›WorldSkills Germany‹ auf der AMB
Sieger reisen 2015 zur WorldSkills nach São Paolo
Tim Zelmer von Gildemeister und Patrick Aiple von Chiron sind die besten Nachwuchsdreher und -fräser Deutschlands. Sie gewannen auf der AMB 2014, internationale Ausstellung für Metallbearbeitung, in Stuttgart den ‚WordSkills Germany‘-Wettbewerb und fliegen im August 2015 mit dem deutschen Team zur Berufe-Weltmeisterschaft ins brasilianische São Paolo.
Alle Teilnehmer konnten sich in Stuttgart als Sieger fühlen, das betonte Hubert Rohmer, Geschäftsführer des Trägervereins WorldSkills Germany. Um überhaupt anreisen zu dürfen, mussten die Teilnehmer ein aufwändiges Qualifizierungsprogramm durchlaufen und sich gegen viele andere Mitbewerber durchsetzen.
Bei den Drehern folgten auf den Plätzen Raphael Stohmann (Gildemeister), Jan Jagnow (Ari-Armaturen), Kevin Dinter (Montanhydraulik), Marcel Suckau (Gildemeister) und Justin Hoheisel (Interroll Trommelmotoren). Bei den Fräsern belegten Pascal Mattes (Chiron Werke), Max Schöne (Eberhard Schöne Maschinenbau), Maximilian Chemnitz (Dr. Johannes Heidenhain), Robert Gabriel (Deckel Maho Seebach) und Marcel Hagenlocher (Hirschmann) die Plätze zwei bis sechs.
Raphael Stohmann schilderte beispielhaft eine Aufgabenstellung für die Dreher: „Wir mussten unter anderem ein Teil mit Passungen im Bereich bis 8 μm in viereinhalb Stunden fertigen.“ Entscheidend seien Genauigkeit und Oberflächengüte gewesen, aber auch Vollständigkeit und Bearbeitungsstrategie. Dennoch sei genug Zeit geblieben, sich in den AMB-Messehallen umzusehen. Sein Urteil: „Sehr interessant und sehr groß.“
„Wir wollen die berufliche Bildung nach vorne bringen, die in Deutschland noch längst nicht den Stellenwert hat, den sie verdient“, meinte Herbert Mattes, Ausbildungsleiter der Chiron-Werke, „deshalb unterstützen wir die WorldSkills Germany im Bereich Fräsen“. Die AMB als Maschinenbaumesse biete zudem ein hervorragend fachkundiges Publikum. Mattes betont, wie wichtig die Werbung für die Metallberufe sei. „Wir selbst haben zwar noch keine Probleme, Auszubildende im Metallbereich zu finden, aber bei den vielen kleinen und mittleren Betrieben unserer Region wird der fehlende Nachwuchs zunehmend zum Problem.“
Da sei die WorldSkills-Teilnahme ein wichtiger Pluspunkt, um die Attraktivität der Ausbildung zu steigern. Die Teilnahme an einem solchen Wettbewerb könne aber auch die Entwicklung eines Auszubildenden deutlich beflügeln, wie Jurymitglied Gerhard Weitekemper erzählt. Der Ausbildungsmeister bei Ari-Armaturen hatte einem Auszubildenden in einem früheren Wettbewerb die Teilnahme ermöglicht: „Der junge Mann war bis dahin eher durchschnittlich und zurückhaltend. Nachdem er hier ins Finale gekommen war, kam er wie verwandelt zurück und ist heute einer der besten Leute in unserem Betrieb.“
„Wir versuchen über unsere Mitgliedschaft bei WorldSkills Germany das Thema berufliche Bildung im Metallbereich in Deutschland bekannter zu machen“, begründet auch Jörg Harings, Trainingsleiter der DMG Mori Seiki Academy, das Engagement seines Unternehmens bei dem WorldSkills Germany. DMG ist schon lange dabei und Harings weiß, „dass Firmen, die schon einmal mitgemacht haben, auch ein gewisses Know-how aufbauen.“
Die Folge: DMG war gleich mit drei der sechs Teilnehmer ins Dreh-Finale eingestiegen und stellte schließlich auch den Sieger. Ein Wermutstropfen für Jörg Harings: „Leider war auch in diesem Jahr wieder kein weiblicher Teilnehmer am Start, andere Länder sind uns da leider voraus.“
Zum Beispiel Russland, das als Neuling unter den WorldSkills-Ländern mit einer Dreherin als Landesmeisterin für einen Tag am deutschen Wettbewerb außer Konkurrenz teilnahm, um Erfahrungen zu sammeln. Denn schon bald will Russland die Weltmeisterschaft im eigenen Land austragen. Aber vielleicht ändert sich das jetzt, denn parallel zur WorldSkills veranstaltete die VDW Nachwuchsstiftung die ‚Sonderschau Jugend‘.
Spitzenmäßig kam bei den Jugendlichen die Idee an, nicht nur an zahlreichen Stationen die verschiedenen Metallberufe kennenzulernen, sondern die dort jeweils produzierten Teile gleich einzusammeln und im Anschluss daraus einen Modellrennwagen montieren zu können. So wurde der Prozessgedanke moderner Fertigung real fassbar. Die Jugendlichen, darunter auch viele Mädchen, waren mit Feuereifer bei der Sache und stehen vielleicht schon auf der AMB 2016 selbst als Finalisten an den Maschinen.
Mehr Informationen:
WorldSkills Germany e.V. | |
Rechbergstraße 3 | |
73770 Denkendorf | |
Tel.: +49 (0) 711 3467 - 1406 | |
www.worldskillsgermany.de | |
www.worldskills.org |
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