Eine Märchen-Stunde der Klima-Alarmisten
Sommer-Witterung 2018
Ein sehr warmer Sommer 2018 liegt hinter uns. Allerdings - es war weder der "Wärmste", noch der "Trockenste", noch der "Sonnenschein-reichste" seit Beginn der etwa 140jährigen DWD-Wetteraufzeichnungen. Dipl. Meteorologe Klaus-Eckart Puls erläutert die Fakten.
Manch einer hat unter der Hitze des Sommers 2018 bei der Arbeit im Freien und selbst im Büro gelitten, jedoch die meisten Menschen haben diesen Sommer in Urlaub und Freizeit genossen. Demgegenüber gerieten die Klima-Alarmisten und deren meist "grün-gleichgeschaltete" Medien in regelrechte Katastrophen-Verzückung.
Medien und Alarmisten in kollektivem Klima-Rausch
»... Hitzesommer: Klimawandel passiert im Vorgarten« [2]... »Umweltbundesamt fordert Hitze-Aktionspläne ... mehr Anstrengungen in der Klimapolitik« [3]... »Der Sommer, der nie endet« [4]... »Der Klimaforscher Mojib Latif warnt davor, daß die derzeitigen Wetterverhältnisse schon bald Normalität sein könnten ….« [5] ...
Diese Beispiele aus der diesjährigen Medienlandschaft ließen sich hier hundertfach fortsetzen, aber jeder Leser ist denen in den Medien selbst begegnet - hier soll es reichen!
Um mit diesem hundertfachen meteorologischen Unfug aufzuräumen, genügt es, den meteorologischen Alt-Barden Jörg Kachelmann zu zitieren [6]:
»Wir konnten in vielen Medien all die frei erfundenen Räuber-Geschichten lesen – vom ›Hitzering über der Nordhemisphäre‹ und daß es nun überall gleichzeitig Hitzerekorde geben würde, was in keiner Form der Wahrheit entsprach.«
u.w.a.a.O. » ... sei auch erwähnt, daß in dieser Woche im Mittleren Westen der USA neue Allzeit-Kälterekorde registriert wurden. Alle Berichte in wunderbar schrecklichen Farben, die von einer hemisphärischen Hitzedröhnung sprachen, waren schlicht gelogen – es kann eben nie genug sein.«
... und als fachlicher Hinweis und Beweis führt Kachelmann an : »Es war auch in diesem Jahr immer so, daß über die gesamte Nordhemisphäre die Gebiete mit überdurchschnittlichen und unterdurchschnittlichen Temperaturen ausglichen und entsprechend zu einer hemisphärischen Abweichung von rund 0 Grad führten, wie Kollege Ryan Maue darstellen konnte.« (Abb.1) :
Abb. 1 : Globale Temperatur-Anomalien Sommer 2018
(Quelle [6] ; Markierungsring eingefügt)
Mit diesen wenigen Kachelmann-Sätzen und den dort angeführten Fakten ist das von ihm so genannte "Lügengebäude" des Sommermärchens von dem medialen Klima-Katastrophen-Signal eigentlich schon erledigt. Wir wollen aber dazu bei dieser Gelegenheit noch einige weitere meteorologische Aspekte anführen.
Meteorologische Aspekte
Der Antrieb des Witterungs-Geschehens in West- und Mittel-Europa ist die überwiegend West-Ost-gerichtete Höhenströmung über dem Atlantik - meist bekannt unter dem Begriff ›West-Wind-Zirkulation der gemäßigten Breiten‹. Häufig herrschen in den Höhen von etwa 4000 bis 8000 Metern in der Troposphäre Wind-Geschwindigkeiten von 300 ... 400 ... ja bis über 500 km/h. Daher ist für die Winde in der oberen Troposphäre auch der Begriff ›Jetstream‹ geläufig. In dieser Höhenströmung ziehen die in den Bodenwetterkarten dargestellten Tiefs über den Atlantik - sowohl auf der Nord- wie auch auf der Südhemisphäre (Abb. 2).
