Wanderung um den Eginger See
Ein Rundweg mit Lerncharakter
Der Eginger See ist ein beliebtes Ausflugsziel für die einheimische Bevölkerung des niederbayerischen Raums. Dieser im Sommer bis zu 25 Grad Celsius warme See ist mit seinem Sandstrand, Kinderbecken und gepflegten Liegewiesen jedoch nicht nur ein hervorragendes Badeziel für Familien, sondern lädt auch mit einem 3,5 Kilometer langen Rundweg zum entspannten Wandern ein.
Niederbayern hat für Urlauber eine ganze Menge zu bieten. Es gibt in dieser Ecke Deutschlands viele Orte, die einen Besuch lohnen und hohen Erholungserfolg versprechen. Dazu gehört ohne Zweifel die Gegend rund um den Eginger See, der eigentlich Rohrbachsee heißt, jedoch unter dem anderen Namen vermarktet wird. Dies ist ein schöner Naturbadesee, der als ausgesprochener Geheimtipp für Familien gilt.
Hier gibt es ein gemütliches Seerestaurant mit Biergarten, großzügige Liegeflächen mit Spielplatz, einen Beachvolleyballplatz, Plansch- und Erlebnisbecken für Kinder – natürlich mit Wasserrutsche – sowie einen Bootsverleih. Selbstverständlich gibt es in diesem modernen Strandbad auch Umkleidekabinen mit Warmwasserdusche.
Um den See verläuft ein je nach gewählter Route 3,5 bis 4 Kilometer langer Rundwanderweg, der nicht nur ein einfacher Wanderweg ist, sondern zusätzlich mithilfe dort angebrachter Informationstafeln über die Themen ›Wald‹ und ›Granit‹ informiert. Gerade für Kinder ist dieser Weg interessant, da beispielsweise ein „Baumtelefon“ oder ein Musikinstrument aus Holz lehrreiche Informationen über Physik vermitteln. Lernen „im Vorbeigehen“ ist hier mit großem Spaßfaktor verknüpft.
So wird beispielsweise anhand eines Baumstumpfs erläutert, was es mit den dort sichtbaren Jahresringen auf sich hat und wie das Alter des Baumes aus diesen Ringen errechnet werden kann. Doch sind im Wald nicht immer gefällte Bäume zu sehen, weshalb alternativ eine Methode vorgestellt wird, die eine Altersbestimmung sogar durch einfaches Umarmen des Baumes ermöglicht.
Der lehrreiche Rundweg ist das ganze Jahr nutzbar und zudem Kinderwagengeeignet, sollte jedoch nur mit festen Schuhen begangen werden. Empfehlenswert ist es, einen Fotoapparat oder ein Smartphone auf den Weg mitzunehmen, denn es gibt ausgesprochen viele Motive, die es lohnen festgehalten zu werden.
Der Weg um den See besitzt viele gemütliche, schattige Rastplätze, die Getränkepausen oder Brotzeitmachen erlauben. Dies erlaubt ein behagliches Umrunden des Sees, wodurch schon einmal drei Stunden verrinnen, bis dieser ganz umrundet ist. Und das ist gut so, denn es gibt auf dem Weg so viel zu sehen, dass es schade wäre, den Weg in zügigem Marsch zu beschreiten.
So kann man sich beispielsweise auf bequeme Stahl-Liegen legen und seine Seele so richtig baumeln lassen, derweil die Wolken beobachten, die – sich laufend verändernd – am Himmel vorbeiziehen. Ob Blätterbewegungen, Vogelflug, Tanz eines Schmetterlings oder geschwinder Lauf eines Eichhörnchens – wird der Blick auf die rundum stehenden Bäume gerichtet, so fallen viele Dinge auf, die man in der Hektik des Alltags wohl noch nicht in dieser Intensität beobachtet hat.
Auf rund der Hälfte des Weges lädt ein umgedrehter Baumstumpf zum Verweilen ein, das Wurzelgeflecht zu studieren. Ein wenig weiter führt der Weg über eine Brücke, die ein verträumt dahinfliesendes Bächlein überspannt, das den Eginger See mit Frischwasser speist. Kegelförmig abgenagte Baumstümpfe dokumentieren, dass auch der Biber das Gelände rund um den See bereits für sich entdeckt hat.
Vogelfreunde werden erfreut feststellen, dass auch an sie gedacht wurde. In einem Unterstand sind die Vogelnester von Buchfink, Singdrossel und Co. zu bestaunen, was in freier Natur wohl nur selten möglich wäre. Wer aufmerksam den Weg beschreitet wird jede Menge Libellen, Vögel, Enten und Fische zu Gesicht bekommen.
Wer besonderes Glück hat, kann sogar einen Eisvogel bei der Jagd nach Fischen zu Gesicht bekommen. Auch Hasen sind mit ein wenig Glück zu sehen, weshalb Hunde unbedingt angeleint um den See zu führen sind.
Im Spätsommer wachsen links und rechts des Weges Pilze – in Bayern „Schwammerl“ genannt – die durchaus mitnehmenswert sind. Es spricht daher alles dafür, für die Wanderung auch einen Korb mitzunehmen, um die Schwammerl fachgerecht nach Hause zu transportieren.
Nachdem rund ¾ des Weges zurückgelegt wurden, kommt man zum ›Garten der Sinne‹. Dies ist ein Ort, an dem Trimm-Dich-Geräte ermuntern, sich sportlich zu betätigen und Wasserbrunnen zum Verweilen und Erfrischen einladen. Kurz danach kommt man zum Vorplatz der ›Sonnentherme‹, die sich besonders im Herbst zur Einkehr empfiehlt.
Die Becken warten mit Wassertemperaturen zwischen 30 und 35 Grad Celsius auf und sind zwischen 0,9 und 1,35 Meter tief sodass auch Nichtschwimmer hier gefahrlos großen Badespaß erleben können. Das sogenannte Mediterraneum ist etwas für Genießer: 34 Grad Celsius warmes Meerwasser mit einem Salzgehalt von drei Prozent wird durch zahlreiche Unterwasserdüsen bewegt, was für tolle Entspannung sorgt.
Wer jedoch nicht in die Sonnentherme einkehrt, sondern den See weiter umrundet, dem wird empfohlen, am Ende des Weges die Einkehr in das Seerestaurant einzuplanen. Hier gibt es leckere Speisen und Getränke, die müde Wanderer wieder munter machen. Ist noch Zeit und das Wetter schön, so sollte man es sich nicht nehmen lassen, das Strandbad zu besuchen, um auf diese Weise eine schöne Wanderung abzurunden.
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Diesen Artikel finden Sie auch in Heft 3/2021 auf Seite 88. Zum besagten Heft führt ein Klick auf den nachfolgenden Button!
Mehr Informationen zum Rohrbachsee:
Rundweg Eginger See | |
Rohrbach 8 1/2 | |
94535 Eging am See | |
GPS: N 48° 43,431‘; E 013° 16,328‘ | |
Länge: 3,5 bis 4 km | |
Dauer: 1 bis 3 Stunden je nach Tempo | |
Einkehr: Wirtshaus Seeufer | |
Eintrittspreis Seebad: 3 und 1,50 Euro (2020) |
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