AMB wirft Schatten voraus
Messe „Mitten im Markt“
Jede zweite Werkzeugmaschine „made in Germany“ wird in Baden-Württembergproduziert. 47,8 Prozent der Beschäftigten in der deutschenWerkzeugmaschinenindustrie, so der Verein Deutscher Werkzeugmaschinenfabriken e.V. (VDW), arbeitet in dieser Region. Das ist der Boden, auf dem die AMB zur internationalen Leitmesse der Werkzeugmaschinen und Präzisionswerkzeuge wurde.
Vom 16. bis zum 20. September 2014 werden Besucher aus aller Welt in die Landeshauptstadt Stuttgart zu diesem Gipfeltreffen der Branche kommen. Der Slogan der AMB „Mitten im Markt“ bringt es auf den Punkt: Diese Messe findet dort statt, wo weltweit die meisten Hersteller konzentriert sind. Selbstverständlich stellt die Mehrzahl dieser Unternehmen, darunter zahlreiche Weltmarkt- und Innovationsführer, auf ihrer „Heimatmesse“ aus. Aber auch das Zielpublikum der Aussteller ist im Südwesten Deutschlands zuhause: Mit mehr als 450 Firmen in Baden-Württemberg ist es Autoland Deutschlands, Wiege der Medizintechnik und umsatzstärkste Region des gesamten deutschen Maschinenbaus.
Eine außergewöhnliche Dichte an Produktionsunternehmen, Zulieferern und Kunden sowie Forschungs- und Ausbildungseinrichtungen hat Baden-Württemberg zu dieser Hightech-Schmiede Europas gemacht. Die Wirtschaft des mit rund 10 Millionen Einwohnern drittgrößten Bundeslandes ist geprägt von einer Vielzahl kleiner und mittelständischer Hersteller, die weltweit äußerst erfolgreich agieren. 50 Prozent der Beschäftigten des baden-württembergischen Maschinenbaus arbeiten in Unternehmen mit weniger als 500 Mitarbeitern, 60 Prozent der Unternehmen beschäftigen weniger als 100 Mitarbeiter, so das Ministerium für Finanzen und Wirtschaft Baden-Württemberg.
Vom Handwerker zum global orientierten Unternehmen
Ein typischer Mittelständler ist die Haas Schleifmaschinen GmbH aus Trossingen im südlichen Schwarzwald. Die Anfänge des Unternehmens liegen in einem Handwerks-betrieb der 1930er Jahre. Inzwischen ist daraus ein global agierendes Unternehmen geworden, das seine Schleifmaschinen an Kunden nach Europa, Asien sowie Nord- und Südamerika verkauft. „Die AMB steht bei uns immer fest im Kalender“, sagt Thomas Bader, Geschäftsführer Technik und Vertrieb der Haas-Schleifmaschinen GmbH. „Hier präsentieren wir dem Fachpublikum wichtige Innovationen wie unsere Schleifsoftware, mit der sich ein Anwender vom Wettbewerber differenzieren kann.
Zum Beispiel indem er eigene Werkzeuge nach seinen technischen Vorstellungen designt, die seinem Kunden wiederum bessere Schnittwerte und Standzeiten beim Fräsen oder Bohren bringen.“ Wichtige Zielmärkte sind die Hersteller von Präzisionswerkzeugen wie auch die Medizintechnik, die Implantate auf Haas-Maschinen schleift und zu den starken Anwenderbranchen der AMB-Aussteller gehört. Feinmechanik und die Bearbeitung von Oberflächen sind die beiden Wurzeln der Werkzeugindustrie.
Ihre Ursprünge liegen in der Uhrenindustrie, die im Südwesten Deutschlands wie auch im Nachbarland Schweiz eine lange Tradition bis in die Mitte des 19. Jahrhunderts hat. Nach der Einführung der Digitaluhr haben viele Hersteller ihr Präzisionskönnen und ihre Expertise für andere Branchen genutzt. Automobilhersteller und -zulieferer, Luft- und Raumfahrtunternehmen sowie Unternehmen der Medizin-technik profitieren von den hochpräzisen Werkzeugen und Maschinen.
Zentrum der Automobilindustrie, des Maschinenbaus und der Medizintechnik
Die größte Abnehmerbranche der Werkzeugmaschinenindustrie ist die Automobil-branche, die 2012 rund 84 Milliarden Euro im „Ländle“ umsetzte. Mit Unternehmen wie Mercedes-Benz, Porsche, Robert Bosch, Audi, Smart, ZF Friedrichshafen und Getrag ist Baden-Württemberg das Zentrum des Fahrzeugbaus. Im Schatten solcher Unternehmen, die den Weltmarkt eroberten, gedieh eine prachtvolle Wiese, auf der Handwerksbetriebe zu erfolgreichen Unternehmen und Nischenplayern erblühten. Ein Großteil der Fachbesucher der AMB kommt von OEMs und Zulieferunternehmen, die für ihre Herausforderungen bei Elektromobilität, Leichtbau und neue Oberflächen nach den innovativen Lösungen der Werkzeug- und Werkzeugmaschinenindustrie Ausschau halten.
