Welt der Fertigung
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Konservierungslinie für höchste Anforderungen

Korrosionsschutz für Kreuzfahrtschiffe

Bearbeitungsgeschwindigkeit bis zu 6 m/min, Strahlergebnis SA 3 und 15 µm Farbauftrag bei +/- 3 µm Toleranz – die maßgeschneiderte Antwort von Rösler auf diese hohen Anforderungen heißt Konservierungslinie RRB 42/6. Die Konservierungslinie kommt für die Behandlung von Blechen und Profilen im Schiffsbau zum Einsatz.


Einer der führenden Hersteller von Kreuzfahrtschiffen und im Offshore-Bereich tätig investierte für die Vorbehandlung von Blechen und Profilen in eine neue Konservierungslinie. Dabei entschied man sich für das kundenspezifische Konzept RRB 42/6 von Rösler. Ausschlaggebend war, dass Rösler die hohen Anforderungen des Schiffsbauers erfüllen konnte und die große Erfahrung in diesem Sektor aufgrund der rund 25 in den letzten drei Jahren verkauften Konservierungslinien.

Vollautomatisierte und visualisierte Prozesse
Ausgelegt wurde die Anlage als vollautomatisierte Linie, die von einem rund 300 Meter entfernten Büro aus gesteuert wird. Hier gibt ein Mitarbeiter vor, welche Teile wann bearbeitet werden sollen. Basierend auf diesen Informationen beschickt ein vollautomatischer Kran die Anlage, die dann das jeweilige teilespezifische Programm startet. Dies beinhaltet neben der Regelung der Bearbeitungsgeschwindigkeit zwischen 1,5 und 6 m/min, die Breiten- und Höhenanpassung sowie die Steuerung der Turbinen. Die Einhaltung der teilespezifisch festgelegten Prozessparameter wie Geschwindigkeit, Temperatur und Feuchtigkeit wird durch Lichtschranken, Sensoren und Kameras überwacht. Darüber hinaus ermöglicht das System eine komplette Prozessvisualisierung.

Witterungsbeständig ausgeführtes Transportsystem
Gelagert werden die Bleche mit Abmessungen von maximal 20.000 x 3.500 x 50 mm (LxBxH) und die bis 600 mm hohen Profile links und rechts neben der Halle. Dies erforderte zwei mit Hubtischen (lift & go) ausgestattete Transportsysteme im Außenbereich, die durch eine vierfache Speziallackierung vor den Angriffen der aggressiven See-/Salzluft geschützt sind. Der Transport der Profile und Bleche erfolgt mit 20 m/min zur Anlage. In der jeweils für das Teil festgelegten Geschwindigkeit durchläuft es eine Bürst-Abblas-Station, um anhaftenden Sand, Blätter und Schmutz zu entfernen, bevor das Werkstück im Vorwärmer auf eine Temperatur von 40 Grad Celsius (+/- 5 Grad Celsius) angewärmt wird.

Hohe Strahlintensität sichert Ergebnis bis SA 3
Unabhängig davon, ob die Bleche und Profile im Ausgangszustand den Rostgrad A, B, C oder D nach DIN ISO 8501-1:2007 aufweisen, muss das jeweils definierte Strahlergebnis von SA 2, SA 2,5 oder SA 3 erzielt werden. Um dies zu gewährleisten, strahlen acht Turbinen EVO 38 mit einer Antriebsleistung je 37 kW und einem Strahlmitteldurchsatz von jeweils bis zu 500 kg/min von oben und unten auf die Teile. Eine zweite Bürst-Abblasstation gewährleistet, dass Strahlmittelrückstände und Staub vor der eigentlichen Konservierung von den Teilen entfernt werden.

Die am Boden der Strahlanlage platzierten Turbinen lassen sich durch eine patentierte Auszugvorrichtung zur Seite herausziehen. Diese Lösung bietet zwei Vorteile: Einerseits erleichtert sie die Wartung der Turbinen, andererseits reduziert sie die erforderliche Fundamenttiefe signifikant. Letzteres vereinfacht insbesondere bei einem hohen Grundwasserspiegel die Integration der Anlage und reduziert die Baukosten.

Wirtschaftlicher Lackierprozess mit Zwei-Farb-System
Abgestimmt auf die Anforderungen verfügt die Lackieranlage über zwei Lackierkreise mit jeweils acht Spritzdüsen (je vier zur Lackapplikation von Ober- und Unterseite). Dies ermöglicht, dass auf die Bleche und Profile entsprechend ihrem späteren Einsatz gleichzeitig roter und grauer Schweißprimer, beispielsweise rot/rot, rot/grau etc., appliziert wird. Gleichzeitig mussten die Konstrukteure von Rösler sicherstellen, dass die aufgebrachte Primerschicht bei einer Dicke von 15 µm Abweichungen von maximal +/- 3 µm aufweist. Die enge Toleranz trägt zu einem deutlich reduzierten Verbrauch des lösemittelhaltigen Primers und damit zur nachhaltigen Senkung der Betriebskosten bei.

Einen wichtigen Beitrag dazu leistet auch der Einsatz der Abwärme des Vorwärmers bei der Lacktrocknung. Dadurch wurde es möglich, die Leistung des Trockners auf 9 kW statt der sonst üblichen 100 kW zu reduzieren.

Effektive Lösemittelabscheidung
Da sowohl im Schiffsbau als auch im Offshore-Bereich bisher nicht auf lösemittelhaltige Lacke verzichtet werden kann, ist eine effiziente Aufbereitung erforderlich, um die Vorgaben der VOC-Richtlinie einzuhalten. Rösler hat dafür eine patentierte, selbstreinigende Bürstenvorabscheidung entwickelt, die den überwiegenden Teil der lösemittelhaltigen Lackpartikel bereits in der Lackierkabine abscheidet. Zur Abscheidung der verbliebenen Lackpartikel die Luft durch ein Filtersystem geleitet und anschließend das Lösemittel durch eine thermische Nachverbrennung geführt.

 

Mehr Informationen zu Rösler:

Kontakt  Herstellerinfo 
Rösler Oberflächentechnik GmbH
Vorstadt 1
96190 Untermerzbach
Tel.: +49 / 9533 / 924-0
Fax: +49 / 9533 / 924-300
E-Mail: info@rosler.com
www.rosler.com
 

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