Graphen-Entwicklung weiter vorantreiben
Uni Manchester und Morgan forschen zusammen
Morgan Advanced Materials und die Universität Manchester haben eine Vereinbarung über ein gemeinsames Entwicklungsprojekt unterzeichnet. Dabei geht um die Herstellung von Graphen im technischen Maßstab, ein Allotrop des Kohlenstoffs, das erstmalig vor zehn Jahren an der Universität Manchester mit einer Dicke von nur einem Atom isoliert wurde.
Graphen ist nicht nur dünner als alle anderen bisher bekannten Materialien, es ist auch ein perfekter elektrischer Leiter. Darüber hinaus ist es extrem leicht, chemisch beständig und hat eine sehr hohe spezifische Oberfläche. Dank dieser Eigenschaften könnte es nach weiterer Forschung und Erprobung die Elektrotechnik sowie die chemische Verfahrenstechnik revolutionieren.
Die neue Partnerschaft wird sowohl von der Expertise, die die Graphen-Forscher der Universität mitbringen, als auch von der 150-jährigen Erfahrung , die Morgan in der Kohlenstoffverarbeitung mitbringt, profitieren. So wird ein besseres Verständnis der Wechselwirkungen zwischen dem Herstellungsprozess einerseits und den Materialwissenschaften andererseits erreicht. Einer Optimierung der Abläufe steht damit nichts mehr im Wege und das Potenzial des Werkstoffs Graphen kann voll ausgeschöpft werden.
Mit der neu gegründeten Partnerschaft sollen alle Möglichkeiten genutzt werden, den Werkstoff in Zukunft auch für kommerzielle Anwendungen zu nutzen. Seit Anfang 2010 arbeiten Morgan und die Universität Manchester bereits in einigen staatlich geförderten Werkstoffprogrammen zusammen. Die Vereinbarung über das neue Graphen-Entwicklungsprojekt leitet die nächste Stufe der Zusammenarbeit ein.
Die Universität Manchester ist gewissermaßen die Wiege des Graphens, hier wurde es von Wissenschaftlern entdeckt. Die Universität verfügt über 200 Graphen-Forscher und ist weltweit führend in der angewandten Graphen-Forschung sowie in der Graphen-Grundlagenforschung. Anfang 2015 soll mit einem Startkapitel von 61 Millionen Pfund das nationale Graphen-Institut der Universität eröffnet werden. 38 Millionen Pfund stammen dabei vom Forschungsrat, Bereich Ingenieurwesen und Physikalische Wissenschaften, 23 Millionen Pfund vom Europäischen Fonds für regionale Entwicklung. Das Forscherteam aus Mitarbeitern von Morgan und der Universität Manchester können daher auf das Wissen und die Möglichkeiten einer ganzen Forscher-Gemeinschaft zurückgreifen.
Doktor Mike Murray, Chief Technology Officer bei Morgan Advanced Materials, sagt dazu: «Die Werkstoffforscher von Morgan mit ihrer jahrzehntelangen Erfahrung in der Entwicklung spezieller kohlenstoffbasierter Werkstoffe werden von nun Vollzeit an der Universität beschäftigt sein. Dort werden sie eng mit ihren Forscherkollegen zusammenarbeiten, um die Methoden zur Herstellung von Graphen und die Eigenschaften dieses Werkstoffes zu erforschen und so herauszufinden, in welchen Anwendungen diese Technologie nutzbringend eingesetzt werden kann.»
Clive Rowland, CEO der Innovationsstelle an der Universität Manchester (UMI3), fügt hinzu: «Um die Eigenschaften von Graphen vollständig erforschen und optimal nutzen zu können, sind Partnerschaften mit der Industrie von größter Bedeutung. Ich bin sehr glücklich über unsere Zusammenarbeit mit Morgan, durch die wir die praktische Anwendbarkeit unseres Wissens über das Graphen untersuchen können. Wir haben immer betont, dass eine Zusammenarbeit mit weltweit bedeutenden Unternehmen wie Morgan Advanced Materials und eine Erprobung unserer Erkenntnisse in einem industriellen Ingenieurunternehmen dazu beitragen werden, das ganze Potenzial des Werkstoffes voll auszuschöpfen. So können wir leichter die Herausforderungen meistern, die sich auf dem Weg eines völlig neuen Werkstoffes vom Labor über die industrielle Fertigung und Anwendung bis hin zur Markteinführung stellen.»
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