Die hohe Qualität deutscher Produkte kann nur gesichert werden durch hochpräzise Werkzeuge und zunehmend automatisierte Werkzeugmaschinen. So stellt die Branche zu etwa 40 Prozent Vorleistungsgüter wie Lager, Getriebe und Armaturen her, die an Produzenten von Enderzeugnissen geliefert werden. Die Verflechtungen mit Kunden aus dem Fahrzeugbau sind besonders eng und treiben viele Innovationen voran. Die hohe Dichte an prosperierenden Abnehmerunternehmen ist sicherlich einer der Hauptgründe für die Fokussierung der Werkzeug- und Maschinenbauer auf die Region.
AMB – Messe der Innovationen
Die Anwender stehen vor großen globalen Herausforderungen, die auch das Ausstellungsprogramm bestimmen werden. „Die Walter AG wird natürlich auch auf der AMB 2014 wieder neue Hightech-Zerspanungswerkzeuge und Produktivitäts-lösungen präsentieren, um die Zerspanung noch effizienter und wirtschaftlicher zu machen“, sagt Mirko Merlo, CEO der in Tübingen ansässigen Walter AG. „Das belegt unsere Ingenieurs-Kompetenz. Wir haben immer vor Augen, dass unsere Kunden weltweit im harten Wettbewerb stehen.“
Der Erfolg des 1919 gegründeten Unternehmens basiert auf 200 Patenten des Unternehmensgründers. Heute beschäftigt Walter weltweit zirka 4000 Mitarbeiter und gewährleistet durch rund 50 Tochter-gesellschaften und Vertriebspartner die Präsenz auf allen Kontinenten. Mit den Marken Walter, Walter Titex, Walter Prototyp und Walter Valenite deckt das Unternehmen die ganze Palette der Metallbearbeitung - Drehen, Bohren, Fräsen und Gewinden - ab und bietet mit Walter Multiply zudem ein Service-Konzept für Werkzeuglogistik, Produktion, Instandhaltung und Software. Viele der baden-württembergischen Aussteller sind Familienbetriebe. Die Behringer GmbH in der kleinen Gemeinde Kirchardt im Landkreis Heilbronn, ist ein inhaber-geführter Komplettanbieter auf dem Markt der Sägetechnologie. Auf der AMB 2014 wird das Unternehmen energieeffiziente Hochleistungsbandsägemaschinen mit besonders hoher Schnittleistung vorstellen.
Ebenfalls auf der AMB vertreten ist die Gebr. Heller Maschinenfabrik GmbH aus Nürtingen, ein traditionelles Maschinenbau-unternehmen in Familienhand. Der Messe-Schwerpunkt von Heller liegt in diesem Jahr auf der Komplettbearbeitung. Mit einer Bandbreite an Maschinen und Technologien für 4-Achs-, 5-Achs- und Fräsdreh-Aufgaben, ergänzt durch ein modulares Dienst-leistungsangebot für maximale Verfügbarkeit, will Heller punkten. Die 1867 gegründete EMAG mit Sitz in Salach wird von der Familie Heßbrüggen und seit 2009 zu 50 Prozent von einem chinesischen Textilmaschinenbauer geführt. Das Unternehmen begann einst als Gießerei und ist heute internationaler Marktführer in ihrem Spezialgebiet, der Herstellung von Pick-up-Drehmaschinen.
Die Angebotspalette der EMAG-Gruppe reicht von Standard-Maschinen bis zu kundenspezifischen (Customized) Lösungen. Derzeit entwickelt EMAG verstärkt modulare Angebote und zeigt auf der AMB vertikale Pick-Up-Drehmaschinen für die Bearbeitung von Futterteilen und Wellen. Die genannten Aussteller sind nur wenige von einer Vielzahl in der Region ansässigen Unternehmen, die weit über die Landesgrenze hinaus erfolgreich sind und ihre Innovationen „made in Baden-Württemberg“ auf der AMB präsentieren werden. Die rund 90.000 Besucher aus dem In- und Ausland, ob aus anderen Bundesländern, aus Europa oder von einem anderen Kontinent, dürfen sich völlig zu Recht „Mitten im Markt“ fühlen.
Zur AMB 2014 werden vom 16. bis 20. September mehr als 90.000 Fachbesucher und rund 1.300 Aussteller erwartet. Sie zeigen auf über 105.000 Bruttoquadratmetern Innovationen und Weiterentwicklungen aus der Zerspantechnik und der Präzisions-werkzeugindustrie, aber auch Spannzeuge, CAD, CAM, CAE, Software, Schleif-maschinen, Werkstück- und Werkzeughandhabung sowie Messtechnik sehen.
Unterstützt wird die AMB 2014 von den ideellen Trägerverbänden VDMA-Fachverband Präzisionswerkzeuge, VDMA Fachverband Software sowie VDW-Verein Deutscher Werkzeugmaschinenfabriken e.V.
Mehr Informationen zur Landesmesse Stuttgart:
Landesmesse Stuttgart GmbH | |
Messepiazza 1 | |
70629 Stuttgart | |
Tel.: +49 (0)711 18560-0 | |
Fax: +49 (0)711 18560-2440 | |
www.messe-stuttgart.de |
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