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Sinterit: SLS-Maschine für den Desktopbereich

Lisa 2 lässt aufhorchen

Vorhandene Grenzen niederzureißen ist schon immer ein Antrieb für die Gründer des polnischen Startups Sinterit. So haben sie bereits den ersten erschwinglichen SLS-Drucker für den Desktop-Bereich auf den Markt gebracht. Jetzt legt Sinterit nach und bringt seine zweite, größere SLS-Maschine für den Desktopbereich heraus.


Produkte aus dem SLS-Verfahren sind hervorragend geeignet für Industrieanwendungen. Haltbare und bewegliche Teile, eine sehr gute dimensionale Genauigkeit und Detailtreue sowie ihre gute mechanische Festigkeit machen sie zu idealen Objekten für Funktionstests und Anschauungsmodelle (Mindestwandstärke 0,4 mm; Mindestdetailgröße 0,1 mm). Bei SLS-Maschinen für den Desktopbereich sind die Stückkosten unschlagbar gering, da das Pulver sehr gut wiederverwendet werden kann und auch kein Material für Supports eingesetzt werden muss.

"Bis zu 100 % des überschüssigen Pulvers kann wiederverwendet werden, und bei Sinterit muss für den nächsten Bauvorgang nur 30 % frisches Pulver dazugemischt werden. Das ist die kostengünstige Option am Markt derzeit", erklärt der 3D-Guru Janne Kyttanen, der gerade die Produktion seines Formenbaus von FDM auf SLS mit Sinterit Lisa umgestellt hat.

Nach mehreren Jahren Erfahrung, einem faszinierenden Erfahrungsaustausch mit seinen Kunden und vielen technologischen Verbesserungen kündigt Sinterit jetzt die neue Maschine Sinterit Lisa 2 an, die größere, erwachsenere Schwester der legendären ersten Lisa.

“2014 war Sinterit das erste Unternehmen, das einen erschwinglichen SLS-Drucker im Desktopformat herausbrachte. Damit hat Sinterit ein ganz neues Unternehmenssegment begründet. So wird die SLS-Technologie endlich für die ganze Bandbreite der Industrie zugänglich und der Kreativität der Designer und Ingenieure sind damit Tür und Tor geöffnet. In den letzten 3 Jahren haben wir 3 Tonnen Pulver verarbeitet und 20.000 Teile ausgedruckt. Mit dieser Erfahrung geht unser Team von SLS-Experten nun den nächsten Schritt, wir launchen die zweite, noch leistungsfähigere Maschine", erklärt Konrad Głowacki, einer der Gründer von Sinterit. Die Hauptvorteile der Sinterit Lisa 2 liegen in der Qualität ihrer SLS-Teile, dem erschwinglichen Preis und ihrer Fähigkeit zur Verarbeitung verschiedener Materialien.

Wie ihre Vorgängerin kann auch Lisa 2 hochqualitative Teile in SLS-Charakteristik erzeugen, allerdings sind mit Lisa 2 größere Komponenten einteilig herstellbar, bis zu 32 cm. Auch hier wird Pulver durch einen Laserstrahl verbacken, was eine hohe Präzision und Komplexität der Bauteile erlaubt, ohne dass wie bei vielen anderen additiven Verfahren Stützstrukturen eingefügt werden müssen.

Dank einer Nitrogenkammer können Anwender nun selbst mit ihren Wunschmaterialien experimentieren. "Das ist ein entscheidender Vorteil. Unsere Kunden sind zwar mit unserem Pulver zufrieden, fragen aber immer neue Materialien nach. Deshalb geben wir ihnen einfach die Möglichkeit, selbst zu experimentieren. Mit der Nitrogenkammer schaffen wir eine spezielle Atmosphäre im Bauraum und erhöhen die Bandbreite der verwendbaren Materialien enorm", erklärt Michał Grzymala-Moszczynski, einer der Unternehmensgründer und verantwortlich für den Bereich Forschung & Entwicklung bei Sinterit.

Eine Vielzahl von Hardwareverbesserungen haben in einen verlässlichen Bauprozess sowie in eine neue Software gemündet. Sinterit Studio 2018 wurde von den ehemaligen Google-Mitarbeitern selbst entwickelt und bietet eine bessere Automatisierung und nocht mehr Anwenderfreundlichkeit. Sinterits End-to-End-System verspricht einen schnellen und mühelosen Produktionsprozess. Sowohl der Sinterit Sandblaster als auch das Sinterit Powder Sieve zur Entfernung des überschüssigen Pulvers minimieren die Prozesszeiten und beschleunigen die Produktentwicklung.

"Wenn Maschinen sowohl erschwinglich als auch einfach zu bedienen sind, wird der Technologiewandel leicht. Hochwertige SLS-Produkte vom eigenen Desktop sind nun in unmittelbarer Reichweite", sagt Paweł Szczurek, CEO bei Sinterit.

Die ersten Auslieferungen sind für September 2018 vorgesehen, Vorbestellungen sind bereits jetzt auf der Website www.sinterit.com möglich. Verfügbare Materialien sind PA12 und Flexa Black, ein gummiähnliches TPU-Material. Für Lisa 2 stellt Sinterit nun mit Flexa Grey und PA11 zusätzliche Materialien vor. Weitere sind derzeit in Vorbereitung.

PA12 ist das beliebteste Material und wird hauptsächlich für Turbinen, Rohre und Gehäuse für elektronische Geräte verwendet, PA11 eher für Werkzeuggriffe und Handläufe. Die Kombination des SLS-Verfahrens und vielfältiger Materialien eröffnet schier unbegrenzte Anwendungsmöglichkeiten für Prototypen und funktionale Endteile in den Branchen Automobiltechnik, Elektronik, Robotik, Medizin, uvm. Nun ist die Kreativität der Designer und Ingenieure gefragt.

 

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