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Das DDR-Unrecht - Wachsam bleiben!

Ein Stasi-Opfer mahnt zur Wachsamkeit

Konrad Brückenau (Name geändert) war DDR-Bürger, der ein Opfer der Stasi wurde. Er ermahnt die Bürger Deutschlands, dass die Geister der Vergangenheit höchst lebendig sind. Er erzählt von erschreckender Willkür, die heute von Anhängern des Kommunismus beziehungsweise Sozialismus verklärt wird.

Als ehemaliger DDR-Bürger, der die Machenschaften dieses Staates hautnah miterlebte, ist es mir ein Rätsel, wieso heute Bürger der Bundesrepublik Deutschland erneut Parteien wählen, die die damaligen Verhältnisse in der DDR einer Neuauflage zuführen möchten.

Insbesondere die Partei „Die Linke“ ist diesbezüglich zu nennen. Diese Partei ist nichts anderes als die damalige SED, die sich lediglich einen neuen Namen gegeben hat. Diese Leute haben nicht nur die Mauertoten zu verantworten, sondern sind auch für das zahlreiche Leid von DDR-Bürgern verantwortlich, die nicht stramm der Parteilinie folgten.

Dazu zähle auch ich. Obwohl ich ein durchaus „brauchbarer“ DDR-Bürger war, der an verschiedenen Arbeitsstellen im Sinne des Staates tätig war – darunter unter anderem als Verpflegungsleiter für NVA-Erholungsheime –, wurde irgendwann – für mich überraschend – die Staatssicherheit auf mich aufmerksam. Wie mir heute aus meinen Stasi-Unterlagen bekannt ist, lag der Grund darin, dass um mich herum Stasi-Leute zugegen waren.
Sogar in der eigenen Familie war dies der Fall. Sprach man mit vermeintlich vertrauenswürdigen Personen über die Fehler der DDR, so wurden diese Gedanken – wie ich heute weiß – von so manchem „Freund“ weitergetragen.

Dieses Material wurde bei der Scheidung von meiner Frau gegen mich verwendet. Natürlich wurden ihr die beiden Kinder zugesprochen, was ich noch akzeptierte, doch habe ich nicht einmal ein Besuchsrecht erhalten. Als Begründung wurde angeführt, dass man die Kinder vor anti-sozialistischen Einflüssen schützen müsse. Ich sehe heute noch, wie meine Kinder tränenüberströmt auf dem Boden lagen und mich anbettelten, sie mitzunehmen. Über viele Jahrzehnte habe ich danach meine Kinder nicht mehr gesehen.

Seitdem war die Stasi mein engster Begleiter. Ich war ein Feind der DDR, der genauestens überwacht wurde. Vermutlich war irgendwann mein „Sündenregister“ voll. Was wohl auch daran lag, dass ich mich mit Kommentaren zu einem Hausbau in Oberwiesental nicht zurückhalten konnte. Dort wurde nach offizieller Verlautbarung ein Heim für Angehörige der LPG, also der Landwirtschaftlichen Produktionsgenossenschaft, gebaut. Ich wunderte mich über den luxuriösen Bau, der meiner Meinung nach niemals für Angehörige des LPG sein konnte, denn dort waren sogar die Hundezwinger gefliest.

Ein Luxus, der hier völlig unpassend war. Heute weiß ich, dass aus diesem Bauvorhaben ein Haus für Erich Mielke, dem Chef des Ministeriums für Staatssicherheit, kurz MfS, wurde. Dies war die Behörde, die von uns DDR-Bürgern mit dem Wort „Stasi“ betitelt wurde.

Die Schmähungen, die mir hinsichtlich der luxuriösen Bauausführung des Hauses über die Lippen kamen, drangen wohl bis in Mielkes Ohr vor. Jedenfalls sperrte ich eines Tages meine Wohnung auf und fand diese leergeräumt vor. Weder Bett noch Stuhl noch Schrank waren mehr vorhanden. Zum Anziehen hatte ich nur noch dasjenige, was ich am Leib trug.

Diese Schikane erboste mich derart, dass ich völlig ausrastete und jede weitere Arbeit für dieses – mir fremd gewordene – Land verweigerte. In der Folge landete ich vor Gericht und wurde ohne jede Begründung zu einem Jahr Freiheitsstrafe ohne Bewährung verurteilt. Bezeichnenderweise wurde die zunächst als öffentlich deklarierte Gerichtsverhandlung kurzfristig zu einer nichtöffentlichen Sitzung umgewidmet, da die Richter wohl befürchteten, dass zu viele Zuhörer mitbekämen, dass da eine völlig unschuldige Person zu Unrecht vor Gericht steht. Selbstverständlich legte ich beim nächsthöheren Gericht Beschwerde gegen das Urteil ein, was jedoch ohne Erfolg blieb. So musste ich die Zuchthausstrafe im Gefängnis Plauen antreten.

Nachdem ich meine Haft hinter mir gebracht hatte, wurde ich von der damaligen BRD freigekauft und aus der DDR abgeschoben. In meiner neuen Heimat fühle ich mich sehr wohl und konnte mir ein schönes Leben aufbauen.

Nach vielen Jahren wurde ich wieder an die Praktiken des Sozialismus erinnert: Meine Mutter lag im Sterben und wollte mich unbedingt ein letztes Mal sehen. Obwohl sich meine Geschwister, deren Arbeitgeber und sogar Ärzte für einen Besuch stark machten, wurde der Bescheid nicht genehmigt. In den von mir nach der Wende eingesehenen Stasi-Akten war sogar zu lesen, dass ich im Fall einer Einreise zu eliminieren, also zu ermorden sei.

Dies alles muss man wissen, um die Ziele von Parteien einzuordnen, die vorgeben, alleine das Wohl des Menschen mit einer sozialistischen Politik im Sinn zu haben. Es mündet immer im Unrecht und in Armut, wie auch heute zahlreiche Länder zeigen, in denen diese Philosophie ihr Unwesen treibt.

Es sind Wölfe im Schafspelz, die mit kreidegeschmierter Stimme für sich Propaganda machen. In den von Ihnen regierten Ländern herrscht nicht nur Unrecht, sondern für die normalen Bürger auch Armut, da hier der Planwirtschaft gehuldigt wird. In der DDR führte dies dazu, dass beispielsweise Brot so billig war, dass Bauern dieses an Schweine verfütterten, anstatt dafür teureres Tierfutter zu verwenden.

Wie aktuell Entlassungen von Professoren, Polizisten, Soldaten oder Sportlern zeigen, die eine vom Mainstream abweichende Meinung zu politischen Fragen haben, steigt dieser Ungeist gerade aus der Flasche empor und ist dabei, ganz Deutschland beziehungsweise Europa in eine große DDR zu verwandeln.

Ich kann aufgrund meiner eigenen Erfahrung in einem Unrechtstaat nur an die Wähler appellieren, sich bei künftigen Wahlen ganz genau zu überlegen, wo das Kreuz auf dem Stimmzettel gemacht wird, denn Parteien, die dem Sozialismus und der Planwirtschaft huldigen, haben keine Stimme verdient. Es geht darum, zu verhindern, dass sich die Geschichte wiederholt – mit noch schlimmeren Folgen als damals!

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Diesen Artikel finden Sie auch in Ausgabe 4/2021 auf Seite 93. Zum besagten Heft führt ein Klick auf den nachfolgenden Button!

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