Political Correctness als Feind der Frauen
Her mit den Ingenieurinnen!
Es gibt da diese fixe Idee, dass wir alle glücklicher wären, wenn es mehr Ingenieurinnen gäbe. Ein patriarchalisches System aber verwehre angeblich Frauen den Zugang in die Welt der Schrauben und Transistoren und degradiere sie zu Krankenschwestern und Lehrerinnen. Dr. Hans Hofmann-Reinecke, Physiker und Autor des Buches ›Grün und Dumm‹, beleuchtet ein Feld, in dem Ideologen ihr Unwesen treiben.
Jedes Jahr erreicht mich ein Magazin der Technischen Universität München (TUM), das von Mal zu Mal attraktiver wird. Das liegt, nicht zuletzt, an den vielen Bildern weiblicher Studierender. Nun, es ist nichts Neues, dass Bilder von Frauen für jeden Betrachter faszinierend sind. Keine Ausgabe von Cosmo, Vogue oder Playboy ohne ein hübsches Gesicht auf dem Titel. Ich glaube aber, dass in der Broschüre der TUM ein anderes Ziel verfolgt wird.
Lassen Sie mich betonen, dass ich in zwölf Jahren als Student und Forscher an besagter Institution nur die allerbesten Erfahrungen gemacht habe. Mir ist auch bewusst, dass die TUM noch heute in Deutschland absolut Spitze ist. Deshalb beschäftigt mich diese fragwürdige, von der TUM verbreitete PR, ganz besonders.
Fakt ist, dass Naturwissenschaften, Elektrotechnik, Maschinenbau und Informatik die klassischen Kompetenzen der TUM sind. Fakt ist auch, dass nur wenige Frauen ausgeprägte Neigung oder Veranlagung für diese Themen haben.
Würden wir aus all den technischen Errungenschaften, die heute das Leben so angenehm machen, vom Telefon zum Kühlschrank, vom Flugzeug zum Computer, diejenigen Erfindungen streichen, die von Frauen gemacht wurden, es würde niemand merken.
Zu meiner Zeit an der TUM war der Frauenanteil zu Beginn des Studiums etwa zehn Prozent, später, bei den ›Post Graduates‹, war unter hundert Physikern keine einzige Frau. Also, warum so viel Weiblichkeit in der Broschüre der TUM?
Ganz simpel, man will signalisieren, dass die Welt der Zahnräder, Atome und Halbleiter nicht nur für Männer attraktiv ist, sondern ebenso für Frauen, und dass die Türen der TUM für diese weit offenstehen. Nun, erstere Aussage widerspricht jeglicher Beobachtung, sie ist offensichtlich eine Lüge. Und dann, warum betonen, dass Frauen willkommen sind? War ihnen der Zugang zur TUM jemals verwehrt? Warum also erst eine falsche und dann eine unnötige Aussage?
Die Leitung der TUM will deutlich machen, dass sie sich den aktuellen Geboten der Political Correctness (PC) willig unterwirft. Das muss man heute demonstrieren, wenn man bei der Vergabe der Gelder durch die Politik nicht benachteiligt werden möchte; vielleicht ist PC wichtiger als die akademische Leistung. So machen die Professoren und Gelehrten eben Kotau vor dem Geßler-Hut der Forschungsministerin, einer Hotelfachfrau.
Sie sagen, dass sei kein Grund zur Aufregung, das sei doch nicht schlimm, das hätte man doch jetzt überall so? Genau darum ist es ja so schlimm. Warum darf man nicht sagen, dass nur wenige Frauen Interesse und Begabung für Naturwissenschaft und Technik haben?
Wären die Frauen dann unglücklicher? Müsste man ihnen dann das Autofahren verbieten oder das Wahlrecht entziehen? Wären Frauen weniger wert, wenn wir die Wahrheit über sie sagten?
Hier zeigt sich die ganze Unlogik, die der PC gegenüber Minoritäten innewohnt. Es ist die fundamentale Annahme, dass »Wenn wir die Wahrheit über euch sagten, dann würdet ihr an Würde einbüßen.« Und diese unbewusste Annahme entlarvt wiederum eine Grundhaltung: »Deine Würde ist an Fähigkeiten und Leistungen geknüpft, nicht an dein Menschsein.« Jedes Element von PC ist verknüpft mit einer Verachtung.
Die offizielle Erklärung für den Mangel an Ingenieurinnen auf dieser Welt ist, laut TUM, folgende: »Trotz Ihrer akademischen Eignung ziehen sie ein Studium von Maschinenbau oder Elektrotechnik nicht in Betracht, weil es Männersache sei.« Um ihnen das auszureden gibt es an der TUM jetzt nicht nur eine „Hochschulfrauenbeauftragte“ sondern auch eine Reihe von „Fakultätsfrauenbeauftragten“.
Ihre Aufgabe ist es angeblich, den jungen Damen, die von Schrauben und Lötkolben träumen, die Angst vor der TUM zu nehmen. In Wirklichkeit sollen sie natürlich die Frauenquote in den Fakultäten hochschrauben. Sie sollen die akademische Welt so umgestalten, dass sie den ideologisch verzerrten Vorstellungen unserer politischen Eliten entspricht, um so die Gunst der Forschungsministerin zu sichern.
Was für ein Nonsens. Sollen wir wirklich glauben, dass eine Frau, die darauf brennt, eines Tages eine bessere Zylinderkopfdichtung zu entwickeln oder einen störungssicheren Hochspannungsschalter, dass die zu schüchtern wäre, um sich für das Studium einzuschreiben?
Wer in seinem Leben hin und wieder mit Frauen zu tun hat, der weiß, dass diese auch ohne fremde Hilfe in der Lage sind, ihre Ziele zu verfolgen, so wie ein Cruise Missile ein feindliches Schiff.
Es ist erbärmlich, wenn Direktoren einer Hochschule, wenn Eliten, die in intellektueller und ethischer Hinsicht Vorbilder sein sollten, einem Trend folgen, der von Individuen getrieben wird, die eher durch fragwürdige Doktorarbeiten von sich reden machen, als durch akademische Leistung.
Waren die Menschen unglücklicher, als es Political Correctness noch nicht gab? Haben sich damals Studentinnen nicht in die TUM getraut? Wurden sie gemobbt? Das Gegenteil war der Fall! Ich bin Zeuge.
Auch wenn PC tatsächlich menschliche Ziele verfolgen sollte, wenn es tatsächlich darum ginge, Minderheiten vor Benachteiligung zu schützen: Eine gute Absicht, die auf Unwahrheit aufbaut, wird giftige Früchte tragen.
Die wahre Motivation hinter PC ist ohnehin eine ganz andere: Der englische Autor und Psychiater Theodeore Dalrymple fasste es so zusammen: Wenn Menschen, denen die offensichtlichsten Lügen erzählt werden, gezwungen werden zu schweigen, oder noch schlimmer, wenn sie gezwungen werden, die Lügen selbst zu wiederholen, verlieren sie ein für alle Mal den Respekt vor sich selbst und sind leicht zu kontrollieren. Das ist der Effekt von Political Correctness, und das ist auch so gewollt.
Bestseller:
Dr. Hans Hofmann-Reinecke hat zwei sehr lesenswerte Bücher geschrieben, die bei Amazon bestellt werden können:
Gründ und Dumm
GRÜN+ DUMM... reloaded
Mehr Informationen zu Dr. Hans Hofmann-Reinecke:
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