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Strompreis schaufelt Grab für die Wärmepumpe

Erhöhung der EEG-Umlage schädlich

"Die Übertragungsnetzbetreiber haben die EEG-Umlage für 2012 von 3,53 ct pro Kilowattstunde (kWh) um knapp zwei Prozent auf 3,592 ct/kWh erhöht. Seit 2000 (0,26 ct) hat sich diese Abgabe damit vervierzehnfacht. Auch im kommenden Jahr müssen wir mit einer weiteren Steigerung rechnen – wenn nicht die Überförderung der Fotovoltaik weiter korrigiert wird", sagt Dr. Wolfgang Hahn, Geschäftsführer der ECG - Energie Consulting GmbH.


Der Gesetzgeber hat diese Abgabe im Jahr 2000 beschlossen, um den Ausbau der erneuerbaren Energien dynamisch voranzutreiben. Allerdings hat nicht zuletzt durch die immer wieder erhöhte EEG-Umlage der Strompreis inzwischen ein Ausmaß erreicht, mit dem der Einsatz der Wärmepumpentechnik obsolet wird; dabei zählt die Wärmepumpe bislang zu den politisch priorisierten Techniken, um regenerative Energie zu erzeugen.

Doch auch Wärmepumpen kommen nur dann zum Einsatz, wenn sie für den Betreiber eine ökonomisch wettbewerbsfähige Alternative zu anderen Energietechniken bilden. Zur Erinnerung: Eine Wärmepumpe gewinnt mit einer Kilowattstunde elektrischer Energie rund vier Kilowattstunden Wärmeenergie. Bei einem derzeit realistischen Erdgaspreis von 5 ct/kWh dürfte daher eine Kilowattstunde Elektroenergie nicht viel mehr als 20 ct kosten, damit Wärmepumpen ökonomisch attraktiv sind. Dies stellt derzeit eine kaum erreichbare Untergrenze für Tarifkunden dar, denn mit der heutigen Erhöhung erreicht der Preis für eine Kilowattstunde Elektroenergie im Schnitt bereits 24 ct.

Damit beginnt man, das Grab für die bislang so propagierten Wärmepumpen zu schaufeln. Wärmepumpen produzieren heute im Neubaubereich rund 30 Prozent des deutschen Wärmebedarfs; die mit dieser Technik gewonnene Energie soll weiter ausgebaut werden. Mit der derzeitigen Strompreisgestaltung und einer weiter steigenden EEG-Abgabe kann dieses Ziel kaum erreicht werden.

Wenn die Wärmepumpe nicht sterben soll, besteht Handlungsbedarf: Der Gesetzgeber muss zwei Rahmenbedingungen für den Einsatz von Wärmepumpen verändern:

  • Wir brauchen für den Betrieb der Wärmepumpen einen eigenen Spezial-Stromtarif, wie er bereits ansatzweise von manchen Versorgern angeboten wird.
  • Und die Wärmepumpe muss wie die übrigen regenerativen Energien auch eine Förderung erfahren; sei es, dass beim Stromeinkauf auf die Erhebung der EEG-Umlage und der Stromsteuer verzichtet wird, oder aber dass wie bei anderen erneuerbaren Energiequellen eine garantierte Vergütung zugesichert wird.


Ansonsten steht diese Technik schon jetzt vor dem Aus! Potenzielle Betreiber werden dann auf Öl und Gas ausweichen und die Politik hat sich als Schildbürger geoutet, der die eigenen Bestrebungen torpediert.

 

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