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RadTech Europe legt sein Programm für 2015 fest

Partnerschaft bei Innovation und Know-how

RadTech Europe, der internationale Verband zur Förderung der Strahlungshärtung, sieht einem umfassenden, attraktiven Aktivitätenprogramm für 2015 entgegen – nicht zuletzt aufgrund des immensen Interesses an den Verfahren für die UV/ES-Strahlungshärtung in einer immer größeren Anzahl von Branchen.


Der Verband wurde 1988 mit dem Ziel gegründet, ein formales Profil für die bereits zum damaligen Zeitpunkt branchenweit immer größere Wertschöpfungskette zu schaffen und eine gesamteuropäische Kommunikationsplattform für den Informations- und Wissensaustausch, die Entwicklung gemeinsamer Themen und die Schulung seiner Mitglieder einzurichten. Dieser Prozess hält bis heute an – allerdings in einem weitaus größeren Rahmen.

Neuer Ort, neues Format, neue Anwendungsbereiche

Der Schwerpunkt von RadTech Europe wird auf seiner Konferenz 2015 liegen. Diese Konferenz, die alle zwei Jahre stattfindet, vereint die verschiedenen Interessen und Fachkenntnisse seiner Mitglieder unter einem Dach. Die Konferenz 2015 steht unter dem Motto „UV/ES jetzt: neuer Ort, neues Format, neue Anwendungsbereiche“. Die RadTech 2015, die dieses Jahr vom 13. bis 15. Oktober in Prag (Tschechische Republik) stattfindet, wird ein umfassendes Konferenz- und begleitendes Ausstellungsprogramm bieten – eine ideale Plattform, um Kontakte zu Branchenkollegen zu knüpfen und neue Produkte der Mitgliedsfirmen von RadTech Europe im Rahmen von Präsentationen vorzustellen.

Konferenzprogramm

Das geplante Konferenzprogramm spiegelt die Vielzahl der Themen wider, die dem UV/ES-Markt heute zugrunde liegen – einschließlich wasserbasierter Verfahren, Fortschritten in der Photochemie und der Polymerisation, Weiterentwicklungen bei Rezepturen, Beschichtungen und Geräten, Grafikanwendungen (inklusive Digital- und Verpackungsdruck), industrieller Holz- und Papierbeschichtungen für Kunststoffe, 3D-Druck/additiver Fertigung und natürlich Arbeits- und Umweltschutz und Sicherheit bei der Nutzung.

Ein weiterer Schwerpunkt wird auf dem Thema Innovation in der Industrie und der Reaktion auf das enorme Interesse an den Vorzügen der Strahlungshärtung gegenüber den herkömmlichen Härtungs-/Trocknungsverfahren liegen. Es werden neue Anwendungsbereiche, wie vor Ort aufgebrachte Beschichtungen, Textilien, Photovoltaik, Luft- und Raumfahrt sowie Nanotechnologien, zusammen mit technischen Verbesserungen, beispielsweise auf dem Gebiet der UV-LED-Technologie, Innovationen in der Chemie und Syntheseroute sowie die Nutzung erneuerbarer Energien vorgestellt.

Seminar zum Thema ES-Härtung

Auf dem Kalender der RadTech Europe 2015 stehen weitere Veranstaltungen, wie ein spezielles Seminar zum Thema ES-Härtung zur Erkennung und Evaluierung der Vorzüge, die kleinere, besser geschützte Elektronenstrahlen heute in Form von geringem Energieverbrauch, niedrigen Betriebstemperaturen und Systemen ohne Photoinitiator bieten.

Bewährte Verfahren („Best Practice“), Nutzungssicherheit

Im Mittelpunkt des Interesses von RadTech Europe steht die Fülle von Best Practice- und regulatorischen Dokumenten, die die Sicherheit der Strahlungshärtung in allen Anwendungsbereichen bescheinigen. 2015 wird sich der Verband auch weiterhin aktiv an der neuen Prüfung des EU-Referenzdokuments über die besten verfügbaren Techniken für die Oberflächenbehandlung mit organischen Lösungsmitteln (BREF STS) beteiligen. Das Dokument, das von einer Vielzahl von Interessenorganisationen evaluiert wird, enthält Angaben zu Emissionsgrenzwerten und anderen Umweltschutzauflagen sowie Informationen über alternative Technologien zur Verringerung der VOC- (flüchtige organische Verbindungen) Emissionen – ein wesentlicher Vorteil der UV- und ES-Strahlungshärtung. Der Prüfungsprozess wird voraussichtlich drei Jahre in Anspruch nehmen.

Außerdem wirkt RadTech Europe in der Arbeitsgruppe mit, die gemäß der RoHS-Richtlinie zur Beschränkung der Verwendung bestimmter gefährlicher Stoffe in Elektro- und Elektronikgeräten eine Verlängerung der Ausnahmeregelung für Quecksilber in „Entladungslampen für besondere Verwendungszwecke“ beantragt – ein Bereich, der für UV-Quecksilberdampflampen von großer Bedeutung ist.

Lebensmittelsichere UV-härtende Druckfarben

Zu anderen Bereichen, in denen der Verband aktiv mitwirkt, zählen die REACH-Verordnung und die deutsche Druckfarbenverordnung, die inzwischen in der fünften Entwurfsfassung vorliegt und derzeit im Mittelpunkt der bestehenden europäischen Standards für die Sicherheit von Druckfarben in Lebensmittelverpackungen steht. Demnach müssen Druckfarben geruchsarm sein, dürfen keinen Geschmack übertragen und möglichst wenig in die Lebensmittel übergehen. 2014 hat RadTech Europe ein spezielles Seminar zu diesem Thema organisiert, das branchenweit auf großes Interesse gestoßen ist.

…und jetzt dreidimensional

Möglicherweise sind die Verfahren der Strahlungshärtung bereits seit über 70 Jahren im Einsatz. Doch heute sind sie von zentraler Bedeutung für die Startplattform einer echten Innovation des 21. Jahrhunderts: den 3D-Druck oder die additive Fertigung. Bei diesem Verfahren werden dreidimensionale Objekte bzw. Produkte in Einzelstücken auf Basis einer Digitaldatei in Kunststoff hergestellt. Bei den auf diese Weise erzeugten Objekten kann es sich um medizinische Geräte, Spielzeug, Modeschmuck, Elektronik, Fahrzeugteile und viele andere Konsum- und Industrieprodukte handeln. Sie haben jedoch alle ein gemeinsames Fertigungsmerkmal: die Strahlungshärtung.

Eine neue industrielle Revolution?

Das derzeit zu beobachtende außerordentlich starke Interesse an den Möglichkeiten des 3D-Drucks/der additiven Fertigung hat wiederum das Interesse für alle Aspekte der UV/ES-Strahlungshärtung verstärkt. David Helsby, Präsident von RadTech Europe, ist der festen Überzeugung, dass sich die Arbeit des Verbands 2015 verstärkt auf diesen Bereich konzentrieren wird. „Die additive Fertigung wird sich rasend schnell weiterentwickeln“, sagt er. „Vor diesem Hintergrund sind das Fachwissen und Know-how und die Erfahrung unserer Mitglieder von zentraler Bedeutung, damit diese Technologie, die sich derzeit noch im Embrionalstadium befindet, zu einer neuen industriellen Revolution wird.“

 

Mehr Informationen zur Radtech:

 

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