Abb. 2 - Westwindzonen
Entscheidend für unser Wetter und deren Abfolge ist immer die Intensität der Höhenströmung. Diese Höhenströmung ist niemals geradlinig oder gar laminar, sondern stark turbulent. Daher kommt es darin aus Gründen der Instabilität eines stochastischen physikalischen Systems rasch zu mehr oder weniger ausgeprägten Schwingungen, genannt ›Planetarische Wellen‹. Etwas schematisiert ist das in Abb. 3 dargestellt
Abb. 3 : Planetarische Wellen
In der Fachsprache der Meteorologen sagt man: »Die Boden-Tiefs entstehen in den Divergenzen/Difluenzen der Höhenströmung und werden von dieser nach Osten gesteuert.« Die Bodentiefs und deren Wetter sind - salopp gesagt - die "Abfallprodukte" des Höhen-Wetters.
Diese "Planetarischen Wellen" der West-Wind-Zirkulation schwingen mit ihren Hochs und Tiefs überwiegend von West nach Ost. Manchmal kommen diese Planetarischen Wellen zum "Stillstand" - über Tage oder Wochen oder in seltenen Fällen sogar über einige Monate.
Eine solche "Blockierungs-Wetterlage" hatten wir im Sommer 2018 (Abb. 4):
Abb. 4 : Höhenwetterkarte 24.07.2018
(Textfelder eingefügt)
Derartige Wetterlagen sind in den Archiven der Wetterdienste dokumentiert, sowie in Proxydaten und alten Chroniken sogar über Jahrhunderte und Jahrtausende!
Dazu wurde in diesem Sommer 2018 in Medien verschiedentlich das Jahr 1540 mit extremer Dürre und Hitze zitiert [7]: »… nach Quellenaussagen soll es in 26 Wochen (Anm.: über 6 Monate!) an nur 5 Tagen "Tropflesregen" gegeben haben. Die Hitze des Sommers von 1540 ist das am besten belegte Ereignis im 16. Jahrhundert und kann als eines der Jahrtausend-Ereignisse angesehen werden.«
Vergleichbare Wetterlagen - in schwächerer Form - hat es durchaus auch in jüngerer Zeit gegeben, z.B. in den Sommern 1959, 1975, 1976, 2003 ... und eben 2018.
Solche "Blockierungs-Wetterlagen" können zu allen Jahreszeiten entstehen. Häufig liegt dann das "ortsfeste" Hoch über Skandinavien und/oder Mitteleuropa. Die Folgen sind in Deutschland und anderen Teilen Europas im Winter dann länger andauernde strenge Kälte, im Sommer anhaltende Hitze und Dürre - wie gehabt in 2018!
Alles nichts Besonderes, alles wie gehabt, alles schon x-mal dagewesen! So war der Sommer 2018 in Deutschland insgesamt weder bei der Mitteltemperatur noch bei der Dürre ein neuer "Rekord-Sommer" - abgesehen von einigen lokalen/regionalen Meßwerten. [1]
Säkularer Dürre-Trend im sommerlichen Deutschland?
Von den Klima-Alarmisten und den konform gehenden Medien wurden nun anläßlich eines einzelnen Sommers Heißzeiten und Dürrezeiten für die nächsten 100 Jahre und darüber hinaus prophezeit [8]: »Der Erde droht eine "Heißzeit" ..."« Dabei ist mit deutlich häufigeren und stärkeren Extremereignissen wie Hitzewellen, Dürren und Überflutungen zu rechnen.
Nur "leider"- die Wetterdienste und selbst der Klimarat IPCC finden dazu keine säkularen Trends. Für Deutschland zeigen das die Daten des DWD (Abb. 5 + 6) :
Abb. 5 [9] : Niederschlagsmittel D 1881 bis 2018
Monate: Juni, Juli, August
Betrachtet man den Frühsommer und den Hochsommer mit den Monaten Mai bis Juli, dann zeigt sich in Deutschland sogar eine leichte säkulare Niederschlags-Zunahme, allerdings nicht signifikant :
Abb. 6 : säkularer Niederschlagstrend Mai-Juli
Auch der Klimarat IPCC findet nichts dergleichen, keine globalen Dürre-Trends [10]: »There is low confidence in a global-scale observed trend in drought or dryness.«
Sommer 2018 - alles Klimakatastrophe, oder was ?
Dieser Sommer hat bei den Klima-Alarmisten und deren willfährigen Medien Schnappatmung bis zur Hysterie ausgelöst, über die man sich als Meteorologe nur die Augen reiben kann [11]:
Weltuntergang voraus: Alarmisten der Klima-Sekte in völliger Sommer-Verzückung
›Eine Schwalbe macht noch keinen Sommer‹ sagt ein Sprichwort. Das gilt für gewöhnlich in allen Bereichen. Mit einer Ausnahme: Der "Klimaforschung". Dort gelten kalte Winter und nasse Sommer nämlich stets als "Einzelereignisse" oder "Wetter", während schon zwei Tage Sonne am Stück als ultimativer Beweis einer angeblich menschen-gemachten Klima-Erwärmung gewertet werden.
