Klaviere und Flügel mit Klasse
Steingraeber & Söhne in Bayreuth
Klaviere und Flügel von Steingraeber & Söhne gehören zur internationalen Spitzenklasse. Mit viel Sachverstand und Liebe zum Detail werden in Bayreuth ausgesuchte Hölzer, schwere Gussplatten und selbst gesponnene Saiten zu Gesamtkunstwerken veredelt, die weltweit Künstler begeistern. Zu Ihnen gehören beispielsweise Daniil Trifonov, Martha Argerich, Ronald Brautigam und viele weitere Stars.
Der Bau von wohlklingenden Klavieren und Flügeln ist eine besondere Kunst, die weltweit nur wenige Unternehmen beherrschen. Zu ihnen zählt seit 1852 die Manufaktur Steingraeber & Söhne. Unter den Händen von Experten entstehen in handwerklicher Tradition jährlich rund 70 Flügel und 60 Klaviere in Weltklassequalität.
Nur ausgesuchte Hölzer werden dazu verwendet, da das Holz entscheidenden Einfluss auf den späteren Klang hat. Für den Laien ist überraschend, dass das Holz der Fichte sich hier durchgesetzt hat, da damit der beste Klang erzeugt wird. Diese Fichten werden in den Alpen in 800 Metern Höhe geschlagen, da hier die Bäume langsamer wachsen, daher die Jahresringe entsprechend eng sind.
Wichtige Klangquelle
Ein ganz besonderes Augenmerk wird in Bayreuth auf den rund acht Millimeter dicken Resonanzboden aus bestem Fichtenholz gerichtet, da dieser existenziell für einen kräftigen, angenehmen Klang ist. Hinsichtlich der Klangabstrahlung erfolgt sogar eine Optimierung: indem feiner Vogelsand auf den Resonanzboden gestreut und gegen den Steg geklopft wird, entsteht ein Sandmuster, das immobile Bereiche verrät; diese werden anschließend ausgedünnt und mobil gemacht. Für extremes Klima, etwa auf Schiffen oder in der Wüste, haben die Konzertflügel-Experten einen Kohlefaser-Resonanzboden im Portfolio, der gegen Aufpreis geordert werden kann.
Der Korpus, auch Zarge genannt, besteht hingegen nicht aus Fichte, sondern aus hartem Schichtholz, wie es die Buche ist. Dieser Korpus ist zusammen mit der sogenannten Raste das tragende Element des Flügels. Hier ist eine extrem stabile Bauweise gefragt, denn es gilt, einen schweren Gussrahmen aufzunehmen. Verbunden werden Korpus und Raste nicht mit Schrauben, da deren Frequenz beim Spielen sich störend bemerkbar machen würde. Holzdübel und Schwalbenschwanz sind die Antwort der Schreiner auf diese Herausforderungen. Der später eingebaute Gussrahmen ist übrigens nötig, um die hohen Zugkräfte der Saiten – die bis zu 20 Tonnen betragen können – aufzunehmen. Holz wäre dazu nicht in der Lage.
Interessant ist in diesem Zusammenhang, dass der Gussrahmen aus „fehlerhaftem“ Guss besteht, in dem unter anderem sogenannter Lunker eingeschlossen ist. Diese Fehler sind ein Grund für den überragenden Klang der Konzertflügel von Steingraeber & Söhne, da diese Einschlüsse Eigenschwingungen des Gussrahmens verhindern. Erwähnenswert ist zudem, dass beim Herstellen des Korpus auf das sonst übliche Schlitzen verzichtet wird. Auch dies ein Merkmal, das zum hervorragenden Klang und optischer Perfektion beiträgt.
