Welt der Fertigung
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Sicherer Heben mit Technik von Schmalz

Vakuum-Schlauchheber als Trumpf

Tonnenweise fahren Gabelstapler Paletten mit schweren Säcken in die Werkshallen der Papierfabrik Koehler Kehl GmbH in Kehl am Rhein. Das Rohmaterial muss kommissioniert und dann an die Papiermaschinen transportiert werden. Früher erfolgte dies von Hand und unter hoher körperlicher Belastung der Mitarbeiter. Seit kurzem leistet eine Neuheit der
J. Schmalz GmbH Abhilfe: Der Vakuum-Schlauchheber JumboFlex 50 sorgt für einen schnelleren Materialumschlag und entlastet die Mitarbeiter.


Die Ursprünge der Koehler Papierfabrik liegen im frühen 19. Jahrhundert im badischen Oberkirch. Otto Koehler legte mit dem Erwerb einer Papiermühle den Grundstein für das heutige Weltunternehmen. Heute produziert die Papierfabrik August Koehler SE eine Vielzahl an Papiersorten und ist Weltmarktführer bei Thermopapieren, die zu Kassenrollen oder Selbstklebe-Etiketten weiterverarbeitet werden.

Europaweit Nummer eins ist Koehler bei Selbstdurchschreibepapieren. An vier Standorten erwirtschaftet die Gruppe einen Jahresumsatz von 725 Millionen Euro und setzt jährlich über 500.000 Tonnen Papier ab. Damit gehört Koehler zu den wenigen unabhängigen deutschen Unternehmen in der Papierindustrie. Über 1.700 Mitarbeiter stellen die Papiere an hochmodernen Produktionsanlagen her.

Im Zweigwerk in Kehl am Rhein, der Koehler Kehl GmbH, werden auf leistungsfähigen Maschinen Thermopapiere, Selbstdurchschreibepapiere und Dekorpapiere produziert. Kunden sind Druckereien, Imprägnier- und Lackierbetriebe, Großhändler sowie namhafte Möbel- und Küchenhersteller. Um die Papiere einzufärben – etwa im Dekorbereich – sind spezielle Pigmente notwendig, die auf Basis von Eisenoxid gewonnen werden. Dieses Rohmaterial wird tonnenweise in schweren Säcken angeliefert und muss schnell kommissioniert und dann weiter an die Maschinen transportiert werden.

Früher wurde das Material teils unter erheblicher Belastung der Mitarbeiter von Hand umkommissioniert und palettiert. Anschließend wurden die Säcke in den Produktionsbereich gefahren und dort wieder von Hand abgeladen. Bereits seit 2005 hat Koehler in Kehl einen Vakuum-Schlauchheber JumboSprint 45 von Schmalz im Einsatz, der das Handling der Säcke spürbar schneller macht und die Gesundheit der Mitarbeiter schont.

Durch die deutliche Produktionserweiterung und die gestiegene Papiervielfalt gelangte das Modell aber an seine Kapazitätsgrenzen. Die Folge: Koehler-Mitarbeiter mussten erneut Hand anlegen, um den Mehraufwand zu bewältigen. Eine interne Analyse ergab, dass sich eine automatisierte Anlage in diesem Produktionsbereich nicht rechnet. Also machten sich die Papierexperten auf die Suche nach einer geeigneten Handhabungslösung, um die Werker dauerhaft zu entlasten. Konkrete Anfragen wurden an zwei Unternehmen gestellt, darunter die J. Schmalz GmbH, deren Schlauchheber bereits im Praxiseinsatz überzeugt hatte. Nur die Vakuum-Spezialisten konnten eine Lösung anbieten, die auch unter rauen Bedingungen zuverlässig und sicher funktioniert. Schließlich arbeiten die Geräte bei Koehler in Umgebungen mit hoher Staubbelastung und beträchtlichem Verschmutzungsgrad.

Bereits kurze Zeit später führten Systemberater der J. Schmalz GmbH vor Ort Hebeversuche mit Mustersäcken durch. Die Zusammenarbeit verlief aus Sicht von Koehler reibungslos und das Testverfahren unter Realbedingungen samt Ergebnis überzeugten. Ende 2011 wurde schließlich ein weiterer Vakuum-Schlauchheber vom Typ JumboFlex 35 in der bestehenden Krananlage installiert und war seither erfolgreich im Einsatz.

