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Arbeitsschutz: Herausforderung Digitalisierung

Arbeits- und Gesundheitsschutz in der Arbeitswelt

Digitale Technologien verändern die Arbeitswelt und damit auch die Anforderungen an einen effektiven Arbeits- und Gesundheitsschutz. Lang etablierte Methoden und Prozesse werden durch die Digitalisierung in kürzesten Zeiträumen modernisiert und revolutioniert. Entgrenzung von Arbeitszeit und Freizeit durch ständige Erreichbarkeit sowie Arbeitsverdichtung sind die Kehrseite von Flexibilität und Mobilität. Mit welchen Geschäftsmodellen und Lösungen meistern auch kleine mittelständige Unternehmen erfolgreich die Herausforderungen im Arbeits- und Gesundheitsschutz vor dem Hintergrund der Digitalisierung?


Im Rahmen des Regionalforums, das vom 23. – 25. Oktober 2018 als Teil der Arbeitsschutz Aktuell in Stuttgart stattfindet, erörtern Vertreter regionaler Unternehmen und Experten aus Wirtschaft und Forschung die wichtigen Fragen rund um einen zeitgemäßen Arbeits- und Gesundheitsschutz in der Arbeitswelt 4.0. – den Blick dabei stets auf die besonderen Herausforderungen der Region gerichtet.

Besonders im Fokus haben die Verantwortlichen dabei die kleinen und mittleren Unternehmen. „Hier sehen wir noch große Potenziale. So möchten wir gerne, dass auch kleine Firmen eine Gefährdungsbeurteilung durchführen und entsprechend der Analyse gezielte Maßnahmen einleiten. Das wollen wir mit Messe und Regionalforum unterstützen und verstärken“, so Dr. Johannes Warmbrunn, Referatsleiter Arbeit und Gesundheit im Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Wohnungsbau Baden-Württemberg. „Wir haben ein schönes Programm zusammengestellt mit vielen wichtigen Themen, mit sehr guten Experten, die sich den Schwerpunktthemen aus Baden-Württemberg widmen.“, betont Dr. Johannes Warmbrunn.

Arbeitsmedizin und Ergonomie

Zu den regionalen Schwerpunktthemen gehören Arbeitsmedizin und Ergonomie. So widmet sich bspw. Urban Daub vom Fraunhofer-Institut für Produktionstechnik und Automatisierung IPA in seinem Vortrag dem Einfluss von exoskelettären Strukturen auf den Bewegungsapparat. Dr. Benjamin Steinhilber vom Institut für Arbeitsmedizin, Sozialmedizin und Versorgungsforschung erklärt, wie durch die richtige Gestaltung von Steharbeit Venenerkrankungen und Muskelskelett-Beschwerden vorgebeugt werden können. Diese und weitere Schwerpunktthemen aus dem Bereich Arbeitsmedizin und Ergonomie werden am Vormittag des ersten Messetages (23.10.2018) im Regionalforum beleuchtet.

Kita, Schulen und Pflege

Arbeits- und Gesundheitsschutz ist schon lange nicht mehr nur ein Thema der fertigenden Industrie. Irene Gölz von Ver.di widmet sich im Rahmen des Regionalforums der Frage, wie sich der drastische Personalmangel in der Pflege auf den Arbeits- und Gesundheitsschutz auswirkt. Gereon Burster vom Albert-Schweitzer-Gymnasium Gundelfingen erläutert, wie Raumgestaltungen die Lernfähigkeit von Schülern beeinflussen können. Einen Erfahrungsbericht zur Erfassung psychischer Belastungen in der Kita liefert Jutta Schmid von der Unfallkasse Baden-Württemberg. Diese und weitere Vorträge zum Arbeits- und Gesundheitsschutz speziell in Kitas, Schulen und Pflegeeinrichtungen bietet das Regionalforum am Vormittag des 24. Oktober.

Betriebliches Gesundheitsmanagement (BGM) und Gefährdungsbeurteilung

Wertvolle Best Practice aus der Region liefern u.a. Gerd Duffke von der TRUMPF GmbH & Co. KG und Alexander Volodarski von der Hugo Boss GmbH. Sie berichten aus ihren Unternehmen. Rolf Satzer von der FBU Forschung – Beratung – Umsetzung präsentiert das START-Verfahren zur Gefährdungsbeurteilung psychischer Belastungen. Uwe Marx von VBG Verwaltungs-Berufsgenossenschaft erklärt, was hinter der neuen DIN ISO 45001 "Managementsysteme für Sicherheit und Gesundheit bei der Arbeit" steht. BGM und Gefährdungsbeurteilung sind die Schwerpunktthemen im Regionalforum am Nachmittag des 24. Oktober.

Arbeit 4.0 und Digitalisierung

Experten wie Dr. Martin Braun vom Fraunhofer IAO sehen in Arbeit bzw. Industrie 4.0 die vierte industrielle Revolution und die konsequente Fortführung des technischen Trends der letzten 20 Jahre. „Wir alle nutzen das Internet, beziehen jedoch nicht nur Menschen in die Internetkommunikation mit ein, sondern zunehmend auch Maschinen und Anlagen. Wir erwarten, dass Prozesse vernetzter, flexibler werden und müssen die Frage stellen nach der Funktionsteilung von Mensch und Maschine, was unmittelbar die Frage nach Arbeits- und Gesundheitsschutz aufwirft“, so der Experte.

Zwar gebe es hierzu eine ganze Reihe guter Vorschriften und gutes technisches Wissen, doch jetzt komme Neues hinzu, etwa Flexibilität und technische Innovationen. Dennoch gebe es auch noch viele offene Fragen, und Unternehmen wollen wissen, lohnt es sich, diesen Weg zu beschreiten, ja oder nein? „Ich nenne das Orientierungswissen“, so Dr. Martin Braun von Fraunhofer IAO. Dieses Orientierungswissen will das Regionalforum vor allem den kleinen und mittleren Unternehmen vermitteln.

So wird das Fraunhofer IAO im Rahmen des Regionalforums über seine neuesten Aktivitäten im Bereich „Digitale Fabrik“ und das Future Lab in Stuttgart berichten. Oleg Cernavin von der Stiftung "Mittelstand-Gesellschaft-Verantwortung" widmet sich der Herausforderung von Prävention 4.0 und präsentiert Umsetzungshilfen für die Praxis. Diese und weitere Themen stehen am 25. Oktober im Fokus des Regionalforums der Arbeitsschutz Aktuell.

 

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