Kamat: Hochdruck-Plungerpumpe in XXL-Dimension
Druck bis 3500 bar
Mit der neuen Quintuplex-Pumpe bietet KAMAT den Anwendern die Möglichkeit, große Volumenströme (bis zu knapp 4000 l/min) und hohe Drücke (bis 3500 bar) mit einer einzigen gut regelbaren Pumpe zu erzeugen. Das sorgt aus Anwendersicht für Kosten- und Effizienzvorteile.
Anlass für die Entwicklung der neuen Quintuplex-Plungerpumpe mit der Bezeichnung K 120000-5G ist der Wunsch der Anwender vor allem im Bergbau und in Stahlwerken nach Hoch- bzw. Höchstdruckpumpen mit möglichst großem Volumenstrom. Heute kommen hier – z.B. bei der Entzunderung von Walzstahlerzeugnissen – teilweise zehn bis fünfzehn baugleiche Pumpen zum Einsatz. Das ist mit Blick auf Investitions-, Energie- und Wartungskosten nicht optimal. Deshalb erweitert KAMAT nun das vorhandene Programm der Quintuplex-Pumpen (mit fünf Plungern) um ein Modell, das nochmals 50% leistungsstärker ist als die bisher stärkste Pumpe mit 800 kW Motorleistung.
Ein entscheidender konstruktiver Unterschied der neuen 1200 kW-Pumpe zu den bisher bekannten KAMAT-Plungerpumpen ist das Antriebskonzept. Statt des integrierten Getriebes mit Doppelschrägverzahnung aus eigener Fertigung kommt ein Industriegetriebe mit separatem Gehäuse zum Einsatz. Das senkt die Produktionskosten und erlaubt die einfache Anpassung der Untersetzung an die individuellen Anforderungen – auch nachträglich. Weitere Unterschiede zur 800 kW-Pumpe sind die Anzahl der Kurbelwellenlager (sechs statt vier) und die Druckölschmierung der groß dimensionierten Kreuzköpfe.
Die K 120000-5G wird mit zwei verschiedenen Kopftypen gefertigt. In der Ultrahochdruck-Ausführung stellt sie zum Beispiel maximal 158 l/min bei einem Druck von 3500 bar bereit oder 407 l/min bei 1530 bar. Wenn der Schwerpunkt der Anwender auf maximaler Förderleistung liegt, erreicht die Pumpe (mit anderem Kopftyp) maximal 3939 l/min bei 115 (mit 900 kW) oder 155 bar (mit 1200 kW).
Auch wenn die „aufgelöste“ Bauweise mit separatem Industriegetriebe mehr Bauraum erfordert als bei den kleineren Quintuplex-Pumpen mit integriertem Getriebe, ist die 1200 kW-Plungerpumpe immer noch sehr kompakt. Und sie arbeitet mit hoher Energieeffizienz, denn ein hoher Wirkungsgrad gehört prinzipbedingt zu den Vorteilen von Plungerpumpen. Außerdem arbeiten sie geräusch- und vibrationsarm und lassen sich sehr gut an den jeweiligen Volumenstrombedarf anpassen – in einem Drehzahlbereich, der je nach Stangenkraft und Öldruck von 0 bis 100% reicht.
Das schafft die Voraussetzung für einen sehr wirtschaftlichen Betrieb im Teillastbetrieb. Dabei wird der Förderstrom nicht in „Schwarz-weiß-Technik“ über Umlaufventile geregelt, sondern über eine elektronisch gesteuerte Drehzahländerung der Pumpe. Auf diese Weise erreicht man einen deutlich reduzierten Verschleiß, weil Pumpe, Rohrleitungen und Ventile sehr viel weniger belastet werden.
Nach dem Prinzip der „Economy of scale“ kann der Anwender der K 120000-5G die in der Wasserhydraulik, der Öl- und Gasindustrie und in der Entzunderung übliche Konstellation mit drei Höchstdruckpumpen (Master, Slave und Standby) auch dann mit nur drei Pumpen abdecken, wenn sehr hohe Volumenströme bereitgestellt werden müssen. Das reduziert den Energieverbrauch und den Wartungsaufwand. Prinzipiell reichen in solchen Einsatzfällen sogar zwei statt wie bisher drei Pumpen.
Da die KAMAT-Plungerpumpen zuverlässig eine Verfügbarkeit von 98,9% erreicht (auf der Basis eines zweimaligen jährlichen Service mit Austausch von Verschleißteilen wie Öldichtungen, Hochdruckdichtungen und Kupplungen), kann der Anwender auf die Standby-Pumpe verzichten, wenn er nur zwanzig Stunden pro Jahr mit einer Pumpe auskommt.
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