Welt der Fertigung
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Es gibt immer was zu verbessern

Die AMB in der Nachmessekritik

Die AMB 2010 in Stuttgart war ein voller Erfolg. Nach zähem Beginn am ersten Messetag steigerte sich der Besucherstrom bereits am zweiten Tag ganz gewaltig. Doch wo viel Licht ist, gibt es auch Schatten. Wer an der AMB etwas verbessern möchte, muss wissen, was nicht so gut gelaufen ist, auch wenn es nur „Kleinigkeiten“ sind.


Nichts ist so gut, dass es nicht noch verbessert werden könnte. Dies betrifft Produkte ebenso, wie Dienstleistungen. Wer nie Kritik äußert, muss sich nicht wundern, wenn Ärgernisse nicht beseitigt werden. Umgekehrt: Wer Kritik nicht aufnimmt, muss sich nicht wundern, wenn er eines Tages auf seinen Produkten sitzenbleibt.

Messeveranstalter haben kein leichtes Geschäft. Wer eine Messe aus kleinen Anfängen groß machen will, der muss gewaltiges leisten. Irgendwie verständlich, wenn eines Tages die Gestaltungskraft erlahmt, besonders, nachdem die Ausstellerzahlen und die Umsätze den ROI überschritten haben. Da sollten die jeweiligen Veranstalter dankbar sein, wenn es Instanzen wie die Welt der Fertigung gibt, in denen Lob und Kritik gleichermaßen verteilt werden. Schließlich kann niemand etwas dafür, wenn er Betriebsblind geworden ist. Denn dann sieht man nicht mehr, dass der Besucher völlig vergessen wird, der sich nach einiger Zeit nur mehr mühsam von Halle zu Halle schleppt, weil die wenigen Sitzgelegenheiten auf dem Stuttgarter Messegelände entweder besetzt oder durch Regen unbenutzbar sind. Es wäre doch ein Leichtes, leerstehende Galerien mit Sitzgelegenheiten und Erfrischungsständen auszustatten.

Besonders blamabel ist es für ein neugebautes Messegelände, dass diesem kein Transportband, wie sie auf Flughäfen oder dem Messegelände in Hannover anzutreffen sind, spendiert wurde. Den Messebetreibern sei Gedankt, wenn sie sich entschließen könnten, in allen diesen Punkten Abhilfe zu schaffen. Schließlich können Schwaben alles.

Darüber hinaus würde es nicht schaden, dem Sicherheitspersonal in einer Schulung Toleranz anzuerziehen. Der Betrieb eines Messestandes kostet die Unternehmen fünf bis sechsstellige Summen. Da ist es ein Unding, extra noch Einlasskarten kaufen zu müssen. Zu einem größeren Ärgernis wird dann das Ganze, wenn jemand seine Einlasskarte im Hotel vergessen hat und 10 Minuten vor dem offiziellen Öffnungszeitpunkt vom Sicherheitspersonal am Betreten der Messe gehindert wird, obwohl der Besucher in Begleitung einer Person mit gültiger Einlasskarte ist. Ist es für die Messe eine gute Politik, seine Unsummen zahlenden Kunden wegen weniger Minuten zu Verärgern?

Die gleiche Frage ist im Fall der Journalisten zu stellen. Was spricht den dagegen, diese Personengruppe schon vor dem offiziellen Öffnungszeitpunkt in die Messehallen zu lassen? Es wäre doch ein prima Kundendienst, diesen Leuten die Möglichkeit zu geben, etwa ein Interview auf einem Messestand ohne Gedränge und in ruhiger Umgebung zu führen oder einen Film zu drehen. Zudem ist das Standpersonal zu dieser Zeit noch „frisch“, was beiden Seiten zugute kommt.

Zu guter Letzt sollte das tägliche offizielle Messeende einmal kritisch hinterfragt werden. Da es zwischen 17 und 18 Uhr nur mehr wenige Besucher gibt, die um diese Zeit noch anwesend sind, wäre es angezeigt, das Ende der Messe auf 17 Uhr zu legen, anstatt dem Standpersonal kostenaufwändige Zeit bis 18 Uhr absitzen zu lassen.

Vermutlich ist es das Markt-Sättigungsgefühl, das den Hunger nach Optimierung einer Dienstleistung verdrängt hat. Es wäre schön, wenn dieser Artikel die Stuttgarter Messeverantwortlichen von AMB & Co wenigstens zum Naschen verführen könnte.

 

Mehr Informationen zur Landesmesse Stuttgart:

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Landesmesse Stuttgart GmbH
Messepiazza 1
70629 Stuttgart
Tel.: +49 (0)711 18560-0
Fax: +49 (0)711 18560-2440
www.messe-stuttgart.de
 

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