr geringem Verschleiß definiert zerspanen lässt. So lassen sich beispielsweise Siliziumnitrid-Lagerschalen durch Stangenbearbeitung von gesinterten Stangenrohlingen herstellen, und das bei einer Oberflächenrauigkeit von Ra = 0,2 µm.
Alltagstauglich geschieht die Strahlauskopplung durch Bearbeitungsköpfe, die mit marktüblichen standardisierten VDI 40 - Schnittstellen Platz auf dem Werkzeugrevolver finden - abgeschirmt gegen Späne und Kühlschmiermittel. Zudem wurde das Lasersystem vollständig in die Steuerung der Werkzeugmaschine integriert. So ist sichergestellt, dass nur ein Gerät - nämlich die NC Steuerung der Maschine - bedient werden muss. Dadurch lassen sich die teilespezifischen Programme einfach erstellen und anpassen. Es ist kein laserspezifisches Fachwissen des Maschinenbedieners erforderlich. Sogar eine nachträgliche Integration in bestehende Drehmaschinen ist möglich.
Der heute erreichten Serienreife der Hybridmaschine sind jahrelange Entwicklungsarbeiten in den Projekten ‚KombiMasch‘ (bmbf) und ‚FlexProduCer’ (Innonet) vorausgegangen. Im Ergebnis entstand neben einer praxistauglich einsetzbaren Maschine auch eine gemeinsame Patentanmeldung für das Laserwerkzeugsystem. Für die kommerzielle Verwertung dieser Technologie schlossen Monforts und das Fraunhofer IPT nun einen Kooperationsvertrag.
Mehr Informationen zu Monforts:
A. Monforts Werkzeugmaschinen GmbH & Co. KG | |
Schwalmstraße 301 | |
41238 Mönchengladbach | |
Tel.: +49 2161 9461-0 | |
E-Mail: sales@monforts-wzm.de | |
www.monforts-werkzeugmaschinen.de |
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