Dem ist nichts hinzuzufügen.
Einer Hypothese zufolge "sollen" nun die Blockierungs-Wetterlagen zunehmen - selbstverständlich wegen des anthropogenen Klimawandels. Das geht so: Die moderate säkulare Erderwärmung von weniger als 1 Grad ist bisher in der Arktis etwas stärker ausgefallen als in den gemäßigten Breiten des Nordatlantik. Dadurch "soll" sich der mittlere Temperaturgradient und dann der Luftdruckgradient zwischen den arktischen Regionen und der Westwindzone der gemäßigten Breiten etwas abschwächen, mit der Folge von häufigeren Blockierungs-Wetterlagen.
Das ist hypothetisch und theoretisch nicht ganz unplausibel. Jedoch: Das ist durch nichts bewiesen. Eine Statistik mit signifikanter Aussage ist dazu nicht bekannt. Das ganze Gegenteil zeigen die Meßwerte. Der diesbezügliche Index der Nord-Atlantischen Oszillation ( NAO [12]) zeigt keinen derartigen Trend (Abb. 7):
Abb. 7 : Zirkulations-Index NAO [12]
Natürliches stochastisches Chaos statt Klima-Trend
Die Krone für den besten intellektuellen Verriß all diesen klima-alarmistischen Sommer-Irrsinns gebührt denn wohl Fritz Vahrenholt [13]: »Aussagen über klimatische Einflüsse natürlichen oder anthropogenen Ursprungs kann man eben nur über eine Zeitdauer von 30 Jahren und mehr treffen. ...«
In der Hitze des nordeuropäischen Sommers hatte man einen anderen Eindruck. Da reichte schon ein heißer Juli in einer Region des Erdballs, um den letzten Beweis der Klima-Katastrophe hervor zu zaubern. ...
Entscheidend ist die globale Mitteltemperatur. Und da sind wir in 2018 im Sinkflug. Auch der August 2018 hat das eindrucksvoll belegt. Die am 02.09.2018 bekannt gegebenen Daten der satelliten-gestützten UAH-Messungen [14] für August zeigen nur noch eine um 0,19 Grad Celsius große Abweichung vom 30-jährigen Mittelwert. ...
Das gilt auch für eine Arbeit [15], die in der Schwüle des Juli Furore machte. Eine Reihe von Wissenschaftlern um den bekannten Hans Joachim Schellnhuber entwerfen darin eine Szenario, in dem bestimmte Kippelemente das Klima der Erde in neue, unentrinnbare heiße Gleichgewichte treiben. Das Entscheidende steht in der Schlußfolgerung: »Zu vermeiden geht das nur durch eine neue "Erdsystemverwaltung".« Der Leser war gespannt auf Berechnungen, Softwarecodes, empirische Herleitungen - und findet nichts dergleichen:
Reine Spekulation. Science Fiction. Hokus-Pokus.
... und weiter Fritz Vahrenholt: »... Es ist schlimm, wie dilettantisch unsere Bundesregierung agiert, es ist schlimm, wie eindimensional sie Kommissionen besetzt, und es ist schlimm, daß niemand in dieser Bundesregierung den Mut hat, Vorschläge, die auf falschen Behauptungen beruhen, als das zu bezeichnen, was es ist: Politische Propaganda sich selbst überschätzender Wissenschaftler. Niemand widerspricht. Es ist unfaßbar.«
Fazit:
Aktueller Nachtrag im Januar 2019 (10.01.19)
Mittlerweile sind die Klima-Alarmisten verstummt. Warum? Die Trockenheit von Sommer und Herbst ist beendet (Deutscher Wetterdienst [16]) : »Mit fast 105 Litern pro Quadratmeter (l/qm) erreichte der Dezember 149 Prozent seines Solls von 70 l/qm. Die große Trockenheit ging durch die lange erhofften, größeren Niederschläge zu Ende.«
Außerdem: In den Gebieten der Mittelgebirge und der Alpen schneit es über Tage [17]: »Das Wetter für Deutschland: Der Winter hat weite Teile Deutschlands nach wie vor im Griff. In einigen Regionen kommt es zu starken Schneefällen, zudem tritt Frost und gebietsweise Nebel auf.«
uund [18]: »Winter satt an den Alpen: Schnee und kein Ende in Teilen Bayerns und Österreichs. Bis zu eineinhalb Meter Neuschnee sollen bis Freitag an den Alpen fallen, es schneit und schneit und schneit bis Mitte nächster Woche durch.«
Wir erinnern uns ... oder nicht (?) : Klima-Katastrophiker Mojib Latif hatte schon im Jahre 2000 ganz andere Visionen [19]: »Winter mit starkem Frost und viel Schnee wie noch vor zwanzig Jahren wird es in unseren Breiten nicht mehr geben.« ... vielleicht beliebte Herr Latif auch nur zu scherzen, denn - der Artikel erschien am 1. April 2000.