Darüber hinaus ist es erwähnenswert, dass dem Korpus aus bis zu 36 horizontalen und 18 vertikalen Buchenschichten mindestens vier Tage Formzeit zugestanden wird und ein Knochenleim zum Einsatz kommt. Ein einfacher Holzleim wäre für Flügel und Klaviere, die im Ausland bei hoher Luftfeuchtigkeit zum Einsatz kommen, ungeeignet, da die Gefahr bestünde, dass sich der Korpus aufbiegt. Nicht unerwähnt soll bleiben, dass in Flügeln und Klavieren von Steingraeber & Söhne niemals sogenannte MDF- und Spanplatten zum Einsatz kommen, da diese sehr schwer sind und schalldämmende Eigenschaften haben, somit einem kräftigen Klang abträglich sind.
Viel Know-how steckt auch in den Saiten selbst: Für einen besonders tiefen Ton müssten die dafür zuständigen Saiten eigentlich viele Meter lang sein. Aus diesem Grund wird der für den jeweiligen Ton zuständige Stahldraht mit einem Kupferdraht in ein oder zwei Lagen umwickelt, was den gleichen Effekt erzielt, jedoch viel Länge spart. Solche angepassten Drähte werden im Haus Steingraeber & Söhne aus Qualitätsgründen auf einer entsprechend ausgerüsteten Drehmaschine selbst hergestellt.
Offen für eigene Ideen
Klaviere und Flügel von Steingraeber & Söhne können individuell bestellt werden. Farben sind ebenso wählbar, wie Möbelform, Furniermuster oder Klangbild, schließlich haben Künstler unterschiedliche Geschmäcker, die in Bayreuth bestens befriedigt werden. Was es allerdings nicht mehr gibt, ist echtes Elfenbein für die Tasten. Dies ist jedoch kein Problem, da es optimalen Ersatz gibt: Einen Kunststoff, der aus Keramikstaub und Acryl besteht und sich angenehm und gleichzeitig griffig anfühlt. Optional ist zudem 10 000 Jahre altes Mammut-Elfenbein zu haben.
Eine Besonderheit ist die Funktion ›Sordino‹: Dies ist ein sehr feiner Filz, der sich horizontal zwischen Hammer und Saite schieben lässt und Tonänderungen zulässt, die beispielsweise bei Franz Schubert als ›fp‹ notiert sind. Das Einschiebeverfahren des Filzes kann vom Käufer selbst bestimmt werden. Möglich sind das mittlere Pedal, ein Kniehebel oder ein viertes Pedal.
Und noch etwas ist bemerkenswert: An Flügeln und Klavieren, die mit dem sogenannten ›Mozart-Zug‹ ausgerüstet sind, können während oder vor dem Spiel der Tastentiefgang auf acht Millimeter und der Abstand zwischen Hammer sowie Saite auf 36 Millimeter verkürzt werden. Auf diese Weise wird das Instrument schneller und „mozarthafter“, das heißt, der Ton wird klein und silbrig, jedoch langtöniger.
Wie es sich für ein Top-Produkt gehört, werden Klaviere und Flügel von Steingraeber & Söhne nach der Fertigstellung erst dann zum Versand freigegeben, wenn diese einen 100-Stunden-Test mithilfe einer Einspielmaschine fehlerfrei bestanden haben und nachgewiesen ist, dass die rund 10 000 Teile, aus denen ein Flügel besteht, perfekt harmonieren. Einem weltweiten Einsatz steht danach nichts mehr im Wege. Und das ist nicht nur der perfekten Verarbeitung geschuldet, sondern auch der Tatsache, dass sich die Flügel für den Transport platzsparend aufrichten und somit mühelos verschieben lassen.
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Diesen Artikel finden Sie auch in Heft 3/2020 auf Seite 88. Zum besagten Heft führt ein Klick auf den nachfolgenden Button!
Mehr Informationen zur Steingraeber & Söhne KG:
Steingraeber & Söhne KG | |
Steingraeberpassage 1 | |
95444 Bayreuth | |
Tel.: 0049(0)921-64049 | |
Fax: 0049(0)921-58272 | |
E-Mail: steingraeber@steingraeber.de | |
www.steingraeber.de |
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