Nahezu zeitgleich reifte bei Schmalz der Gedanke, die Produktreihe JumboFlex aufgrund der gestiegenen Marktnachfrage nach oben zu erweitern: Die Idee für den JumboFlex 50 mit Einhand-Bedienung und einer Traglast bis 50 Kilogramm war geboren. Im Zuge der Entwicklung des neuen Hebers ging Schmalz auf die Koehler Kehl GmbH zu. Aus Sicht des Vakuum-Spezialisten waren die Papierexperten der ideale Kandidat, um die Innovation in intensiven Feldtests und rauer Umgebung zu prüfen.

Im März 2013 erhielt Koehler einen ersten Prototypen zum Einsatz im Produktionsalltag. Die Zusammenarbeit zwischen beiden Unternehmen war in dieser Zeit sehr intensiv. Erkenntnisse aus den Feldtests flossen sogar in die Produktgestaltung ein. So wurde beispielsweise die Haptik des Bedienelements auf Grund der Praxiserfahrungen noch einmal verbessert. Wenige Monate später installierte Schmalz bereits ein serienreifes Produkt, das die Mitarbeiter vollends überzeugte.

Der JumboFlex 50 handhabt kleine bis mittlere Lasten besonders schnell und ergonomisch. Das griffgünstige Bedienelement ist intuitiv und einfach mit nur einer Hand bedienbar. Je nach Präferenz des Mitarbeiters ist Ein- oder Zweifingersteuerung sowie Rechts- oder Linkshandbedienung möglich. Unterschiedliche und schnell wechselbare Sauggreifer eröffnen ein breites Einsatzspektrum. Für die kraftvolle und sichere Handhabung von Säcken eignet sich der Rundsauggreifer mit spezieller Schürze zum Abdichten der Werkstücke. Die Hubgeschwindigkeit lässt sich je nach Praxisanforderung und Arbeitsanfall feinfühlig dosieren. Die optimierte Ergonomie des JumboFlex 50 ermöglicht den Mitarbeitern eine rückenfreundliche Arbeitshaltung. Das hält die Umschlagshäufigkeit auf einem dauerhaft hohen Niveau und reduziert krankheitsbedingte Ausfallzeiten.

Bei der Koehler Kehl GmbH möchte man die Neuentwicklung aus dem Hause Schmalz nicht mehr missen. Ziel der Verantwortlichen war es, deutliche Produktionserweiterungen und die Zunahme der Produktvielfalt zu bewältigen. Mit dem JumboFlex 50 ist dies gelungen. „Die Erfahrungen mit dem Vakuum-Schlauchheber sind durch die Bank sehr gut“, sagt Werkführer Manfred Bähr, zuständig für die zuverlässige Rohstoff-Versorgung der Papiermaschine 6 im Kehler Werk.

Der Einsatz des JumboFlex 50 habe zu einer deutlichen Produktivitätssteigerung und spürbaren Arbeitserleichterung geführt. „Unsere Mitarbeiter können das gestiegene Arbeitsaufkommen in kürzerer Zeit erledigen“. Noch wichtiger: Die Arbeit geht laut Manfred Bähr jetzt leichter von der Hand, weil die Ergonomie verbessert wurde und Belastungen von Rücken und Gelenken abgenommen haben: „Ohne den JumboFlex 50 hätten wir den hohen Durchsatz nicht fahren können,“ ist sich Bähr sicher.

Und trotz sehr schneller Handhabungsabläufe habe man einen hohen Sicherheitsstandard erreicht. Die Zusammenarbeit mit Schmalz erfolgte von der Planung bis zur Realisierung partnerschaftlich und auf Augenhöhe. „Mit der Kooperation waren wir insgesamt sehr zufrieden“, fasst Bähr zusammen. Und bekundet gleichzeitig das Interesse des Unternehmens, auch in weiteren Entwicklungsprojekten wieder mit Schmalz zusammenzuarbeiten.

 

Mehr Informationen zur J. Schmalz GmbH:

Kontakt  Herstellerinfo 
J. Schmalz GmbH
Aacher Str. 29
72293 Glatten
Tel.: +49 (0)7443 2403-0
Fax: +49 (0)7443 2403-259
E-Mail: schmalz@schmalz.de
www.schmalz.com
 

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