Rückverfolgbarkeit in der Luftfahrt sichern
Rückfedernde Beschriftungswerkzeuge
In der Luft- und Raumfahrt sind die Anforderungen in Sachen Nachverfolgbarkeit aufgrund des aufwendigen Zulassungsverfahrens extrem hoch. Ein Hersteller muss lückenlos dokumentieren können, wann was wo und wie verbaut wurde. Das nimmt auch in besonderem Maß die Zulieferer in die Pflicht, ihre Einzelteile eindeutig zu kennzeichnen und so eine lückenlose Dokumentation zu gewährleisten. Um die entsprechenden Bauteile gut lesbar und dauerhaft zu beschriften, bietet die Beschriftungstechnologie der Hommel+Keller Präzisionswerkzeuge GmbH zahlreiche Lösungsansätze, die auch einen Hersteller von Steckverbindern für die anspruchsvolle Branche überzeugten.
Eine Boeing 737 ist mit rund 25.000 Starts und 100.000 Betriebsstunden durchschnittlich 40 bis 50 Jahre in der Luft. Qualität und Zuverlässigkeit stehen so bei der Herstellung der einzelnen Bauteile an oberster Stelle. Und genauso wichtig ist es, etwa bei Wartungsarbeiten sicher und gezielt das richtige Ersatzteil bereit zu haben. Eine lückenlose Dokumentation der verbauten Teile ist für die Rückverfolgbarkeit nicht nur vorteilhaft, sondern im Fall der Luft- und Raumfahrt sogar in einer Norm festgelegt. Die Beschriftung der Bauteile mit Typen-, Chargen- oder Seriennummern hat sich dafür bewährt.
Für hohe Effizienz und Wirtschaftlichkeit ist es sinnvoll, schon im Produktionsprozess einen Schritt für die Teilebeschriftung einzuplanen. Die zeus Beschriftungswerkzeuge der Hommel+Keller Präzisionswerkzeuge GmbH lassen sich nahtlos in den Fertigungsprozess auf allen gängigen Dreh- und Fräsbearbeitungszentren integrieren. Somit entfallen manuelle Umrüstungen auf separate Maschinen – ein Teil lässt sich begleitend zum Zerspanungsprozess in einer Maschine bearbeiten.
Auch ein Hersteller von Steckverbindern für die Luft- und Raumfahrt setzt zur eindeutigen Zuordnung auf die Beschriftungstechnologie aus Aldingen. Die Verbindungsstecker variieren in Durchmesser und Material. Beispielsweise werden die Teile gleicher Bauart mit einem Durchmesser von 3,33 mm aus Nickel sowie einem wesentlich kleineren Durchmesser von 1,52 mm aus Messing gefertigt. Um die Produktion zu optimieren und Rüstzeiten weiter zu reduzieren, suchte der Hersteller nun nach einer Alternative zum Beschriften mit der Fertigungsnummer.
Die Lösung: das rückfedernde Beschriftungsverfahren
„Das Unternehmen beschriftete bereits mit unseren Werkzeugen. Dabei wurde jedoch das vom Durchmesser abhängige umlaufende Verfahren eingesetzt. Das bedeutet, für jeden Durchmesser der Steckverbinder gab es eine separate Schriftrolle, die bei einem Produktionswechsel gegebenenfalls auch getauscht werden musste. Da die Durchmesser der Werkstücke sehr klein sind, hatten die Schriftrollen zudem ein ungünstiges Verhältnis von 6:1, um eine präzise Beschriftung in mehreren Umdrehungen zu gewährleisten. Gerade bei kleinen und mittleren Serien erhöht das den Rüstaufwand. Mit unserem rückfedernden System konnten wir dem Kunden eine noch wirtschaftlichere Bearbeitungsalternative anbieten. Unterschiedliche Steckverbinder benötigen nun nur noch eine Rolle für die Beschriftung“, so José Cruz, technischer Vertrieb international.
Der Prägevorgang des rückfedernden Beschriftungsverfahrens erfolgt – im Gegensatz zum umlaufenden Verfahren – lediglich über eine einmalige Teilumdrehung der Schriftrolle und ist auch im Eilgang möglich. Diese bleibt am Ende der Prägung stehen und springt mittels einer Rückholfeder in die exakte Anfangsposition zurück. So können Werkstücke mit unterschiedlichen Durchmessern und verschiedener Produktserien mit ein und derselben Rolle beschriftet werden.
Angepasstes Werkzeug kombiniert mit individueller Schriftrolle
Für die Beschriftung der unterschiedlichen Steckverbinder fiel die Wahl auf das zeus Beschriftungswerkzeug 431 in linker Ausführung. Das Laufspiel der Schriftrolle ist einstellbar und der Tausch der Feder ermöglicht eine Änderung der Drehrichtung. Eine spezielle Oberflächenhärtung sorgt für erhöhte Verschleißfestigkeit. Das Werkzeug kann auf Langdrehautomaten, Kurz- und Universaldrehmaschinen, Dreh-/Fräszentren, Mehrspindeldrehmaschinen und sogar Rundtaktmaschinen eingesetzt werden. „Damit es auf den speziellen Bearbeitungsmaschinen zur Herstellung der Steckverbinder läuft, erhielt das Werkzeug einen verkleinerten Schaft mit den Abmaßen 7x7 mm und einer angepassten Länge sowie einen verkleinerten Kopf“, ergänzt José Cruz.
Kombiniert hat die Hommel+Keller Präzisionswerkzeuge GmbH das Beschriftungswerkzeug mit einer individuellen Schriftrolle des Typs 41. Sie besitzt einen Durchmesser von 12 mm und eine Breite von 5 mm. Die volle Tiefe von 0,3 mm und Schärfe der 0,25 mm breiten Schriftzeichen erreicht die Rolle mit nur einem Prägevorgang. Seitlich neben der Schrift erhielt die Schriftrolle mehrere extrem spitze Antriebspunkte. Für eine exakte Positionierung liegt gegenüber dem Startpunkt die Bohrung für die Rückholfeder und eine Zentrierfase. Muss die Schriftrolle einmal ausgetauscht werden, garantiert ein Laufstift mit Anschlagscheibe, der über eine Schraube gesichert ist, einen schnellen Wechsel.
Mehr Informationen zu Hommel+Keller:
Hommel+Keller | |
Präzisionswerkzeuge GmbH | |
Nagelsee 6 | |
78554 Aldingen | |
Tel.: +49 7424 9705-0 | |
Fax: +49 7424 9705-50 | |
E-Mail: info@hommel-keller.de | |
www.hommel-keller.de |
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