Fazit am 10. Januar 2019: Nach einem trockenen Sommer und Herbst 2018 - Die Bäche und Flüsse sind wieder voll. Der Winter ist mit Frost und Schnee da. Die Alarmisten sind verstummt. Aber wohl nicht lange, denn - ob Warm oder Kalt; ob Trocken oder Feucht; ob Sonne, Regen oder Schnee: In jedem Falle ist es die mensch-gemachte Klimakatastrophe. So wird es nur kurze Zeit währen, bis die Klima-Alarmisten auch diesen Winter-Einbruch mit Schnee und Kälte einer angeblich mensch-gemachten Erderwärmung zuordnen werden!
Quellenverzeichnis
[1] https://www.dwd.de/DE/presse/pressemitteilungen/DE/2018/20180830_deutschlandwetter_sommer_news.html?nn=16210
[2] taz: http://www.taz.de/!5530544/
[3] FR: http://www.fr.de/wissen/klimawandel/klimawandel/rekord-sommer-umweltbundesamt-fordert-hitze-aktionsplaene-a-1553983
[4] DER SPIEGEL, 32/2018, Titel
[5] BZ: www.berliner-zeitung.de
[6] https://www.t-online.de/nachrichten/panorama/id_84212752/wetter-in-deutschland-kachelmann-ueber-den-klimawandel-kein-sommermaerchen.html
[7] https://www.eike-klima-energie.eu/2018/08/04/die-jahrelange-beispiellose-hitze-und-duerreperiode-in-europa-um-1540-ein-worst-case/
[8] https://www.zdf.de/nachrichten/heute/interview-studie-erde-droht-heisszeit-100.html
[9] https://www.eike-klima-energie.eu/2018/08/29/der-heisse-sommer-2018-ein-dauerbrenner-ist-nun-geschichte/
[10] IPCC 2013, AR5, WGI, Technical Summery, Seite 50, pdf-Seite 66
[11] https://www.crash-news.com/2018/08/02/weltuntergang-voraus-alarmisten-der-klima-sekte-in-voelliger-sommerverzueckung/
[12] https://crudata.uea.ac.uk/cru/data/nao/img/idl_nao_base1951-1980_Annual_300dpi.png
[13] http://diekaltesonne.de/fritz-vahrenholts-sonnenkolumne-818-ein-heisser-sommer/
[14] http://www.drroyspencer.com/latest-global-temperatures/
[15] http://www.pnas.org/content/early/2018/07/31/1810141115
[16] https://www.dwd.de/DE/presse/pressemitteilungen/DE/2018/20181228_deutschlandwetter_dezember_news.html?nn=16210
[17] https://www.focus.de/panorama/wetter-aktuell/wetter-aktuell-zahlreiche-unfaelle-in-der-nacht-unwetterwarnung-in-27-kreisen_id_10159532.html
[18] http://www.spiegel.de/politik/deutschland/news-des-tages-wetter-in-bayern-und-oesterreich-schnee-und-kein-ende-a-1247145.html
[19] http://www.spiegel.de/wissenschaft/mensch/0,1518,71456,00.html ; 01.04.2000
Mehr Informationen zu Eike:
EIKE - Europäisches Institut für Klima und Energie | |
Postfach 11 01 11 | |
07722 Jena | |
Tel.: +49 (0)4745 -93 17 57 | |
www.eike-klima-energie.eu |
War dieser Artikel für Sie hilfreich?
Bitte bewerten Sie diese Seite durch Klick auf die Symbole.
Zugriffe heute: 1 - gesamt: 3855.