Welt der Fertigung
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Automobilbau mit Stahl - ein Auslaufmodell?

Leichtbau muss bezahlbar bleiben

Beim Blick in die automobile Fach- und Publikumspresse könnte man meinen, dass der Werkstoff Stahl im Automobilbau nur noch zweite Wahl ist, wenn es um die gegensätzlichen Anforderungen geht, die neue Fahrzeuge erfüllen müssen. So erwecken die Beiträge vieler Medien – vor allem zum Karosserieleichtbau – zunehmend den Anschein, dass Stahl zwar ein bewährter, aber wenig zukunftsweisender Werkstoff ist. Doch ist Stahl wirklich nicht zeitgemäß, um Leichtbau, Sicherheit, Wirtschaftlichkeit und Nachhaltigkeit miteinander in Einklang zu bringen?


Analysiert man die Materialzusammensetzung aktueller Fahrzeugkarosserien des Volumensegments, bei denen neben einem möglichst geringen Gewicht Material- und Fertigungskosten eine entscheidende Rolle spielen, ergibt sich folgendes Bild: Ob Audi A4, BMW 3er, Mercedes C-Klasse, VW Polo oder Golf, um nur einige Modelle der Kompakt- und Mittelklasse sowie des Kleinwagensegments zu nennen: Die Rohkarosserien all dieser Fahrzeuge bestehen nach wie vor aus Stahl – wenn auch wie die des Golf zu 80 Prozent aus hoch- und höchstfesten Stählen, die mit konventionellen Sorten nur noch wenig gemein haben. Volkswagen bestätigt, dass sich Leichtbau mit extrem teuren Materialien wie Aluminium, Magnesium oder gar Karbonfaser-Werkstoffen ausschließt, wenn das Auto für Millionen Menschen bezahlbar bleiben soll.

Doch nicht nur in Sachen Wirtschaftlichkeit ist Stahl vorbildlich, auch seine Umweltverträglichkeit ist einzigartig. Kein vergleichbarer Karosseriewerkstoff lässt sich sowohl primär als auch sekundär mit einem geringeren Energieeinsatz und niedrigeren CO2-Emissionen herstellen sowie immer wieder ohne Qualitätseinbußen recyceln. Die hervorragenden Verarbeitungseigenschaften wie die einzigartige Kombination aus Umformbarkeit, Fügbarkeit und Lackierbarkeit sprechen ohnehin für den Werkstoff Stahl.

Und sein Leichtbaupotenzial? Stahlhersteller, Forschungseinrichtungen und Kunden entwickeln kontinuierlich neue Legierungs- und Verarbeitungskonzepte sowie innovative Fertigungslösungen, die das höhere spezifische Gewicht von Stahl kompensieren. Auch zwei jüngst von WorldAutoSteel veröffentlichte Studien demonstrieren, dass Stahlkarosserien schon bald nicht mehr schwerer als solche aus Aluminium sein müssen. Damit wird der Werkstoff Stahl auch künftig erste Wahl für die Herstellung leichter, sicherer und vor allem bezahlbarer Autos sein.

 

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