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Halbzeug aus Ultramid Advanced N

Einsatz in anspruchsvollen Anwendungen

Die BASF hat ein Polyphthalamid (PPA) entwickelt, aus dem Halbzeuge mittels Extrusion hergestellt werden können. Das neue PPA heißt ›Ultramid Advanced N5H UN‹ und wird von der Firma GEHR, Mannheim, eingesetzt, um Vollstäbe mit einem Durchmesser von 50 Millimeternzu extrudieren.

Aufgrund seiner teilaromatischen chemischen Struktur bietetUltramid Advanced N eine ausgezeichnete Mechanik bei höheren Temperaturen. Es zeichnet sich durch eine sehr gute Chemikalien-undHydrolysebeständigkeit auch in aggressiven Umgebungen sowie durch gute Gleitreibeeigenschaften aus -und das beiTemperaturen über 100 Grad Celsius.

Aufgrund der geringen Wasseraufnahme bleiben die mechanischen Eigenschaften über einen weiten Temperaturbereich konstant. Das langkettige Hochleistungsmaterial zeigt auchin feuchten Umgebungen eine Dimensionsstabilität, die zu den höchsten aller Polyamide gehört.Mit dieserEigenschaftskombinationbietet sich Ultramid Advanced N als idealer Werkstoff in der Extrusion von Vorserienbauteilen, kleinen Baugruppen, aber auch in zahlreichen Anwendungen im Automobil-und Maschinenbau bis hin zuKüchengerätenan.

Bei der spanabhebenden Bearbeitung liegen die Halbzeuge in ihrem Verhalten zwischen Polyamid und copolymeren Polyoxymethylen: Der Span läuft ruhig und stetig.„Die Firma GEHRist die erste, die PPA erfolgreich in der Extrusion einsetzt. Sie hat mit ihrem Extrusionsknow-how Rundstäbe entwickelt, die ohne Lunker hergestellt werden", sagt Philipp Wenz, Gruppenleiter im Vertrieb des Unternehmensbereichs Performance Materials bei derBASF. „Wir können nicht mit Sicherheit sagen, ob es sich um das weltweit erste Halbzeug aus Polyphthalamid handelt. Auf jeden Fall spielte das Hochleistungsmaterial auf dem Halbzeuge-Markt bisher keine nennenswerte Rolle. Das könnte auch damit zusammenhängen, dass sich herkömmliche Polyphthalamide sehr schlecht extrudieren lassen.“

Ultramid Advanced N5H schließt damit eine Marktlücke zwischen Halbzeugen aus Polyetheretherketonen und Polyarylsulfonen auf der einen Seite und aus technischen Kunststoffen auf der anderen Seite, da es im Vergleich zu letzteren bei deutlich höheren Dauergebrauchstemperaturen als 120°C eingesetzt werden kann. Der BASF-Werkstoff ist auch für andere Profile als Rundstäbegeeignet.

"Das Polyphthalamid der BASF lässt sich wesentlich einfacher verarbeiten als andere PPAs auf dem Markt," sagt Bernhard Großkinsky, Leiter der Anwendungstechnikbei GEHR. "Es bietet uns ein breites Verarbeitungsfenster bei gleichzeitig hoher Schmelzestabilität. Die Materialqualität ist durchgehend gleichbleibend, wodurch wir unsere Halbzeugproduktion konstant halten können. Schließlich ist auch die leichte Bearbeitung der Halbzeuge zu fertigen Bauteilen ein Vorteil des BASF-PPAs."

Das Anwendungsspektrum für Bauteile aus den von GEHRextrudierten Vollstäben ist groß: Bauteile mit sehrhohen Betriebstemperaturen und Pumpenkörper mitexakterMaßhaltigkeit sind ebenso denkbar wie Zahnräder, Thermostatgehäuse und Gleitschienen. Im Automobilbereich ist das Material besonders für Komponenten in Kontakt mit Motoren-und Getriebeölen, mit Kühlmitteln, Säuren, Salzen und Enteisungsmitteln geeignet.Aufgrund des sehr guten Verschleißverhaltens und der hohen Zähigkeit können Bauteile, bei denen die Gleitreibeeigenschaften wichtig sind, selbst bei hohen Temperaturen eingesetzt werden.

Mehr Informationen zur BASF SE:

Kontakt  Herstellerinfo 
BASF SE
67056 Ludwigshafen
Telefon: +49 621 60-0
Telefax: +49 621 60-42525
E-Mail: global.info@basf.com
www.basf.com

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